Düsseldorfer Aschermittwoch


Es ist erst wenige Wochen her, da hab ich einen ausführlichen Aufstiegscheck geschrieben. Vor allem Fortuna aus Düsseldorf war als amtierender Herbstmeister der 2. Bundesliga ein ganz heißer Favorit für den direkten Aufstieg. Zu eindrucksvoll, zu dominant trat das Team aus der westdeutschen Mode-Metropole auf. Dies gehört jedoch längst der Vergangenheit an, wie das 1:2 beim Abstiegskandidaten aus Rostock auf beeindruckende Art und Weise dokumentierte.

Viele Düsseldorfer Anhänger wundern sich, was mit ihrer Fortuna nur los ist. Denn spielerisch ist es ein wahrer Offenbarungseid, was die Kicker ihrer Mannschaften seit Monaten präsentieren. Auch die Zahlen können dies belegen, denn nur zwei von zwölf Rückrundenspiele konnten siegreich bestritten werden. Die Aufstiegskonkurrenz aus Fürth und Frankfurt ist scheinbar uneinholbar davongezogen. Das einst gezeigte Selbstbewusstsein ist derzeit nahezu unsichtbar.

Jetzt wurde gegen eine extrem harmlose Rostocker Mannschaft mit 1:2 verloren. Einigen Anhängern trieb diese blutleere Vorstellung die Schamesröte ins Gesicht, denn mit einer Niederlage gegen den Tabellenletzten hatten sie beim besten Willen nicht gerechnet. Ein Manko hat jetzt schon seit mehreren Wochen bittere Tradition. So werden im Angriff reihenweise beste Möglichkeiten nahezu leichtfertig vergeben, während in der Abwehr Unkonzentriertheiten für den Rückstand sorgen.
Fortuna-Manager Wolf Werner hat die Psychofalle erkannt: „Die Mannschaft kommt mit dem Druck, den wir uns durch die gute Hinrunde selbst auferlegt haben, nicht klar. Sie kann das augenscheinlich nicht verarbeiten.“ Die einzige Stärke von Düsseldorf ist die Schwäche der Konkurrenz, denn sowohl St. Pauli als auch der SC Paderborn mussten sich jeweils mit einer Punkteteilung zufrieden geben, sodass Düsseldorf weiterhin mit einem Zähler Vorsprung den Relegationsplatz belegt. Trotzdem muss festgehalten werden, dass mögliche Relegationsgegner wie He
rtha BSC oder der Hamburger SV gegen diese Fortuna durchaus ihre Chancen auf den nachträglichen Klassenerhalt haben würden. Auch die indiskutablen Kölner wären gegen die Krisen-Fortunen auch nicht chancenlos.
Es gibt mehrere Gründe, warum es bei der Fortuna derzeit einfach nicht läuft. So existiert schon seit Wochen keine richtige Stammelf mehr und viele Spieler laufen meilenweit ihrer Form hinterher. Die Spieler, die in die Bresche für die verletzten oder gesperrten Spieler springen müssen, können auch nicht so richtig überzeugen. Trotzdem dürfen all diese Tatsachen nicht als Alibi gelten für einen spielerisch und kämpferisch armseligen Vortrag an der Ostsee. Es glich einem Debakel und war eines Aufstiegsanwärter nicht würdig. Viele Fans, die sich über die hervorragende Vorrunde gefreut haben, sind schockiert wegen solch einem blamablem Leistungsabfall. Auch Trainer Meier ist bedient: „Grottenschlecht von uns, eine Riesenenttäuschung. Das war mit das schlechteste Spiel, was ich in meiner Amtszeit gesehen habe. Wenn ich sehe, was wir abgejuckelt haben - eine Katastrophe. Das war gar nichts!“
In der Hinrunde war der Elfmeter die absolute Paradedisziplin der Fortunen. Dies hat sich jedoch auch gelegt, denn nachdem Jens Langeneke gegen Braunschweig leichtfertig vergeben hatte, trat diesmal Ranisav Jovanovic an und verschoss. Sein Fazit: „Wenn du nur in den ersten zehn und letzten fünfzehn Minuten gut spielst, reicht das selbst gegen so einen Gegner nicht.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Fortuna Düsseldorf; Meier; Werner; Langeneke; Jovanovic
Datum: 09.04.2012 17:19 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-düsseldorfer-aschermittwoch-877.html
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