FC-Geschäftsführer Schmadtke: „Wir wissen, dass wir einen langen Weg vor uns haben“


FC-Geschäftsführer Schmadtke: „Wir wissen, dass wir einen langen Weg vor uns haben“
Bild: dfb.de
Das Beste kommt für den 1. FC Köln im Fußball-Jahr 2013 ganz zum Schluss. So gibt es ab dem morgigen Sonntag das rheinische Derby bei Fortuna Düsseldorf. Für Emotionen dürfte reichlich gesorgt sein. Die Fanlager sind heiß. Deshalb werden auch mehr als 1000 Polizisten dieses brisante Spiel begleiten. Köln möchte mit einem Auswärtssieg seinem Ziel Bundesliga-Aufstieg näherkommen, während Düsseldorf mit einem Heimerfolg Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen aufnehmen kann. Viele Fragen, die FC-Geschäftsführer Jörg Schmadtke nun im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ beantwortet. Der gebürtige Düsseldorfer zieht ein erstes Fazit, nimmt Stellung zur Personalie von Milivoje Novakovic und äußert sich natürlich auch über das rheinische Derby.

„Die Fans sollen die Möglichkeit haben zu träumen“

Schmadtke zeichnet es stets aus, dass er zur Besonnenheit aufruft und auch im Anflug der größten Euphorie ein gehöriges Maß an Sachlichkeit und Realismus an den Tag legt. Schon jetzt ist klar, dass die „Geißböcke“ Wintermeister sind. Die Frage wird nur bleiben, wie groß der Abstand zur Konkurrenz sein wird. Schon unmittelbar nach Erreichung der Tabellenführung hat der Ex-Fußballprofi deutlich gemacht, dass Gelassenheit eine ganz wichtige Tugend in dieser Situation sein wird. Nun erinnert er sich an die damalige Situation, wenn er sagt: „Das war ja mehr symbolisch und augenzwinkernd gemeint. Ich will gar nicht auf die Bremse treten. Die Fans sollen die Möglichkeit haben, zu träumen und euphorisch zu sein. Wir wollten uns in dem Video ja auch selbst ein bisschen auf den Arm nehmen und sagen: Wir wissen, dass wir morgen noch nicht in der Champions League sind, sondern noch einen langen Weg vor uns haben. Am Ende ist es wichtig, dass wir unsere internen Dinge nicht zu sehr vom Tabellenstand beeinflussen lassen.“

„Als charmant würde ich uns immer noch bezeichnen“

Lobende Worte findet er nun für den Verein, der strebsam nach neuen Zielen lechzt. Der Aufstieg ist das Ziel aller Vereinsmitarbeiter. Mit dem notwendigen Fleiß und Ehrgeiz wird alles Erdenkliche getan, damit die Basis für den Erfolg gelegt sein wird. Schmadtke hat dazu folgende Meinung: „Ich spüre überhaupt keine Aufgeregtheit. Alles ist ruhig und zielorientiert. Dieser Klub, so wie er von außen oft wahrgenommen wurde – ich habe mal gesagt: charmant-chaotisch – , der ist in der täglichen Arbeit ganz anders. Sehr klar, mit großen Herzen und Einsatzwillen der Mitarbeiter.“ Und er fügt hinzu: „Als charmant würde ich uns immer noch bezeichnen. Als chaotisch nicht.“

„Wir hatten keine Krise“

Auch wenn nun die Bilanz des 1. FC Köln sehr erfolgreich sich darstellt, so muss auch ehrlich konstatiert werden, dass der Saisonstart alles andere als positiv verlaufen ist. Schmadtke selbst hat von einer „biederen Zweitligamannschaft“ nach dem glücklichen 1:1-Unentschieden beim SC Paderborn am dritten Spieltag gesprochen. Der ehemalige Hannoveraner macht nun deutlich, dass nach den ersten Spielen die Sorgenfalten bei ihm nicht gerade von geringer Natur gewesen sind: „Wir sind schleppend reingekommen mit vier Unentschieden aus den ersten fünf Spielen. Das ist normalerweise zu viel, um am Ende ganz oben zu stehen. Nach dem Paderborn-Spiel bin ich schon mit einigen Fragezeichen im Kopf nach Hause gegangen: „Wie soll das funktionieren? Das wird mehr als kompliziert. Aber inzwischen sind wir
sehr konstant. Wir hatten keine Krise. Wir hätten eine bekommen können, wenn wir nach den zwei Niederlage nicht bei St. Pauli gewonnen hätten.“

Stöger hofft auf ein friedliches Fußballspiel

Nun liegt jedoch der eindeutige Fokus auf das brisante rheinische Derby, wo Fortuna Düsseldorf auf den 1. FC Köln warten wird. Knapp 6000 Kölner-Anhänger werden die Reise in die andere Karnevalshochburg auf sich nehmen. Nach der pietätlosen Aktion auf beiden Seiten mit Schweinekopf und Ziegenkopf stuft die Polizei diese Begegnung völlig zu Recht als „Spiel mit hohem Risiko“ ein. Aus diesem Grund werden auch über 1000 Beamte vor Ort sein. Ganz wichtig ist auch die Tatsache, dass beide Fangruppen vor der Anreise zur Düsseldorfer-Arena getrennt werden. So werden die Züge mit den FC-Anhängern nicht am Düsseldorfer Hauptbahnhof halten, sondern bis Flughafen-Fernbahnhof durchfahren. Von diesem Ort sollen die Anhänger dann mit Shuttle-Bussen zum Gästeeingang gebracht werden. Kölns-Trainer Peter Stöger drückt seine Hoffnung in Worten aus: „In erster Linie hoffe ich auf ein friedliches Fußballspiel.“

Chihi muss den 1. FC Köln verlassen

Eine andere Personalie ist unterdessen in diesen Tagen auch noch publik geworden. So wird Offensivmann Adil Chihi den 1. FC Köln bereits in der Winterpause verlassen. Der 25-Jährige hat zuletzt die Weihnachtsfeier des Vereins geschwänzt und hat sich auch im Training nicht sonderlich aufdrängen können. Zudem ist für ihn die Konkurrenzsituation einfach zu gewaltig. Die stets gut unterrichtete „Bild-Zeitung“ hat bereits Mitte November von einer möglichen Trennung berichtet. Am Dienstagabend gab es eine klare Unterredung mit Manager Jörg Schmadtke, wo Klartext gesprochen worden ist.

Dienstältester FC-Profi seit 2003 im Verein

Bei diesem Gespräch hat Chihi die deutliche Botschaft erhalten, dass er den Verein schnell verlassen muss. Dabei wurde ihm freigestellt, ob er zur Winterpause oder im Sommer 2014 wechseln möchte, wenn sein Vertrag ausläuft und er sich einen neuen Klub suchen kann. Der marokkanische Nationalspieler hat seit 2003 bereits 55 Bundesligaspiele, in denen er sieben Treffer erzielte und 76-Zweitligapartien, wo er 13 mal treffen konnte, für für die Geißböcke bestreiten können. Damit stellt er den dienstältesten Profi im gesamten Kader. Neben seiner jüngsten Lustlosigkeit kann sicherlich auch die erhöhte Konkurrenzsituation auf seiner Position mit Spielern wie Marcel Risse, Slawomir Peszko und Daniel Halfar gesehen werden. Zudem war Chihi zuletzt sehr verletzungsanfällig, da er sich unter anderem einen Kreuzbandriss und Achillessehnenriss zugezogen hat.


Informationen
Quelle: ksta.de, "express.de", "bild.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Adil Chihi, Jörg Schmadtke, Peter Stöger, Fortuna Düsseldorf, Marcel Risse, 2. Bundesliga, Daniel Halfar, Slawomir Peszko
Datum: 21.12.2013 12:02 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fc-geschaeftsfuehrer-schmadtke--%84wir-wissen--dass-wir-einen-langen-weg-vor-uns-haben%93-9652.html
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