Dresden: Schnetzler als Mann der Rekorde


Schon zu trostlosen Drittliga-Zeiten war er einer der großen Publikumslieblingen beim Dynamo Dresden. Auch in der zweiten Bundesliga war er lange Zeit mitverantwortlich für den erfolgreichen Klassenerhalt. Seit einigen Wochen jedoch sind die Leistungen mau beim 26-Jährigen. Seine Erklärung: „Ich bin in einem Formtief. Die Saison war lang und anstrengend.“

Doch dies sind wahrlich nicht die einzigen Gründe, warum er derzeit ein wenig unkonzentriert wirkt. So locken die attraktiven Bundesligisten FC Schalke 04 und der 1.FC Köln mit lukrativen Verträgen. Kein Wunder, warum sich Koch bei solchen Angeboten solch prominenter Vereine seine Gedanken macht. Vieles hat sich schon in den letzten Wochen entwickelt. So hat sein Düsseldorfer Berater Thorsten Weck schon mehrfach das Gespräch mit Dynamo gesucht. Auch das Thema Ablöse wurde schon besprochen. Dies wird sogar von Sportdirektor Steffen Menze bestätigt, der aber keinerlei Kompromisse eingehen möchte.
Für Menze ist klar, dass der Verein am höheren Hebel sitzt, wenn er sagt: „Wir werden nie auf Druck eines Spieler-Beraters reagieren.“ Und fügt deutlich hinzu: „Eine Ablösesumme für Koch ist überhaupt kein Thema.“ Stattdessen soll Koch als ablösefreier Spieler noch mit einem weiteren Zuschlag rechnen dürfen. Selbstbewusst kündigt derweil Menze an: „Wir werden versuchen, seinen Vertrag der 2.Liga anzupassen, streben eine Vertragsverlängerung an.“
Für einen anderen Pokalhelden sind die Vorzeichen ganz anders. Bei Alexander Schnetzler, der zum Dresdener-Pokalhelden gegen Bayer Leverkusen wurde, ist das Spielen zu einer wahren Rarität geworden. Durch sein Pokaltor gegen Leverkusen wurde er in die Vereinschronik aufgenommen. Es ist sehr gut möglich, dass er es in zwei Wochen wieder schafft. Diesmal allerdings als erster Dynamo-Profi, der nicht ein einziges Punktspiel in einer Spielzeit absolviert hat.
Trotzdem ist er nicht traurig, dass er am souveränen Klassenerhalt des Traditionsvereins keinen großen Ante
il hatte. Stattdessen erweist er sich als absoluter Teamplayer, wenn er sagt: „Ich bin froh, dass die Saison so gut gelaufen ist.“ Und auch, wenn sich sämtliche Fragensteller ein Lachen nicht verkneifen können, so fügt er allen Ernstes hinzu: „Ich meine damit den frühen Klassenerhalt. Einfach großartig. Schließlich bin ich trotzdem ein Teil der Mannschaft.“
Damit hat der mittlerweile 32-Jährige einmal mehr wieder bewiesen, dass er ein Musterprofi ist, der auch dem Konkurrenten nicht neidet. Eine Einstellung, die selten geworden ist in diesen Tagen des harten Profialltags. So kann er auch sich selbst nichts vorwerfen, wenn er sagt: „Ich habe im Training immer alles gegeben, kann in den Spiegel schauen. Aber an Cheikh Gueye bin ich nicht vorbei gekommen“, gibt er ehrlich zu.
Den Stinkstiefel zu spielen, kam ihm niemals in den Sinn: „Ich habe im Training immer alles gegeben.“ Vielleicht gibt es noch die Möglichkeit, dass er in den letzten beiden Saisonspielen gegen den FC St. Pauli und beim FSV Frankfurt vielleicht noch eine Einsatzchance bekommt. Die Position ist ihm dabei völlig egal.
So stellt er klar: „Dass ich vielseitig einsetzbar bin, dürfte sich rumgesprochen haben.“ Trotzdem konnte ihm seine Vielseitigkeit nicht gerade eine große Hilfe sein, denn sein Vertrag hätte sich nur verlängert, wenn er mindestens 20 Einsätze absolviert hätte. Hat er jedoch nicht. Trotzdem ist Schnetzler optimistisch, wenn er über seinen „Herzensverein“ spricht: „Ich könnte mir vorstellen, zu bleiben“, erklärt er. Und er fügt lachend hinzu: „Ich fühle mich mit meiner Frau hier pudelwohl.“


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SG Dynamo Dresden; Menze; Schnetzler; Koch
Datum: 25.04.2012 18:46 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-dresden--schnetzler-als-mann-der-rekorde-905.html
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