FC Ingolstadt: Michael Henke und die Gründe für sein Kommen


Michael Henke hat einen reichhaltigen Erfahrungsschatz und hat schon viel erlebt. Zweifelsfrei gehört der gebürtige Bürener zu einem der prominentesten Co-Trainern aller Zeiten. An der Seite von Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld konnte er als seine größten Erfolge die Champions League-Titel mit Borussia Dortmund 1997 und Bayern München 2001 verbuchen. Nun schickt er sich beim Zweitligisten FC Ingolstadt 04 an den Erfolg an die Donau zurückzubringen.

In den letzten Jahren war Henke sehr aktiv, denn als Cheftrainer beim 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken und als Assistenz-Trainer beim 1. FC Köln konnte er wichtige Erfahrungen sammeln. So richtig erfolgreich gestaltete sich sein Engagement jedoch nicht, sodass er im Jahr 2011 etwas Exotisches probieren wollte und einen Co-Trainerjob beim iranischen Spitzenklub Esteghlal Teheran angenommen hat. Seine Funktion beinhaltete die des technischen Beraters von Vereinsboss Ali Fattollahzadeh. Auch dort hielt er sich jedoch nur wenige Monate auf und nahm das Angebot von Premier-League-Klub Aston Villa als Chef-Scout für Europa an. Trotz einer erfolgreichen Arbeit beim Traditionsverein aus Birmingham reizte ihn jedoch eine Rückkehr nach Fußball-Deutschland und so ließ er sich zeitig für die Tätigkeit als Co-Trainer beim FC Ingolstadt begeistern.

Gegenüber „Sport1“ erklärt der erfahrene Fußballlehrer die Intention für seine Rückkehr in den deutschen Fußball: „Ich wollte gerne wieder auf dem Platz arbeiten und jetzt gab es die direkte Möglichkeit, weil auch eine personelle Vakanz da war.“ Auch die Perspektive, beim vom Autohersteller Audi großzügig gesponserten Verein, scheint sehr erfolgsversprechend zu sein. So lobt er seinen neuen Arbeitgeber ausdrücklich: „Hier will man mittelfristig, aber Schritt für Schritt etwas erreichen, den Verein entwickeln und das ist eine Aufgabe, die sehr interessant ist und auch Spaß macht.“ Auch die Tatsache, dass er unter einem relativ unerfahrenen Trainer wie Tomas Oral arbeitet, stellt für ihn kein allzu großes Problem dar, denn sein neuer „Chef“ verfügt über wichtige Eigenschaften, die ihn für diese Position befähigen, wie auch Henke klarstellt: „Tomas Oral hat schon einiges geleistet und hat als Cheftrainer in der Zweiten Liga mehr Erfahrung als ich.“ Artig lobt auch Oral seinen neuen Mitarbeiter und drückt seine Vorfreude auf die gemeinsame Zusammenarbeit beim oberbayrischen Verein aus: „Ich bin sehr glücklich, dass wir es geschafft haben, einen so erfahrenen Mann für den FCI gewinnen zu können, und freue mich auf die enge Zusammenarbeit.“

Auch stellt Henke klar, dass es für ihn eine durchaus „interessante Konstellation“ bedeutet, dass er bei einem aufstrebenden Verein solch eine wichtige Rolle übertragen bekommen hat. Auch wenn er sicherlich einräumen muss: „Wir ergänzen uns sehr gut, wenn es auch für Außenstehende etwas überraschend ist. Aber ich habe ein gutes Gefühl dabei.“ Ein Cheftrainerposten favorisiert er jedoch nicht. Lieber möchte er sich stattdessen auf die
Aufgaben als Co-Trainer konzentrieren. Besonders die Kommunikation mit dem Cheftrainer waren letztlich ausschlaggebende Argumente für ihn: „Nein, die Konstellation in Ingolstadt hat mich einfach gereizt. Ich habe sehr gute Gespräche mit Tomas Oral geführt, die sehr überzeugend waren, dass wir Hand in Hand arbeiten.“

Bekanntlich arbeitet mit Thomas Linke ein Mann als Sportdirektor beim FCI, der mehrere Jahre unter Henke als Spieler fungiert hat. Die Sympathie und die Kenntnis über die Stärke des gebürtigen Ostwestfalen waren also definitiv vorhanden. Ehrlich räumt Henke auch ein, dass Linke ein wichtiger Faktor für sein Kommen gewesen ist. So äußert er sich gegenüber „Sport1“: „Thomas, den ich persönlich sehr gut kenne und schätze, war sicher auch entscheidend für mich. Er hat mich gefragt und da musste ich nur kurz überlegen und habe gesagt, dass ich es gerne mache.“ Und der neue Co-Trainer der „Schanzer“ fügt noch weitere Argumente für sein Kommen hinzu: „Ich hätte den Job nicht bei jedem Zweitligisten gemacht, sondern die Konstellation war einfach sehr reizvoll für mich. Man hat mir aufgezeigt, dass man nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen will. Man will sich hier mit einer vernünftigen Zielsetzung weiter entwickeln.“

Auch wenn Michael Henke in den letzten Jahren extrem viel unterwegs gewesen ist, so hat er sich in seiner Heimat Paderborn, wo auch seine Familie beheimatet ist, stets wohlgefühlt und sieht zukünftig dort auch seinen Lebensmittelpunkt, wie er klarstellt: „Ich bin eigentlich wieder sesshaft in meiner Heimat Paderborn. Wer in dem Job arbeiten will, der muss auch flexibel sein.“ Auch stimmt er keinesfalls überein, dass der Tabellen-11. der 2. Bundesliga auch tatsächlich die letzte, fußballerische Aufgabe für den 55-Jährigen sein wird. Deshalb geht er nicht davon aus, dass Ingolstadt seine letzte Station sein wird, „wo ich mich nun sesshaft mache. Es kommt immer mehr auf die Aufgabe an als auf die Lokalität, wo man hingeht. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe, weil die Arbeit mit den Jungs für mich jetzt entscheidend ist.“
Ein Aufstieg in die Bundesliga ist in dieser Spielzeit nahezu ausgeschlossen. Dafür hat das FCI-Team zu wenig Konstanz in seinen Leistungen bewiesen und die Aufstiegskonkurrenz ist auch punktemäßig zu weit entfernt. Über dieses Thema spricht Henke sehr verhalten: „Das ist vielleicht noch ein bisschen weit weg, doch mittelfristig will sich der Verein nach oben entwickeln, aber man hat sich keinen strengen Zeitplan gesetzt. Das halte ich auch für vernünftig.“


Informationen
Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Ingolstadt 04; Oral; Henke; 1. FC Kaiserslautern; 1. FC Saarbrücken; 1. FC Köln
Datum: 16.02.2013 16:12 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fc-ingolstadt--michael-henke-und-die-gruende-fuer-sein-kommen-4189.html
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