Die Gründe für den Aufschwung des FSV Frankfurt


Ohne Frage spielt der FSV Frankfurt in der zweiten Bundesliga derzeit eine absolut überragende Saison, wenn man die finanziellen und personellen Möglichkeiten dieses kleinen Frankfurter Vereins sich vor Augen führt. Sensationell liegt das Team von Trainer Benno Möhlmann nach fünf Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Dabei galten die Hessen vor der Saison als Abstiegskandidat.

Expertenmeinungen genießen in Frankfurt-Bornheim keine allzu große Priorität. Deshalb strotz das „Team der Namenlosen“ auch nur so vor Selbstvertrauen und zeigt spielerisch, taktisch und kämpferisch durchaus ansprechende Leistungen. Im nunmehr fünften Jahr der Zweitklassigkeit gibt es eine gewisse Souveränität im Spiel des FSV, auch wenn der Last-Minute Ausgleichstreffer durch Cottbus-Stürmer Boubacar Sanogo sicherlich höchst ärgerlich gewesen ist. Durch diesen 2:2 Ausgleichstreffer verpasste man den Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz. Möhlmann zeichnet mit seiner Fußballbegeisterung und seiner Intelligenz aus, dass er auch in den Momenten der größten Enttäuschung dennoch die Analyse des Spiels nicht vergisst. So wird er im Gespräch mit der „Frankfurter Rundschau“ konkret: „Wir machen vorne ein Abseitstor, schalten nicht sofort wieder um. Und hinten ist weder Manu Konrad noch Tim Heubach im Zentrum, da fehlt die Ordnung“, so ein wütender Coach, der unmissverständlich bekannt gegeben hat: „Da muss ich nicht Scheiße sagen, sondern es war ein Fehlverhalten, an dem wir arbeiten müssen.“

Arbeit und Disziplin sind zwei Tugenden, die Möhlmann von seinen Spielern abverlangt. Der 58-jährige Erfolgscoach hat beim FSV schon viel erreicht. In der letzten Spielzeit schaffte er sensationell den Klassenerhalt, als er im Dezember für den erfolgslosen Hans-Jürgen Boysen verpflichtet worden ist. Nun hat er sich mit gezielten Transfers bis in die Spitzengruppe im Unterhaus vorgeschoben. Für Sportdirektor Uwe Stöver scheint zumindest schon einmal klar zu sein: „Mit Glück allein, erklären sich all diese Spiele nicht.“ Stöver gilt als akribischer Arbeiter, der mit Leistung im Hintergrund st
att mit großen Worten überzeugt. Kein Hauch von Übermut in der vielleicht größten Stunde dieses provinziell anmutenden Vereins, zu dessen Heimspielen sich selten mehr als 5.000 Zuschauer verlieren. Deshalb sagt er gewohnt bescheiden: „Wir haben eine Qualität, die uns ermöglicht, unsere Saisonziele erreichen zu können.“ Die Sicherung des Klassenerhalts soll erst einmal geschafft werden, bevor andere Saisonziele formuliert werden.

Ersichtlich sein dürfte aber, dass der FSV Frankfurt nicht mehr unterschätzt wird von einer Konkurrenz, die teilweise bedeutend besser aufgestellt scheint. Der Stellenwert ist beträchtlich gestiegen. Auffällig ist vor allem die Tatsache, dass der Verein einen gepflegten Kombinationsfußball spielen kann. Dies bestätigt auch der ehrgeizige Möhlmann: „Wir haben das zwar noch nicht über 90 Minuten gezeigt, aber ich denke, dass wir schon ganz ordentlich Fußball spielen können“, hinzufügend: „Dass wir ganz gut kombinieren und spielen können, sieht man immer wieder.“

Einen Punkt beim starken Team aus Cottbus zu holen, ist zweifelsfrei ein absoluter Charaktertest gewesen. In der hitzigen Atmosphäre beim östlichsten Zweitligisten der Republik zu bestehen, ist wahrlich nicht ganz so einfach gewesen. Auch ein Zafer Yelen hat sich klar verbessert. Nicht nur wegen seiner feinen Technik. Dies sieht auch sein Trainer so: „Wenn er gesund bleibt, da brauchen wir uns nichts vormachen, ist er für die zweite Liga ein guter Mann.“ Auch insgesamt ist der Kader ausgeglichen besetzt. Viele, leistungsbereite Akteure kämpfen um einen Stammplatz. Dadurch wird das allgemeine Niveau beträchtlich gesteigert. Ein zufriedener Trainer dazu: „Dadurch werden alle nur besser.“


Informationen
Quelle: www.fr-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FSV Frankfurt; Möhlmann; Sanogo; Stöver; Yelen
Datum: 19.09.2012 20:14 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-die-gruende-fuer-den-aufschwung-des-fsv-frankfurt-2236.html
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