Dresden-Coach Pacult und sein „goldenes Händchen“


Dynamo Dresden kann nun wieder kollektiv aufatmen, denn nach dem überaus wichtigen 3:1-Sieg über den SV Sandhausen wurde nicht nur der Relegationsplatz 16 erreicht. Vielmehr konnte auch der Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt werden. Nun steht das Team von Trainer Peter Pacult mit 20 Punkten nur drei Punkte hinter der Abstiegskonkurrenz aus Aue und St. Pauli.

Dabei konnte der neue Trainer Peter Pacult mit der Nominierung von Lynel Kitambala seine Spürnase beweisen, denn der französische Offensivmann konnte das gerechtfertigte Vertrauen mit dem Führungstreffer in der siebten Spielminute rechtfertigen. Auch sein Einwechselspieler Tobias Müller hat nach seiner Einwechslung mit seinen Treffern zum 2:1 und 3:1-Endstand seinen Einsatz mit Leistung absolut bestätigen können. Nach knapp einer Stunde ist es schließlich Sandhausens Andrew Wooten gewesen, der für den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer sorgen konnte und damit die knapp 20.000 Dresden-Fans in eine Art Schockstarre für wenige Augenblicke versetzt hat. In der hitzigen Parte sah SVS-Verteidiger Marcel Kandziora nach einem groben Foulspiel die Rote Karte und musste folglich den Platz verlassen.
Dresden fing mit einer offensiven Marschroute an und machte einen Anfangsdruck, der die Sandhäuser-Abwehr in Schwierigkeiten brachte. Der zweite Saisontreffer ist durch den technisch hervorragenden Franzosen Idir Ouali vorbereitet worden, der die Anfangsphase zur Demonstration seines großartigen fußballerischen Könnens nutzen konnte. Nach knapp 20 Spielminuten verpasste er mit einem wunderbaren Schlenzer nur knapp einen Treffer. Nach gut einer halben Stunde ergriff auch der SV Sandhausen fortan die Initiative, sodass Dresdens Sportlicher Leiter Steffen Menze gegenüber der „Freien Presse“ klarstellte: „Am Ende waren wir hinten etwas wacklig, da müssen wir aufpassen.“

Nach der Halbzeitpause wurde Dynamo immer defensiver und der Gegner wurde mit Fehlern zu Tormöglichkeiten regelrecht eingeladen. Gegen Jan Fießer konnte Dynamo-Keeper Benjamin Kirsten noch glänzend parieren. Gegen Wooten war er jedoch absolut machtlos. Dresden konnte sich nicht richtig befreien und spielte ein wenig gehemmt, sodass die treuen Fans folgerichtig skandierten: „Wir wollen euch kämpfen sehen!“ Die Profis handelten nach diesen Worten und erzielten mit einer tollen Moral noch die Treffer zum 2:1 und 3:1. Bei der SGD konnte neben dem zweifachen Torschützen Müller vor allem Spielgestalter Anthony Losilla als wichtiger Akteur überzeugen.
Mi
t diesem ersten Sieg nach zuvor sieben sieglosen Partien in Folge hofft nun ganz Dresden, dass der erhoffte Befreiungsschlag endlich gelungen ist.
Ein wenig realistischer sieht dies Goalie Kirsten, der nicht auf der Euphoriewelle mitreiten möchte, wenn er sagt: „Nein. Der Sieg ist eine Grundlage für die Zukunft. Jetzt müssen wir auch Samstag in Ingolstadt was holen.“ Besonders mit der Einwechslung von Tobias Müller konnte Trainer Pacult glänzen, denn der Dreier wurde auch dadurch ermöglicht. Dennoch sollte er nicht nach dem Spiel mit den Medien reden. Pacult begründete dies gegenüber der „Bild“: „Heutzutage wird man schnell hoch gejubelt. Und dann wieder fallen gelassen. Der Bub soll sich auf die Schule konzentrieren. Dort kann er viel sprechen.“ Dennoch zeigte er sich mächtig stolz auf seinen Doppeltorschützen: „Der Bub hat ein gutes Spielverständnis, das richtige Näschen. Er hatte aber auch ein bisschen Glück.“ Der andere Torschütze Kitambala widmete seinen zweiten Treffer im 12. Spiel hingegen Dresdens Athletik-Trainer Christian Canestrini. Seine Begründung dafür lieferte er zugleich: „Er hat mich seit Anfang des Jahres aufgebaut, topfit gemacht.“

Am 10. März gibt es in Aue das Sachsenderby zwischen Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden. Schon jetzt bestimmt dieses Duell die Gedanken der Sicherheitsleute. Grund hierfür ist der freiwillige Verzicht von Dresden auf seine Fans in den kommenden drei Auswärtsspielen. Das Spiel in Aue umfasst dieses auch. Nun gibt es sogar Gerüchte, dass Aue sogar selbst Tickets an Dresden-Fans verkaufen möchte, was Dynamo-Präsident Andreas Ritter überaus kritisch betrachtet: „Ich bin erstaunt über Aues Verhalten. Wenn unsere Fans Schaden anrichten, schreit man nach Ersatz. Wenn keine kommen, tut man das auch.“ Der 50-jährige Vereins-Boss hat jedoch auch erkannt, dass dieses Vorhaben nicht gänzlich unterbunden werden kann. Dazu meint er trotzdem: „Dennoch, unkollegial finde ich das schon.“ Wenige Tage zuvor hat Aue-Geschäftsführer Michael Voigt deutlich gemacht: „Uns kann niemand verbieten, den Dresdner Anhängern Karten zu verkaufen.“


Informationen
Quelle: freiepresse.de ; bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SG Dynamo Dresden; Pacult; Kitambala; Müller; Kandziora; Ouali; Menze; Kirsten; SV Sandhausen; FC Erzgebirge Aue; Voigt
Datum: 19.02.2013 12:50 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-dresden-coach-pacult-und-sein-„goldenes-haendchen“-4230.html
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