Eintracht Braunschweig: Ken Reichels besondere Art der Motivation


Für die weitgereisten Fußballfans ist es immer eine ganz besondere Angelegenheit, wenn man in seine geliebte Heimatstadt zurückkehren darf. Eintracht Braunschweig muss am Montag sein Auswärtsspiel beim vermeintlichen Mitaufsteiger aus Berlin bestreiten. Ken Reichel hat sich diesen 8. April 2013 ganz dick in seinem Terminkalender angestrichen. Schließlich ist der Braunschweiger-Kicker in Neuköln aufgewachsen und hätte sehr gerne vor seinem Freundes- und Bekanntenkreis spielen können.

Ken Reichel als Dauerbrenner
Im Gespräch mit der „Braunschweiger Zeitung“ gibt er nun ganz unumwunden zu, dass er im Berliner Olympiastadion bisher nur DFB-Pokalendspiele gesehen hat und sich dabei sehr umfangreich vorstellen können, „wie es wohl sein muss, selber da zu spielen.“ Dies wird jedoch auch beim Zweitliga-Topspiel weiterhin nur ein Wunschdenken bleiben, da er seit mehreren Wochen ein Innenbandriss im linken Knie auskurieren muss. Der 26-Jährige war lange Zeit ein unverzichtbarer Teil des „gefühlten Aufsteigers“ aus Ostniedersachsen. Bis auf eine Gelbsperre hat der kampf- und laufstarke Reichel sämtliche Meisterschaftsspiele seit dem Aufstieg 2011 bestreiten können.

Reichel: „Ich will schließlich dabei sein, wenn wir aufsteigen sollten“
Motivation und Ehrgeiz sind für Reichel zwei ganz elementare Tugenden, die ihn stark machen. Einige Fachleute haben schon schnell von einem Saisonausscheiden gesprochen, was der Spieler aber verneint. Denn er macht vehement deutlich, dass er „definitiv gar nichts“ davon wissen möchte. In den dann restlichen sechs Saisonpartien hat er sich ein Comeback auf dem Platz durchaus als Ziel gesteckt. Seine Begründung: „Ich will schließlich dabei sein, wenn wir aufsteigen sollten.“ Sein Vereinstrainer Torsten Lieberknecht kennt seinen Spieler nur allzu gut, um gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“ seine Hoffnung noch nicht vollends aufzugeben: „Bei Ken kann das eine Wundertüte sein.“

Die Reha steht im Fokus
In diesen kalten Tagen wärmt sich Reichel regelmäßig auf. Die heimische Heizung oder der Ofen sind nicht dazu angetan. Vielmehr macht er sich spielfähig in der Reha, die er mit dem dortigen Trainer Jürgen Rische absolviert. Dabei stehen vor allem Lauf- und Koordinationsübungen im Vordergrund. Und der langjährige Braunschweiger-Leistungsträger erklärt dazu: „Geradeauslaufen ist kein Problem mehr.“ Ein wen
ig Optimismus darf durchaus gehegt werden, wenn er von einem „optimalen Heilungsverlauf“ spricht. Immerhin wird er nun schon am Montag seinen Mitspielern ganz nahe sein, wenn er live vor Ort auf der Tribüne sitzen wird.

Reichel und der Grund für sein Live-Erlebnis im Stadion
Mitfiebern vor Ort ist mehr nach dem Geschmack des nimmermüden Publikumslieblings, der sich nichts sehnlicher wünscht als noch in dieser Spielzeit einige Einsatzminuten bei der Rückkehr in die Bundesliga nach mittlerweile stolzen 28 Jahren zu erhalten. Das letzte Auswärtsspiel in Bochum musste er ganz alleine vor dem TV verfolgen. Offen räumt er ein: „Dafür bin ich nicht gemacht.“ Immerhin scheint die Aufstiegswahl ganz nach seinem Geschmack zu sein, denn es gilt als sehr wahrscheinlich, dass sowohl Hertha BSC als auch Eintracht Braunschweig in die Bundesliga gemeinsam aufsteigen werden. Vielleicht klappt es dann im nächsten Jahr mit einer Einsatzchance im Berliner-Olympiastadion.

8300 Braunschweiger in Berlin vor Ort
Am Montagabend wird es eine echte Braunschweiger-Invasion im Stadion zu sehen geben. So werden mehr als 8300-Braunschweiger-Fans ihre Eintracht lautstark vor Ort unterstützen. Insgesamt werden rund 40.000 Zuschauer im geschichtsträchtigen Stadion zuschauen. Diese Gesamtkulisse darf jedoch getrost als enttäuschend bezeichnet werden, da bei solch einem Vergleich kurz vor dem wichtigen und erhofften Aufstieg eine höhere Zahl an Zuschauern durchaus angebracht gewesen wäre. Vergleichsweise wäre ein solches Spiel in Köln und vielleicht auch in Kaiserslautern innerhalb weniger Stunden bereits ausverkauft. Für die gastgebende Hertha wird es in der nahen Zukunft nun darum gehen, dass möglichst viele Fans zurückgewonnen werden können, die nach den zwei Abstiegen 2010 und 2012 verloren gegangen worden sind. Ein Klassenerhalt im nächsten, vermeintlichen Erstliga-Jahr könnte dabei die Basis sein.


Informationen
Quelle: www.braunschweiger-zeitung.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Braunschweig; Lieberknecht; Reichel
Datum: 06.04.2013 16:52 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-eintracht-braunschweig--ken-reichels-besondere-art-der-motivation-4850.html
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