Erneutes Scheich-Theater beim TSV 1860 München


Erneutes Scheich-Theater beim TSV 1860 München
Bild: dfb.de
Richtige Freunde werden der jordanische Investor Hasan Ismaik und 1860 München-Geschäftsführer Robert Schäfer ganz gewiss nicht mehr. Die zahlreichen Befürworter der 50+1-Regel fühlen sich vollauf bestätigt, denn bei mehr Machtansprüchen hätte der machtbewusste Ismaik sicherlich deutlich größeren Einfluss auf die Geschicke des TSV 1860 München. Nun ist publik geworden, dass bei der Staatsanwaltschaft München eine Strafanzeige von Ismaiks Firma HAM International Limited gegen Schäfer wegen Untreue vorliegt. Dies hat Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch auch so bestätigen können.

Ismaik erstattet Anzeige gegen Geschäftsführer Robert Schäfer
Korrekterweise muss diese Anzeige auch geprüft werden. Steinkraus-Koch erklärt dazu, dass „es um eine Frage geht, ob unberechtigterweise Vermögen übertragen wurde. Der Anzeigenerstatter erhebt den Vorwurf der Untreue.“ Konkret ist es darum gegangen, dass Schäfer die Markenrechte vom TSV 1860 München, die lange Zeit bei der Kommanditgesellschaft auf Aktien ansässig waren an den eingetragenen Verein vorgenommen hat. Ismaik hätte von diesem wichtigen Schritt gerne in Kenntnis gesetzt werden wollen. Der Anwalt des Investors, Michael Scheele, hat schon im Mai deutlich kommuniziert, dass es zu überprüfen sei, „wie ein Geschäftsführer einen ganz wesentlichen Vermögenswert aus der KGaA entfernt und an den Verein überträgt.“

Vorwürfe basieren „schlicht auf fehlender Sachkenntnis“
Offensichtlich versucht Hasan Ismaik aller Erdenkliche, damit er juristisch gegen den ambitionierten Zweitligisten vorgehen kann, der den neuesten Anschuldigungen jedoch völlig gelassen entgegensieht. So hat der Beschuldigte Schäfer gegenüber dem „Sportinformationsdienst“ erklärt: „Der Investor hat auf vielen Wegen versucht, die Rückübertragung des Vereinsnamens an den TSV 1860 juristisch anzugreifen. Diese Versuche sind zum Teil bereits durch erfolgreichen einstweiligen Rechtsschutz gegen den Rechtsanwalt des Investors abgewehrt worden.“ Und er fügt noch weiter hinzu, dass die gestellten Vorwürfe „schlicht auf fehlender Sachkenntnis und falschen juristischen Schlüssen basieren“ würden. Einst verstanden sich die beiden Parteien
recht gut. Schäfer war der Vertrauensmann des polarisierenden Scheichs beim TSV 1860. Seit mehreren Monaten jedoch fordert Ismaik unmissverständlich den Rauswurf von Schäfer. Schäfer ist sich jedoch siegesgewiss, denn er ist der festen Überzeugung, dass die Staatsanwaltschaft die „Haltlosigkeit der Vorwürfe“ sehen wird. Zur Kooperation ist er bereit und hat sämtliche notwendigen Unterlagen dazu eine dezidierte Stellungnahme abgegeben.

„Ein Neustart ist möglich“
Andere mögliche neue Amtsträger gehen da deutlich unbelasteter in diese komplizierte Angelegenheit. Der 13. Juli wird für Gerhard Mayrhofer ganz gewiss ein sehr wichtiger Tag in seinem Leben werden. Dann möchte sich der Präsidentschaftskandidat auf der stattfindenden Mitgliederversammlung zum neuen Vereinsboss der „Blauen“ wählen lassen. Bewusst möchte er sich jedoch auf keine Seite in diesem heiklen Konflikt schlagen. So hat er unlängst gegenüber diversen Medien erklärt, dass er es beabsichtigt erst nach der erfolgten Wahl tatsächlich den Kontakt mit Investor Hasan Ismaik aufzunehmen. Und er teilt den Medienvertretern wohlwissend mit: „Meine Beziehung zu ihm ist völlig unbelastet. Ein Neustart ist möglich.“ Zudem hat er vielsagend angekündigt, dass der Verein für die erhaltenen finanziellen Zuwendungen durch den Jordanier sehr dankbar seien. Er stellt im gleichen Satz jedoch auch unmissverständlich klar, dass „sich die Situation geändert“ habe. Offen merkt er damit an, dass der TSV 1860 auch ohne Ismaiks-Hilfe die Etat-Lücke in Höhe von zwei Millionen Euro für die kommende Spielzeit schließen kann.


Informationen
Quelle: fussball.de; sid.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: TSV 1860 München; Schäfer; Ismaik
Datum: 27.06.2013 17:31 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-erneutes-scheich-theater-beim-tsv-1860-muenchen-6101.html
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