FCE denkt positiv


Das Wasser steht dem Zweitligisten FC Erzgebirge Aue sprichwörtlich bis zum Hals. Die Realität hat den sächsischen Traditionsverein eingeholt. Platz 14 und nur einen Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Im Montagabend-Top-Spiel gegen Eintracht Braunschweig sollte unbedingt ein lebenswichtiger Dreier eingefahren werden. Ansonsten droht Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag.

Deshalb soll gegen Braunschweig unter allen Umständen das lang ersehnte Erfolgserlebnis her. Mit einer möglichen Niederlage beschäftigt sich in der sächsischen Kleinstadt keiner so wirklich. Fast fünf Monate ist es schon her, dass die Fans des FCE einen Heimsieg ihrer „Veilchen“ bejubeln durften. Im Ostderby gelang ein äußerst glücklicher 1:0 Erfolg gegen den FC Hansa Rostock. Schon im September 2011 war erkennbar, dass die spielerische Leichtigkeit aus dem Vorjahr den Auern abhanden gekommen ist. Für Aue-Trainer Rico Schmitt ist es nun Zeit, eine neue Serie einzuläuten: „Wir hatten 2010 ein sehr heimstarkes Jahr, 2011 haben wir zu Hause eher geschwächelt. Nun ist 2012, und wir wollen an die Heimstärke von einst wieder anknüpfen.“
Ein ambitioniertes Unterfangen, da mit Eintracht Braunschweig ein Team aus dem gesicherten Mittelfeld ins Erzgebirge kommt. Besonders die mannschaftliche Geschlossenheit und die tolle Offensivpower durch Kruppke und Kumbela sind als absolute Trümpfe der Niedersachsen zu betrachten. Die Erinnerungen zumindest sind für den Großteil der Auer Spieler positiv. So war der Zweitliga-Aufstieg 2010 untrennbar verbunden mit einem 2:1 Erfolg über Braunschweig. Der Aufstiegsheld von damals ist auch heute noch wichtiges Mitglied beim Kleinstadtverein. Pierre le Beau köpfte in der 85. Minute nach einem präzise getretenen Eckball von Skerdilaid Curri zum entscheidenden Tor ein.
So verriet unlängst der Abwehrspieler der „Freien Presse“: „Es ist inzwischen zwar fast zwei Jahre her, aber dieses Erlebnis bleibt im Kopf.“ Für le Beau wird es wichtig sein am Montag auf dem Platz zu stehen. In dieser Spielzeit gehörte der 25-Jährige nicht zum unumstrittenen Stammpersonal. Besonders seine beherzte Vorstellung am Dienstag beim 3:1 Testspielerfolg gegen Drittligist Rot Weiß Erfurt lassen einen Stammplatz realistisch erscheinen. Dennoch weiß auch le Beau: „Ich bereite mich jede Woche so vor, als würde ich von Beginn an spielen. Entscheiden muss am Ende der Trainer.“ Die Beziehung zu diesem ist für den im ehem
aligen Karl-Marx-Stadt geborenen sehr intensiv. Immerhin konnten Schmitt und er seit 2005 mit der U23 den Aufstieg in die Oberliga und mit den Profis die Rückkehr in die 2. Liga feiern. Erfolge, die ein Vertrauensverhältnis entstehen lassen. Letztes Jahr gab es eine tolle Premierensaison mit der Herbstmeisterschaft und dem zeitweiligen Mitmischen im Aufstiegskampf. Nun heißt die Realität Abstiegskampf, wessen sich auch le Beau bewusst ist: „Dass es in dieser Saison weitaus schwieriger für uns wird, wussten wir alle vorher. Das liegt nicht am Trainer, der uns nach wie vor hervorragend motiviert, sondern an jenen Spielern, die auf dem Platz stehen.“
Es wurde viel unternommen vor dem vorentscheidenden Spiel gegen die Eintracht. So gab es unzählige Einzelgespräche mit Sportdirektor Steffen Heidrich. Auch die Mannschaft zog sich kollektiv zusammen und versuchte den Mannschaftsgeist wieder aufleben zu lassen. Le Beau versucht positiv zu denken: „Wir sind optimistisch, dass wir es schaffen. Wir dürfen uns auch nicht kleiner machen als wir sind. Braunschweig spielt als Aufsteiger eine starke Saison. Aber wir müssen auf uns schauen. Wir stehen über dem Strich und haben es nach wie vor selbst in der Hand, die Klasse zu halten“, hofft er auf einen guten Saisonverlauf der Lila-Weißen.
Coach Schmitt möchte eine Heimmannschaft sehen, die keine Angst vor Fehlern zeigt, eine mutige Spielweise an den Tag legt, enorm viel in das Spiel investiert und versucht durch Einsatz und Leidenschaft das begeisterungsfähige Publikum auf seine Seite zu ziehen. Dabei betont der langjährige Aue-Trainer: „Auch wenn wir in Rückstand geraten sollten, darf die Siegermentalität nicht verloren gehen.“
Optimismus ist das Stichwort im Erzgebirge. So denkt auch Heidrich nicht an ein mögliches Scheitern: „Ich denke immer positiv“, so der 44-Jährige der vom Sieg der Auer überzeugt ist. „Ich habe mit Cottbus drei Jahre lang brutalen Abstiegskampf erlebt. Am Ende wird der gewinnen, der einen Tick mehr die Zähne zeigt“, so das Erfolgsrezept des Ex-Profis.


Informationen
Quelle: freiepresse.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Erzgebirge Aue
Datum: 19.02.2012 20:31 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fce-denkt-positiv-817.html
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