FC St. Pauli: Neuzugang Cooper will unter Lienen alte Stärke demonstrieren

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Beim FC St. Pauli wird es um die Position auf der linken Außenverteidigerposition einen harten Zweikampf geben. Marcel Halstenberg und Daniel Buballa hoffen, dass sie in der einen Woche bis zum Wiederauftakt in der 2. Fußball-Bundesliga genügend sportliche Argumente sammeln können, dass sie in der Startformation am kommenden Samstag beim SV Sandhausen stehen werden. Buballa, der vor der Spielzeit vom Ligakonkurrenten VfR Aalen ans Millerntor gewechselt ist, hat nur elf Partien bestritten, in denen er sein volles Leistungspotential nicht gänzlich ausschöpfen konnte.

Halstenberg als Ãœberraschung der Vorrunde

Die Erwartungen vor der Spielzeit waren gewaltig, dass beide Kontrahenten sich zu konstant starken Leistungen anstacheln würden. Der Wunsch ließ sich jedoch nicht realisieren, denn beide Kicker erfüllten ihre Aufgaben nicht zur vollen Zufriedenheit, was auch ein Mitgrund für die bisher so schwache Saison der Paulianer gewesen ist. Mit 16 Punkten stehen die Kiezkicker auf dem vorletzten Tabellenplatz. Vor der Spielzeit waren die Erwartungen nicht völlig zu Unrecht so hoch, denn während der 23-jährige Halstenberg 33 von 34 Ligaspiele bestritten hat, war der ein Jahr ältere Buballa gemeinhin einer der besten Linksverteidiger der gesamten 2. Fußball-Bundesliga. Dazu kam der glückliche Umstand, dass sein Vertrag in Aalen ausgelaufen ist, weshalb sich der dynamische und konditionsstarke Buballa für den FC St. Pauli schließlich entschieden hat.

Verletzungsprobleme behindern Buballa und Halstenberg

Aufgrund dieser glücklichen Voraussetzungen sind viele Beobachter der Ansicht gewesen, dass es ein hochkarätiges Duell sein wird. Allerdings war es die Verletzungsproblematik, die unter anderem dazu geführt hat, dass die beiden Spieler ihre volle Leistungsfähigkeit nicht in die Tat umsetzen konnten. So musste Halstenberg gleich die ersten 13 Saisonpartien, da er sich bereits in der Saisonvorbereitung eine Sehnenzerrung im Oberschenkel zugezogen hat. Fast vier Monate ist er aus diesem Grund ausgefallen. Halstenberg kann dazu gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ berichten: „Die Verletzung hat länger gedauert, als ich es geplant hatte.“ Immerhin hat er in den letzten sechs Partien vor der Winterpause wieder seine Rückkehr feiern können und dort sein großartiges Potential angedeutet. Der Senkrechtstarter aus der abgelaufenen Spielzeit berichtet über seinen Gesundheitsverlauf: „Auch die Vorbereitung auf die Rest-Rückrunde ist bisher gut gelaufen. Zwar fühlt sich bei mir die linke Seite immer noch etwas steif an, ich lasse mich aber viel behandeln und dehne mich ausgiebig.“ Auch in der Wintervorbereitung konnte der ehemalige Dortmunder sein großartiges Potential unter Beweis stellen, als sein beachtlicher Sturmlauf mit einer schönen Vorlage auf Lennart Thy zum 1:1-Ausgleichstreffer gegen den türkischen Erstligaverein Gaziantepsor trotz der 2:3-Niederlage sehr beachtlich gewesen ist und für Eindruck sorgte.

Taktisch flexibel

Gerade einmal elf von den bisherigen 19 Partien hat Daniel Buballa unterdessen bestreiten können. Nach den ersten sieben Runden hat er sich zunächst mit einem Muskelbündelriss herumplagen müssen, ehe er Ende November im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern seine Rückkehr feierte und nun als Fazit zieht: „Die Hinrunde war durch meine Verletzung und unsere sportliche Situation unschön, aber aus den Tiefen muss man lernen. Grundsätzlich fühle ich mich hier im Verein sehr wohl.“ Deutlich leichter gestaltete sich nun der neuerliche Ausfall, denn wegen einer Erkältung hat er zuletzt im Trainingslager im türkischen Belek etwas pausieren müssen. Mittlerweile ist er körperlich jedoch wieder voll auf der Höhe, sodass er nun vor Tatendrang nur so strotzt und sich als positionsmäßig absolut flexibel darstellt: „Doch jetzt ist wieder alles gut. Am stärksten bin ich hinten links, das habe ich gelernt. Aber ich will spielen, und da ist es mir egal, wo ich auf dem Platz stehe. Ich kann mir auch vorstellen, im Mittelfeld zu spielen."

Buballa mit lobenden Worten für Lienen

Buballa hat nicht völlig Unrecht mit dieser Behauptung, denn drei Partien hat er gegen Ende des Jahres auf der Position im linken Mittelfeld bestreiten können. Es geht auch tatsächlich mit den beiden gemeinschaftlich auf dem Spielfeld, denn Halstenberg hat als linker Außenverteidiger in diesen drei Partien agieren können. Ein ganz entscheidender Fakt ist allerdings, dass dies noch unter Coach Thomas Meggle geschah, während nun bekanntlich Ewald Lienen das Zepter an der Seitenlinie schwingt. Die Bilanz von Buballa unter Lienen liest sich eher durchwachsen, denn nachdem er beim Debüt des neuen Trainers die komplette 1:2-Niederlage beim FC Ingolstadt 04 auf der Ersatzbank erlebte, wurde er beim folgenden 3:0-Heimsieg über den VfR Aalen immerhin in der zweiten Halbzeit für Halstenberg eingewechselt. Buballa zeigt sich voll des Lobes von den Fähigkeiten des erfahrenen Trainers: „Man merkt, dass alles Hand und Fuß hat, alles ist durchgeplant.“

„Es gibt keine schlechte Stimmung“

Auch die letzten Eindrücke aus der Vorbereitung konnten die Annahme bestätigen, dass Halstenberg und Buballa in den kommenden 15 Saisonspielen in der 2. Fußball-Bundesliga ein Zweikampf bevorstehen wird. Beide Kicker haben bekanntlich im deutschen Fußball-Unterhaus ihre Qualitäten schon hinlänglich unter Beweis stellen können, was auch Lienen als einen echten Vorteil ansehen kann. Buballa bringt klar zum Ausdruck, dass es auf einen sportlich fairen Wettkampf hinauslaufen wird, denn: „Wir verstehen uns gut. Marcel ist ein super Typ und ein guter Fußballer. Es gibt keine schlechte Stimmung.“

Unglücklich bei Godoy Cruz

Im Mittelfeld gibt es nun noch einen weiteren Konkurrenten für die Kicker des FC St. Pauli. Der 27-jährige Armando Cooper kommt von Erstligaverein Godoy Cruz aus Argentinien. Der technisch starke Kicker aus Panama hat den Medizincheck bereits erfolgreich überstanden. In der Spielzeit 2013/14 hat Cooper beim rumänischen Verein Otelul Galati mit seinem starken Rechtsfuß, seiner formidablen Technik und seiner enormen mächtig Eindruck bei Lienen machen können. Bevorzugt ist Cooper auf der Position im zentral, offensiven Mittelfeld beheimatet, könnte jedoch auch auf der rechten Außenbahn seine Stärken einbringen. Der 173 Zentimeter große Cooper war nach Galati ausgeliehen. In 21 Partien hat er dort zwei Treffer und eine Vorlage beisteuern können.

Echte Qualität bei den Neuzugängen

In Argentinien kam er nun überhaupt nicht zurecht und bestritt nur 21 Minuten Spielzeit in dieser Runde, weshalb Lienen ihn nun wieder zu alter Leistung bringen soll. Die Paulianer achten besonders auf eine hohe Qualität, die verpflichtet werden soll, was sich auch schon beim Transfer des polnischen Nationalspielers Waldemar Sobota klar zu erkennen gab. Auch Cooper ist ein aktueller Nationalspieler. So hat er bei Panamas letztem Länderspiel am 19. November 2014 auf dem Spielfeld stehen können. Neben den beiden Ausländern stellt auch der dritte neue Spieler, Mittelfeldspieler Julian Koch, eine neue Qualität für den Abstiegskandidaten dar.

Korsett an Leistungsträgern steht bereits

So langsam steht bereits ein Korsett von Leistungsträgern, die sich als echte Erfolgsfaktoren für den anstehenden Abstiegskampf erweisen solle. Neben den neuen Offensiv-Hoffnungen wie Cooper und Sobota soll mit Julian Koch für Stabilität im zentralen Mittelfeld sorgen. Dazu kommen die altgedienten Kicker, wie Lasse Sobiech und Spielführer Sören Gonther, die als Innenverteidiger das Team zu neuen Erfolgen führen sollen. Im Tor des FC St. Pauli gestaltet sich der Kampf um den Stammplatz hingegen deutlich aussichtsreicher – für beide Kandidaten. Philipp Tschauner und Robin Himmelmann kämpfen um den Platz zwischen den Pfosten. Beide liegen aktuell gleichauf, was die Perspektive für ein Mandat für die Startformation betrifft. Die nächste Trainingswoche wird deutlich mehr Aufschluss geben, wer das Vertrauen zwischen den Pfosten erhalten wird.