FC Ingolstadt mit Rekorden in achteinhalbjähriger Vereinsgeschichte


Diese 0:1-Niederlage beim 1. FC Köln war mehr als verdient, da der FC Ingolstadt 04 dem Bundesliga-Absteiger kein ebenbürtiger Gegner gewesen ist. Es fehlte an vielen Faktoren, um sich für einen möglichen Sieg zu qualifizieren. Besonders Zielstrebigkeit in der Offensive und fehlende Varianz im Aufbauspiel sind Punkte gewesen, die verbesserungswürdig zu sein scheinen. Nun herrscht statt möglichen Aufstiegsfiebers vorerst das triste Mittelmaß, da die Halbserie auf dem neunten Tabellenplatz abgeschlossen worden ist. Durchschnittlich ist auch die Saisonbilanz, die bei sechs Siegen, sechs Unentschieden und fünf Niederlagen datiert ist. Mit 24 Punkten und einem Torverhältnis von 21:20 haben die „Schanzer“ eine Bilanz erspielt, die es in der achteinhalbjährigen Vereinsgeschichte noch nie so gegeben hat.

Dennoch konnte nach diesem enttäuschenden 0:1 im Kölner Rhein-Energie-Stadion verständlicherweise keine überzeugende Freude bei den Rheinländern aufkommen. Durch diese Niederlage ist der Negativtrend der Ingolstädter aus den letzten Wochen mit nunmehr vier sieglosen Spielen in Serie noch weitergesetzt worden. In der Mitte der Hinrunde konnte das Team von Trainer Tomas Oral noch überzeugend spielen und die entsprechenden Ergebnisse mitnehmen. Beide Punkte konnten vor den rund 38.000 Zuschauern im Kölner-Stadion nicht ausdrücklich demonstriert werden. Dies hat auch FCI-Angreifer Moritz Hartmann im Gespräch mit dem „Donaukurier“ gezeigt: „Vor ein paar Wochen hätten wir in so einem Spiel noch mindestens einen, wenn nicht sogar drei Punkte mitgenommen.“ Hartmann erlebte eine Rückkehr in die alte, fußballerische Heimat, da der mittlerweile 26-Jährige von 2006 bis 2009 für die zweite Mannschaft des FC gekickt hat.
Ein wenig mit dem Pech hadert Defensivspieler Ralph Gunesch: „Im Moment werden unsere Fehler auch brutal bestraft.“ So äußert sich der meinungsstarke Verteidiger, dass vor wenigen Spielen „der Pfosten, ein schief stehender Grashalm oder sonst irgendetwas für uns die Situation gerettet hat.“ Und ein mögliches Erfolgsrezept hat er auch parat, wenn er sagt: „Und da kommen wir nur mit harter Arbeit wieder raus.“
Was im Nachhinein ein wenig enttäuschend wirkt, ist die Tatsache, dass auch der Kontrahent aus Köln nicht unbedingt seinen allerbesten Tag erwischt hat und auf einen fußballerischen Geniestreich von Stürmer Anthony Ujah hoffen musste, damit der Heimsieg sichergestellt werden konnte. Es fehlt an Selbstsicherheit und möglicherweise ist auch der Druck zu enorm geworden, denn erst vor wenigen Wochen konnte sich über eine Erfolgsserie von sechs Spielen ohne Niederlage und dem fünften Tabellenplatz gefreut werden. Torwart Ramazan Özcan hat ein mögliches Problem bereits erkannt
: „Vielleicht ist es inzwischen für manche auch eine Last, dass wir bereits 24 Punkte haben.“ Das Potential hat das Team durchaus, denn Hauptsponsor Audi hat für einen Kader gesorgt, der gehobenen Zweitligaansprüchen genügen kann.
Euphorie ist bekanntlich in Ingolstadt nie besonders ausgeprägt gewesen. Deshalb gibt es nach einigen individuellen Fehlleistungen sofort auch wieder die mögliche Diskussion, dass vielleicht sogar ein Abrutschen in den Abstiegskampf möglich sein könnte. In der Abstiegsspielzeit 2008/09 haben die Schanzer zur Halbserie mit 21 Punkten einen 12. Tabellenplatz belegt, bis letztlich doch noch der Klassenerhalt verpasst worden ist. Einige Kritiker befürchten auch in dieser Spielzeit eine ähnliche Entwicklung.
Die Selbstkritik ist in dieser Saison aber deutlich ausgeprägter, als vor vier Jahren. Ein mögliches Problem hat Özcan schon erkennen können: „Das war doch in Ingolstadt immer das Problem, dass man von höheren Zielen gesprochen hat, bevor man das eigentliche Ziel erreicht hat.“ Primär sollen 40 Punkte erreicht werden. Trotz des gut bestückten Kaders herrscht gnadenloser Realismus bei den Ingolstädtern, wie auch Stürmer Christian Eigler erklärt: „Weil es für oben auch einfach nicht reicht.“
Fußball ist jedoch bekanntlich ein schnelllebiges Geschäft und so muss konstatiert werden, dass beim Sonntagsspiel in Cottbus mit Eigler ein Hoffnungsträger für den Sturm nach seiner Sperre zurückkehren wird. Zum Ausklang der Winterpause wird dann der FC St. Pauli nach Ingolstadt kommen. Dennoch geht Gunesch nicht vom Negativen aus, wenn er gegenüber dem „Donaukurier“ erklärt: „Nein, nein, wir haben überhaupt keine Angst, dass wir mit sechs sieglosen Spielen in die Pause gehen. Daran verschwenden wir keinen Gedanken.“ Von der eigenen Stärke ist man auch zukünftig überzeugt, da das Potential für eine gute Mittelfeldplatzierung definitiv vorhanden ist.


Informationen
Quelle: donaukurier.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Ingolstadt 04; 1. FC Köln; Schanzer; Oral; Gunesch; Hartmann; Özcan; Eigler
Datum: 04.12.2012 17:27 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fc-ingolstadt-mit-rekorden-in-achteinhalbjaehriger-vereinsgeschichte-3094.html
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