Ein Hauch von Özil im Wildpark


Der Karlsruher Wildpark hat schon lange nicht mehr hochklassigen Fußball erlebt. Meist wird gegen den Abstieg gekämpft. Im wahrsten Sinne des Wortes. Beim 2:1 Erfolg gegen Erzgebirge Aue konnte ein 18-jähriger Schüler den gesamten Verein ob seiner unnachahmlichen Spielkunst verzaubern.

Es gab nicht wenige, die den Vergleich zum deutschen Nationalspieler und Spielmacher von Real Madrid anstrengten, als sie die Spielkunst vom Debütanten Hakan Calhanoglu beschrieben. Sanft wie ein Geigenspieler streicht er das runde Leder. Der Ball und er bilden eine perfekte Symbiose. Eine Verbindung, die sich für den KSC auch ertragreich erwiesen hat. Beide Tore bereitete er mit einem Traumpass geschickt vor. Er spielte unbekümmert auf und glänzte mit feiner Technik und einer glänzenden Übersicht. Dem Teenager steht eine glänzende Karriere bevor. Dafür muss man kein Prophet sein: „Er hat Dinge drauf, die kannst du nicht lernen. Er hat mich heute an den jungen Mesut Özil erinnert“, geriet Trainer Andersen ins Schwärmen.
Der in Mannheim geborene Deutsch-Türke wurde bei Waldhof Mannheim ausgebildet. Derzeit spielt er für die U17 der Türkei. Es ist aber davon auszugehen, dass er bei weiterhin konstant starken Leistungen ins Blickfeld von DFB-Trainer Joachim Löw rücken wird.
Die Wartezeit für KSC-Trainer Jörn Andersen war quälend lang. Sechs lange Spiele musste er auf den ersten Sieg warten. Gegen Aue gelang der erste Dreier im Kampf um den Klassenerhalt. Torhüter Dirk Orlishausen war dennoch nicht zufrieden: „Der einzig sch
warze Fleck ist ein erneutes Gegentor nach Standards“, so der KSC-Keeper. Allerdings sah er beim Gegentreffer auch nicht sonderlich gut aus.
Andersen sah vielmehr die positiven Seiten dieses Erfolges: „In Unterzahl war es später eine taktische Meisterleistung. Mir fällt ein Stein vom Herzen.“ Beim Debütantenball konnten sämtliche Neuzugänge glänzen. Neben dem überragenden Calhanoglu auch die anderen Neuen wie Soumare, Rada und Charalambous, denen man ansah, dass ihre Länderspielerfahrung ein wichtiges Element im Abstiegskampf bedeuten kann.
Einziger Wermutstropfen bei einem ansonsten hervorragenden Nachmittag war der Platzverweis von Delron Buckley, der sich über die verhängte Rote Karte nicht wirklich beschweren konnte. Die Tätlichkeit an Jan Hochscheidt passierte im Eifer des Gefechts. Nur wenige Sekunden nach dem 2:1 Siegtreffer. Das DFB-Sportgericht sperrte ihn derweil am Dienstag für drei Spiele.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass dieser Erfolg den badischen Traditionsverein Auftrieb geben wird und schnellstmöglich auch der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz gelingen wird. Bestenfalls schon am Samstag mit einem Auswärtsdreier bei Eintracht Braunschweig. Zuzutrauen ist dem „neuen KSC“ jedenfalls einiges.


Informationen
Quelle: www.kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: KSC; Karlsruhe; Calhanoglu
Datum: 09.02.2012 16:19 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-ein-hauch-von-Özil-im-wildpark-804.html
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