FC St. Pauli Spitzenreiter in Kartenrangliste

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Durch die besonders bittere 0:1-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld ist der FC St. Pauli in der Tabelle ein wenig weiter gefallen und steht mit drei Zählern im unteren Tabellenmittelfeld. In einer anderen Statistik hingegen stehen die Kiezkicker ganz weit vorne. Es geht um die Kartenrangliste, wo die Paulianer einsame Spitze sind. Mit 14 Gelben-Karten zeigen sich die Frontzeck-Schützlinge sehr engagiert in diesem Bereich.

Hälfte der Pauli-Spieler mit „Gelben Karton“

Im jüngsten Match gegen den DSC Arminia Bielefeld haben mit Boll, Thy, Thorandt, Kringe, Nehrig und Buchtmann fast die Hälfte der eingesetzten Pauli-Spieler eine Verwarnung erhalten. Dazu meint Sportchef Rachid Azzouzi gegenüber der „Hamburger Morgenpost“ folgendes: „Sicherlich waren auch berechtigte Karten dabei, aber einige muss man nicht geben.“

„Die Situationen hätte man auch anders lösen können“

Allerdings sollte zur Ehrenrettung der Paulianer-Kicker auch deutlich gemacht werden, dass Referee Robert Hartmann eine sehr kleinliche Linie an den Tag legte und vielleicht die eine oder andere Gelbe Karte zuviel zückte. Zu aggressiv waren die Paulianer keineswegs in den Zweikämpfen. Vielmehr waren taktische Fouls die Ursache für die zahlreichen unnötigen Ballverluste. Azzouzi meint dazu ehrlich: „Diese Situationen hätte man auch anders lösen können.“

„Er braucht in einigen Situationen ein besseres Timing, darf aber seine Aggressivität nicht verlieren“

Buchtmann hat im vierten Saisonspiel schon seine vierte Gelbe Karte erhalten, zumal er auch im Pokalspiel in Münster verwarnt worden ist. Wenn diese Serie so weitergehen sollte, könnte es noch zu einigen weiteren Sperren kommen. Azzouzi versucht nun dafür eine mögliche Erklärung zu finden, wenn er sagt: „Er spielt jetzt etwas defensiver und aggressiver. Er braucht in einigen Situationen ein besseres Timing, darf aber darüber seine Aggressivität nicht verlieren. Da muss er das Gleichgewicht finden.“

Frontzeck hofft auf Defensivstabilität

Nun sollte mit der notwendigen Konsequenz am kommenden Freitag das Spiel mit deutlich weniger Verwarnungen überstanden werden. Beim VfL Bochum hofft man auf den ersten Auswärtssieg dieser Spielzeit. Für Coach Michael Frontzeck ist die Devise für diese Partie eindeutig: „Wir wollen wie in den vergangenen Spielen auch gegen Bochum hinten sicher stehen. Die Viererkette hat in den letzten Spielen gut funktioniert.“Die Abwehrreihe ist mit Sören Gonther, Bernd Nehrig und Marcel Halsenberg in diesem Jahr neu besetzt worden. Stabilität in diesem Mannschaftsteil wird sich als ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor erweisen.

„Ich hoffe, dass wir die bessere Tagesform erwischen werden“

Die Schwierigkeit dieser Aufgabe ist ihm durchaus bewusst: „Die Bochumer werden, wie wir im Heimspiel gegen Bielefeld, alles in die Waagschale werfen. Ich hoffe, dass wir die bessere Tagesform erwischen werden.“ Ein Auswärtssieg wäre wichtig für die Moral. Weiterhin muss auf Spieler wie Dennis Daube, Sebastian Schachten, Florian Mohr und Kevin Schindler verzichtet werden. Beim letzten Gastspiel Mitte April haben die Paulianer mit 0:3 in Bochum verloren. Frontzeck erinnert sich: „Beide Teams hatten unzählige Torchancen. Bochum hat drei Treffer erzielt, wir keinen. So kam das doch deutliche Ergebnis zustande. Ich hoffe, dass wir dieses Jahr mehr Glück haben werden.“ Im Vergleich zum letzten Spiel möchte er nun bewusst keine massiven Veränderungen vornehmen, wie er wie folgt erklärt: „Wir werden nichts über den Haufen werfen. Wir arbeiten weiter mit den Jungs, geben ihnen Vertrauen und gehen unseren Weg weiter.“ Dem System wird er definitiv treu bleiben. Vielleicht könnte es jedoch zu einigen personellen Änderungen kommen. Die Bochumer-Neuzugänge sieht Frontzeck ausgeprochen positiv, wenn er sagt: „Mit dem erfahrenen Christian Tiffert und dem flexibel einsetzbaren Ken Ilsö haben sie gute Spieler dazubekommen.“