Dresden-Trainer Janßen lehnt Arbeit mit Teampsychologen ab

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In der 2. Fußball-Bundesliga wird Dynamo Dresden wahrscheinlich bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen müssen. 27 Punkte hat der sächsische Traditionsverein auf der Habenseite. Damit hat man sechs Punkte Abstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den derzeit der VfL Bochum noch besetzt. Speziell im Abschluss schien einiges blockiert zu sein. Ein Psychologe soll bei der Lösung dieses Problems jedoch nicht für Abhilfe sorgen, denn SGD-Coach Olaf Janßen (47) hat sich nun eindeutig dagegen ausgesprochen.

„Bis der Psychologe die Spieler kennengelernt hat, ist die Saison vorbei“

So kann er sich vehement gegen die Installierung eines Mentaltrainers für die letzten Wochen einsetzen, wenn er gegenüber der „Bild-Zeitung“ deutlich zum Ausdruck bringen kann: „Nein. Das ganze Trainer-Leben ist zu einem Großteil Psychologie. Teilweise 24 Stunden am Tag.“ Zugleich nennt er auch die Gründe für seine Interessenlosigkeit an einer Zusammenarbeit mit einem Sportpsychologen: „Ich wehre mich ja nicht. Er ist für mich auch kein rotes Tuch. Aber in der Phase, wo wir jetzt sind, kann ich keinen Psychologen aus der Kiste zaubern. Bis der die Spieler kennengelernt hat, ist die Saison vorbei.“

„Uns fehlt die Brutalität“

Zudem kennt der ehemalige Profi seine Mannschaft auch sehr genau, um zu wissen, dass nicht ein mentales Problem vorliegt: „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Mannschaft ein Kopfproblem hat. Wir bringen die Dinge in der Offensive nicht zum Abschluss. Das hat nichts mit Druck oder Angst zu tun. Uns fehlt die Brutalität. Der Ball muss ins Tor.“ Und er kann hinzufügen: „Bei der Arbeit mit Menschen hängt viel vom Gefühl ab. Wie spreche ich den Spieler an, wie packe ich ihn an? Das ist die Basis des Trainers. Wer das nicht hat, hat ein Problem.“ Am heutigen Abend geht es in der Partie gegen den Tabellenletzten FC Energie Cottbus um enorm viel. Mit einem Sieg gegen einen direkten Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt kann Cottbus bis auf sieben Punkte distanziert werden, während man selbst den Abstand an das rettende Ufer auf drei Punkte verkürzen kann.