FC St. Pauli drohen Einnahmeverluste von mehr als zwölf Millionen Euro


FC St. Pauli drohen Einnahmeverluste von mehr als zwölf Millionen Euro
In diesen Tagen Anhänger des FC St. Pauli zu sein, ist ganz und gar nicht vergnügungssteuerpflichtig. So steht nach 22 Spielen ein undankbarer letzter Tabellenplatz mit 17 Punkten zu Protokoll. Der Abstieg in die Drittklassigkeit rückt immer näher. Das Prestige des Kiezklubs würde durch den Abgang aus der Bundesliga enorm leiden. Auch finanziell müsste der FC St. Pauli kleinere Brötchen backen. Nun gilt es darum, diese mittelschwere Katastrophe zu verhindern.

13 Arbeitspapiere der Paulianer enden

Aktuell bekommen die Hamburger von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) acht Millionen Euro. In der 3. Liga werden die TV-Einnahmen auf nur noch 750 000 Euro sinken. Natürlich hätte dies auch eine direkte Konsequenz für die Mannschaft, die in der 3. Liga den sofortigen Wiederaufstieg anstreben soll. Zurzeit enden gleich 13 Arbeitspapiere von Kickern der Paulianer. Auch Kicker, die über den Luxus verfügen einen längeren Vertrag zu besitzen, werden wahrscheinlich noch einmal zu Nachverhandlungen gebeten.

Deutlich weniger TV-Präsenz

Dazu wird es auch zu einem massiven Verlust von Werbe-Einnahmen in Höhe von 4, 4 Millionen Euro kommen. Aktuell wird spekuliert, dass zwei Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen werden. Der neu gewählte Vorstand hat sich bereits ganz klar positioniert, dass man offen gegen Kommerzialisierung im Fußball ist, was allgemein die Bedingungen sicherlich nicht gerade leichter gemacht hat. So ist etwa ganz konkret bekannt, dass man sich klar dagegen ausgesprochen hat, dass der Stadionname vermarktet wird. Es gilt als offenes Geheimnis, dass vor allem die Werbe-Einnahmen weiter zurückgehen werden, da die TV-Präsenz spürbar fehlt. So wäre in der 3. Liga nur abends in der Sportschau zwischen 18 bis 18.30 Uhr eine mögliche Präsenz möglich, wenn man in den Genuss kommt bei den drei Spielen sichtbar zu sein. Sonst wird es darauf hinauslaufen, dass Bilder in den 3. Programmen sichtbar sein werden.

Grenze von 15.000 Zuschauern soll wohl nicht sinken

Eine weitere Schwierigkeit, die sich dazu gesellen wird, ist das Stadion zu füllen. So müssen 39 Logen und Business-Seats verkauft werden. Es scheint eher unrealistisch zu sein, dass das Millerntor-Stadion in der 3. Liga ausverkauft sein wird. Weil der Fußball in den Heimspielen sich äußerst schwach vorstellt, sind bereits jetzt Kündigungen für den VIP-Bereich eingegangen. Für diesen
Bereich hofft der Verein auf Einnahmen in Höhe von 3, 5 Millionen Euro. Immerhin scheinen die Anhänger wohl auch eine Spielklasse tiefer treu zu bleiben, denn auch gegen eher wenig attraktive Gegner, wie Unterhaching oder die Spielvereinigung Unterhaching wird nicht damit gerechnet, dass weniger als 15.000 Zuchauer ins Stadion kommen. Im Bereich der Zuschauereinnahmen hofft man auf 4, 5 Millionen statt zuvor sechs Millionen Euro Einnahmen. Wenn die 3. Liga nicht nur ein einjähriges Gastspiel sein würde, könnte sich dies auf Dauer noch deutlich verschlechtern.

Heimsieg gegen Aue dringend notwendig

Beim Blick auf die Zuschauerzahlen in der 3. Spielklasse lässt sich dies belegen, wenn beim Duell um den Klassenerhalt zwischen Borussia Dortmund II und Hallescher FC nur 600 Fans anwesend waren. Auch absolute Kracher-Spiele im Kampf um den Aufstieg, wie das Duell zwischen Preußen Münster und Holstein Kiel haben nicht einmal 10.000 Fans sich angeschaut. Insgesamt würde ein Abstieg von der 2. in die 3. Liga mehr als zwölf Millionen Euro kosten. Mit dann nur noch weniger als 20 Millionen Euro an Einnahmen würde eine Mannschaft, die nun nur noch neun Millionen Euro wert ist, nicht mehr bezahlt werden. 40 Millionen Euro sind noch offen, weil der Finanzdienst für den Stadion-Neubau und das Trainingszentrum bezahlt werden müssten. Auch schon unter diesen Gesichtspunkten sollte mit einem Heimsieg gegen den Tabellennachbarn FC Erzgebirge Aue der erste Schritt zum so wichtigen Klassenerhalt gegangen werden. Zurzeit stehen die Kicker von Trainer Ewald Lienen mit 17 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Mit einem Heimsieg gegen die Sachsen könnten die Paulianer punktemäßig mit dem FCE gleichziehen und Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herstellen. Um der finanziellen Katastrophe zu entgehen, braucht der FC St. Pauli zahlreiche Punkte für den Klassenerhalt. Unter allen Umständen muss der Abstieg verhindert werden.


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC St. Pauli, Ewald Lienen, 2. Bundesliga, 3. Liga
Datum: 27.02.2015 14:55 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fc-st--pauli-drohen-einnahmeverluste-von-mehr-als-zwoelf-millionen-euro-18915.html
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