Doppelter Kapllani bringt FSV Frankfurt späten Punktgewinn in Bochum

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Eines der ereignisreichsten und verrücktesten Spiele erlebten 11.000 Zuschauer am gestrigen Abend im Rewirpower-Stadion in Bochum. Nach einem Treffer in der letzten Sekunde durch den eingewechselten Edmond Kapllani holte sich der FSV Frankfurt beim VfL Bochum noch ein 3:3-Unentschieden. In der 84. Spielminute hat der albanische Angreifer bereits mit einem verwandelten Foulelfmeter die Hessen zurück ins Spiel gebracht. Zuvor sah der VfL Bochum bereits wie der sichere Sieger aus. Nach Treffern von Terrazzino in der 16. Minute und Eisfeld nach einer Stunde Spielzeit mit 2:0. In einer höchst aufregenden Schlussphase konnte Dedic in der 79. Spielminute auf 1:2 verkürzen, ehe Latza 120 Sekunden später das 3:1 markierte. Schließlich war es der Doppelschlag von Kapllani,der für ein tolles Finish aus Sicht des FSV sorgte. Nach diesem aufregendem Duell gibt es hier die O-Töne zur Partie.

VfL Bochum

Gertjan Verbeek (Cheftrainer VfL Bochum 1848): Das ist Fußball. Wir haben heute sehr gut gespielt, aber wir haben auch nicht alles gut gemacht. Die letzte Minute ist immer gefährlich, heute leider auch. Ich habe meiner Mannschaft nach dem Spiel ein großes Kompliment gemacht. Wir haben Chancen kreiert, das Verständnis füreinander wird immer besser. Das macht mir Freude. Ich muss mich aber auch selbst kritisieren, habe defensiv gewechselt, weil ich der Mannschaft so helfen wollte. Trotzdem, die Zuschauer haben heute ein schönes Spiel gesehen. Ich hoffe, dass die Leute, die das Spiel am Fernsehen geschaut haben, beim nächsten Mal ins Stadion kommen. Denn sie haben heute etwas verpasst.

Anthony Losilla (VfL Bochum 1848): Ich finde eigentlich keine Worte für das, was am Ende passiert ist. Die Rote Karte war zu hart. Vielleicht hätten wir mit einem Mann mehr nicht verloren. Aber wir müssen positiv bleiben. Wir haben auch heute gezeigt, dass wir super Fußball spielen können. So müssen wir weiter machen.

Marco Terrazzino (VfL Bochum 1848): Das Ergebnis ist für uns sehr unglücklich, wir sind traurig darüber. Nach vorne hin haben wir heute wieder tolle Chancen herausgespielt und hätten gerade zur Pause höher führen müssen. Der FSV hat eigentlich nur verteidigt und kam einzig durch Standardsituationen zu Chancen. Mit der Leistung sind wir zufrieden, mit dem Endstand nicht.

Stefano Celozzi (VfL Bochum 1848): Es ist natürlich sehr ärgerlich und bitter. In der Kabine war es nach Spielende ganz ruhig. Man kann gar nicht wirklich glauben, dass wir dieses Spiel noch hergegeben haben. Wir haben es heute über weite Strecken super gemacht, umso bitterer ist es, dass wir nun nur mit einem Punkt dastehen. Aber wir können auf dieser Leistung weiter aufbauen.  
FSV Frankfurt

Uwe Stöver FSV-Geschäftsführer Sport: „Die erste Halbzeit war katastrophal. Wir sind gar nicht in das Spiel gekommen. Das hat man gleich in den ersten Minuten gemerkt. Wir haben dem Gegner viel zu viele Räume gelassen, wir haben dem Gegner viel zu viele Möglichkeiten gegeben, wir haben viel zu weit weg gestanden. Das war in der Gesamtheit in der ersten Halbzeit schlecht. Mit der zweiten Halbzeit kann man wiederum leben. Wenn eine Mannschaft nach einem 1:2-Anschlusstreffer das 1:3 bekommt und dann noch mal angreift, dann ist das schon eine Energieleistung. Aber wir hätten nach der ersten Halbzeit auch 3:0 oder 4:0 hinten liegen können und das hätte dann immer noch dem Spielverlauf entsprochen. Das waren zwei grundverschiedene Halbzeiten, was unsere Leistung betrifft. Ich bin einfach nur glücklich, dass wir hier aus dem Spiel noch einen Punkt mitgenommen haben. Das ist gut für die Moral und die Mannschaft hat gesehen, dass sie auch nach einem Rückstand noch Spiele drehen kann.“

FSV-Cheftrainer Benno Möhlmann: „Wir haben heute hier einen Punkt mitgenommen gegen eine sehr sehr gute Mannschaft, die auch über 90 Minuten eine großartige Leistung gebracht hat. Wir von unserer Seite haben in der ersten Halbzeit überhaupt nicht zu unserem Spiel, zu unserer Form, zu unserem Miteinander, gefunden und waren mit diesem 1:0 zur Pause wirklich noch sehr gut weggekommen. Wir haben dann in der zweiten Halbzeit endlich Bindung zum Spiel gefunden. Wir haben auch unsere Situationen gehabt. Wir haben dann trotzdem leider das 2:0 hinnehmen müssen, aber dann als Mannschaft wirklich Moral bewiesen. Wir haben da wirklich mutig weiter nach vorne gespielt und unsere Situationen gesucht und auch gefunden. Wir haben einen berechtigten Elfmeter nach dem 3:1 bekommen und die Chance genutzt. Mit dem 3:3 haben wir uns dann, nach meiner Meinung, zu Recht belohnt. Der Gegner kann es und wird es natürlich anders sehen. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit als Mannschaft überzeugt, obwohl sie lange Zeit kein gutes Spiel gemacht hat.“

FSV-Kapitän Manuel Konrad: „Die erste Halbzeit war ganz schwach. Da können wir noch froh sein, dass wir mit 1:0 in die Halbzeit gehen. Wir haben heute einfach viele Fehler gemacht. Aber dann kommen wir noch so zurück. Die letzten 20 Minuten waren der Hammer. Da haben wir eigentlich so gespielt wie die letzten Wochen. Trotzdem war der Punkt war heute mehr als glücklich.“

FSV-Torwart Patric Klandt: „In der ersten Halbzeit war Bochum klar die bessere Mannschaft. Sie waren viel aggressiver und viel wacher. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns immer mehr in das Spiel reingekämpft und durch das Tor haben wir Mut bekommen. Und wer weiß, vielleicht hätten wir auch noch gewinnen können, wenn das Spiel noch zehn Minuten länger gegangen wäre. Aber wir sind froh, dass wir hier noch einen Punkt geholt haben.“