Duisburgs Sukalo tritt als Mahner auf


Es gab viel zu besprechen auf der rund siebenstündigen Bus-Fahrt aus Rostock Richtung Duisburg. Sprechen wollte jedoch keiner aus dem Team des Zweitligisten MSV Duisburg. Stattdessen blickten die Kicker größtenteils wortkarg in die Dunkelheit. Der Schock nach der enttäuschenden 2:4 Pleite beim FC Hansa Rostock war schlichtweg zu groß.

Führungsspieler Goran Sukalo sprach immerhin einen Tag nach der Niederlage Klartext: „Alle bei uns hatten die Gelegenheit, die vielen Stunden zu nutzen, um sich Gedanken zu machen.“ Der ehemalige slowenische Nationalspieler erwies sich als kämpferisches Vorbild. Nach einer schweren Grippe musste er mehrere Tage aussetzen, stellte sich aber an der Ostsee trotzdem dem Team zur Verfügung. So war es auch kein Wunder, dass der mit viel Übersicht gesegnete nach 90 Minuten kreidebleich und sichtlich gezeichnet das Spielfeld verließ. Ein vorzeitiger Abgang in Form einer Auswechslung kam für den Kämpfer nicht infrage: „Ich konnte nicht eher vom Platz. Wenn ich helfe, dann richtig.“
Zur Krankheitsgeschichte kam hinzu, dass er neben seinem regulären Treffer ein Tor erzielte, dem die Anerkennung verwehrt blieb. Für ihn unverständlich: „Mein Arm hat den Ball nicht berührt, ich habe ihn an die Brust bekommen. Hand kann es nicht gewesen sein.“ Trotz des damit möglichen 3:3 wäre es kein Grund zum euphorischen Jubeln gewesen. Zu schwach, zu leidenschaftslos präsentierte sich der gesamte MSV-Tross in der Hansestadt bei einem direkten Konkurrenten.
Die gesamte Mannschaft gab ein schlechtes Bild ab. Unorganisiert, hektisch, brav und fehlerbehaftet präsentiert sich die nominell so starke MSV-Mannschaft. Mit einfachen Mitteln konnte Hansa den MSV besiegen. Duisburg-Trainer fand nach dem Spiel klare Worte: „Wir hatten Probleme mit der Orientierung, was schnelles und vertikales Spiel betraf. Wir müssen einfach mehr einbringen und mehr abrufen, um in solchen Parti
en zu bestehen.“
Ein gewisses Maß an Arroganz war bei einigen „Zebra-Akteuren“ anscheinend im Hinterkopf: „Wir dachten, es wird einfach und wir kreieren 20 Chancen. Aber so geht es nun mal nicht in dieser Liga“, legte Goran Sukalo den Finger in die Wunde.
Trotz der miserablen Vorstellung möchte Sukalo von einem Rückfall in alte Zeiten, wo der MSV mit spielerisch miesen Leistungen auf den Abstiegsplätzen „herumgekrebst“ ist, nichts wissen: „Wir können nach einem zugegeben schlechten Spiel nicht alles in Frage stellen. Von den acht Partien, die wir unter Olli Reck absolviert haben, waren sieben leistungsmäßig gut. In Rostock haben wir einen ganz schlechten Tag erwischt und nur lange Bälle geschlagen. Es war schlecht von allen. Wir haken das jetzt ab.“
Entschlossenheit ist in seinen Augen, wenn Familienvater Sukalo über die missliche Lage spricht: „Ich habe in meiner Karriere oft genug den Abstiegskampf erlebt. Das geht schnell. Plötzlich bist du mittendrin. Wir dürfen das Thema nicht wegschieben, auf der anderen Seite aber auch nicht die Lockerheit verlieren. Wenn wir Angst vor Fehlern bekommen, ist das ganz schlecht.“ Und weiter: „Gegen St. Pauli müssen wir es besser machen.“
Auch das Debüt von Polen-Stürmer Tomasz Zahorski passte sich dem tristen Gesamteindruck an. Nur ein Torschuss gelang dem hochgelobten Stürmer: Immerhin versuchte Oliver Reck ihn in Schutz zu nehmen: „Es war nicht einfach für ihn, Tomasz hatte keine klaren Szenen. Die Abstimmung fehlte, aber er war bemüht. Es war kein Fehler, ihn zu bringen.“


Informationen
Quelle: www.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Sukalo
Datum: 15.02.2012 15:50 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-duisburgs-sukalo-tritt-als-mahner-auf-813.html
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