FC Ingolstadt Sportdirektor Thomas Linke: „Wir brauchen uns vor niemanden zu verstecken“


Vielleicht denken einige Kenner der Fußballszene, dass der FC Ingolstadt rein monetär in keiner allzu großen Abhängigkeit zum lukrativen DFB-Pokal steht. Das mag auf den ersten Blick durchaus stimmig sein, da mit Hauptsponsor Audi ein absolut zuverlässiger Partner im Hintergrund für den oberbayrischen Zweitligisten arbeitet. Dennoch muss klargestellt werden, dass die Ingolstädter vor allem in Sachen Ansehen im DFB-Pokal eine Menge Sympathien verspielt haben.

Nun muss sich also mit aller Macht auf den harten Ligaalltag konzentriert werden, an deren Ende eine möglichst gute Platzierung stehen soll. Gegen den FSV Frankfurt ist ein Sieg fast schon Pflicht, wenn man keinen kapitalen Fehlstart erleben möchte. Deshalb wird in diesen Tagen alles Erdenkliche unternommen, dass auch die Reservisten bei Laune gehalten werden. So gibt es für die nicht so häufig Nominierten ein Testspiel gegen den siebenmaligen österreichischen Meister Red Bull Salzburg. Für Neuzugang Andre Mijatovic wird dieses Freundschaftsspiel gleichbedeutend mit seiner persönlichen Generalprobe sein. Zwei Spiele musste der emotionale Kroate nämlich zuschauen, da er in den Relegationsspielen mit Hertha BSC sich nicht rechtsmäßig verhalten hat. Gegenüber dem „Donaukurier“ erklärt der Abwehrrecke: „Es war eine lange Vorbereitungszeit für mich. Ich hoffe natürlich, dass ich zum Einsatz komme.“

Es wird jedoch nicht nur einzig und allein auf die Qualitäten von Mijatovic ankommen. Besonders bei gegnerischen Ecken oder Freistößen präsentiert sich die FCI-Hintermannschaft als äußerst anfällig. So wurden schon bei den Standardsituationen des Gegners vier Gegentreffer kassiert. Auch Kapitän Stefan Leitl kann dies bestätigen, wenn er dem „Donaukurier“ mitteilt: „Es ist schon eine Umstellung für uns, die Gegner so offensiv zu bespielen. Wir waren immer erfolgreich, wenn wir aggressiv gegen den Ball gearbeitet haben und dann in unser Spiel gekommen sind und unsere Qualität ausgespielt haben.“ Über den Gegner FSV Frankfurt sagt der erfahrene Mittelfeldspieler: „Wir kennen ja unseren Ex- Trainer Benno Möhlmann. Da sind wir auch sehr tief gestanden und haben auf Konter gewartet.“

Seit 2007 schon spielt der ehemalige Bayern-Spieler Leitl bei den „Schanzern.“ Nach der 0:3 Pokalniederlage beim VfR Aalen gab es angeblich Streit mit einigen F
ans. Dazu nimmt der mittlerweile 34-Jährige Stellung, wenn er sagt: „Ich konnte die Enttäuschung der Fans ja verstehen und wurde auch persönlich beschimpft. Aber ich habe nur gesagt, dass wir ja nicht absichtlich verlieren, und wenn er das nicht glaubt, soll er halt zu Hause bleiben. Dazu stehe ich auch. Ich habe nämlich zu unseren Fans grundsätzlich ein gutes Verhältnis.“

Ingolstadts Sportdirektor Thomas Linke hat schon einen möglichen Grund gefunden, warum die hochambitionierte Mannschaft so sang- und klanglos gegen den Außenseiter aus Aalen verloren hat: „Die Mannschaft hat versucht, das Spiel zu bestimmen. Das ist eine Situation, die neu für sie ist. Es war das erste Mal, dass sie als Favorit gegen einen Liga-Konkurrenten ins Spiel gegangen sind. Nach dem Rückstand haben wir den Faden verloren und dann haben uns die spielerischen Mittel gefehlt, um die Partie noch zu drehen.“

Trotzdem glaubt er nicht daran, dass die kickenden Angestellten nicht die notwendige Moral besitzen, um solch ein Spiel auch nach einem Rückstand noch einmal umdrehen zu wollen: „Das glaube ich nicht. In der ersten Viertelstunde hat das ja ganz gut geklappt. Aber Aalen hat in der Defensive seine Qualitäten und beherrscht das Umkehrspiel sehr gut.“

Ohne Frage wird das kommende Heimspiel gegen den FSV Frankfurt nach dem wenig gelungenen Saisonauftakt eine ganz besondere Bedeutung haben. Der ehemalige Bayern-Spieler fordert nun von seiner Mannschaft im „Donaukurier“: „Dass wir das Pokalspiel richtig analysieren und ruhig weiterarbeiten. Wir dürfen uns nichts einreden lassen. Wir sind mit viel Selbstvertrauen in die Saison gestartet, haben es versäumt gegen Cottbus zu gewinnen und haben in St. Pauli ordentlich gespielt. Die Mannschaft ist gut in Schuss, wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken und wollen jetzt gegen den FSV Frankfurt drei Punkte holen.“


Informationen
Quelle: donaukurier.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Ingolstadt; Linke; Oral; Mijatovic
Datum: 21.08.2012 21:26 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fc-ingolstadt-sportdirektor-thomas-linke--„wir-brauchen-uns-vor-niemanden-zu-verstecken“-1101.html
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