FCK-Coach Runjaic: „Ich hatte in Lautern von Anfang an ein gutes Gefühl“


FCK-Coach Runjaic: „Ich hatte in Lautern von Anfang an ein gutes Gefühl“
Bild: dfb.de
Zuletzt hat der 1. FC Kaiserslautern beim Abstiegskandidaten Dynamo Dresden in der 2. Bundesliga unglücklich mit 2:3 verloren. Dies war gleichbedeutend mit der ersten Niederlage unter Trainer Kosta Runjaic. Am heutigen Dienstag kämpft er nun mit den Pfälzern beim 1. FC Union Berlin um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Im Gespräch mit der „dpa.de“ und der „Saarbrücker Zeitung“ äußert sich nun der 42-Jährige zu verschiedenen, aufkommenden Themen.

„Letztlich sind die Details entscheidend“

Nach einem insgesamt unruhigen Saisonstart, der in der Entlassung von Trainer Franco Foda gipfelte, stand der FCK trotz ambitionierter Ansprüche nur noch auf einem Mittelfeldplatz im deutschen Fußball-Unterhaus. Seit der ehemalige Duisburg-Trainer Runjaic jedoch das Kommando auf der Trainerbank am Betzenberg übernommen hat, ist der Erfolg zurückgekehrt. So konnten die Pfälzer auch von den zwei Niederlagen des 1. FC Köln profitieren und schoben sich zumindest für einen Spieltag an den Rheinländern vorbei auf den ersten Tabellenplatz. Beide haben gemein, dass sie aufsteigen wollen. Zudem verfügen beide Teams über eine reichhaltige Tradition, die zu Erfolg verpflichtet. Runjaic will sich mit diesem ganz besonderen Druck jedoch nicht explizit auseinandersetzen: „Ich beschäftige mich nicht mit derartigen Umständen aus der Vergangenheit. Mich interessiert die tägliche Arbeit, der Wochenrhythmus. Denn das ist das Schöne am Fußball: Man kann immer wieder an kleinen Schräubchen drehen. Man muss immer wieder täglich mit einem analytischen Blick auf das Ganze schauen. Denn letztlich sind die Details entscheidend – egal, wo du als Trainer tätig bist.“

Runjaic kennt das Gefühl des Rauswurfs gar nicht

Es gibt bekannte und erfolgreiche Trainer, die stets davon sprechen, dass man erst dann zum Trainergeschäft zugehörig erscheint, wenn man zum ersten Mal rausgeschmissen worden ist. Runjaic hat solch einen Rauswurf bisher noch nicht erleben müssen. So liefert er einen kleinen Rückblick auf seine bisherigen Trainerstationen: „In Duisburg hatten wir unsere Ziele erreicht, aber durch den Lizenzentzug hat es sich so ergeben, dass ich vertragslos wurde. In Darmstadt sind wir aufgestiegen und haben die 3. Liga gehalten. Davor, beim VfR Aalen, war es eine besondere Geschichte: Als sich der Verein kurz vor Ende der Saison 2008/2009 von Sportdirektor Jürgen Kohler und Trainer Petrik Sander trennte, da wurde auch ich als Co-Trainer freigestellt. Als hauptamtlicher Trainer in Wehen bin ich selbst gegangen. Aber auch über so etwas mache ich mir eigentlich keine wesentlichen Gedanken. Ich hatte hier beim FCK von Anfang an ein gutes Gefühl.“

„Ich weiß auch um die Verantwortung“

Es gibt, abgesehen von Dortmund, Schalke und Köln, wohl keine Region in Deutschland, die so fußballverrückt ihren Verein unterstützt, wie es die Fans des 1. FC Kaiserslautern tun. Die Erwartungen sind in der Pfalz an die Spieler enorm. Runjaic ist sich der Bedeutung dieser Aufgabe durchaus bewusst: „ Ich versuche, das Optimale aus der Mannschaft herauszuholen. Und die Qualität, die der Kader hat, weiterzuentwickeln und zu fördern. Wenn man erfolgreich ist und schönen Fußball spielt, macht es natürlich umso mehr Spaß. Aber ich weiß auch um die Verantwortung: Wir haben hier ein WM-Stadion und erstklassige Fans – eine Garantie für den Aufstieg ist das aber nicht.“

Runjaic und die Rückkehr zum 1. FC Kaiserslautern

Runjaic kennt sich beim 1. FC Kaiserslautern bereits aus, denn zwischen 2004 und 2006 hat er bereits die Reservemannschaft des FCK trainiert. Über die Ambition als Cheftrainer des FCK zurückzukehren, hat er sich auch damals schon Gedanken gemacht: „Damals vielleicht. Da war ich aber ein paar Jahre jünger und in der einen oder anderen Situation ungeduldiger.“

„Darmstadt war ein sehr komplexer Baustein“

Runjaic hat zahlreiche Angelegenheiten neben seiner Trainertätigkeit m
achen können. So war er beim DFB ebenso zuständig, wie als sportlicher Leiter beim SV Darmstadt 98. Zudem hat er beim ZDF als fachlicher Berater gearbeitet. Über den Lerneffekt kann er nun folgendes berichten: „Darmstadt war schon ein sehr komplexer Baustein, weil ich da nicht nur Cheftrainer war, sondern auch die sportliche Leitung verantwortet habe. Duisburg war anschließend natürlich eine andere Nummer: Bundesliga-Strukturen, eine andere Medienlandschaft. Aber ich habe auf allen Stationen zu jedem Zeitpunkt etwas Wichtiges mitgenommen und dazugelernt.“

„Wir haben bisher wirklich durchweg ordentliche Partien geliefert“

Bis zur Niederlage in Dresden blieb Runjaic mit dem FCK ungeschlagen. Dazu hat er folgende Meinung: „ Wir haben bisher wirklich durchweg ordentliche Partien geliefert. Wir haben dominant gespielt, viele Torchancen kreiert, viele Tore erzielt und wenig bekommen. So stellen wir uns das vor, und so kann es weitergehen. Aber wir können sicher noch manche Abläufe auf dem Platz verbessern.“ Sicherlich ist der Druck für ihn da, denn die Lauterer-Vereinsführung hat ihn mit dem klaren Ziel „direkter Aufstieg“ beauftragt. Schon der dritte Platz, welcher die Relegation zur Folge hätte, wäre ein klarer Misserfolg: „Unser Kernziel ist der Aufstieg, der direkte Aufstieg. Sollte dies nicht funktionieren, dann wäre die Relegation die nächste Chance. Aber es sind noch viele Spiele zu spielen.“ Spekulieren möchte er keineswegs, ob die derzeitige Mannschaft schon die Bundesliga-Reife besitzen würde. Die letztjährige hat es jedenfalls nicht gehabt, denn in den beiden Relegationsspielen gegen die TSG 1899 Hoffenheim war man jeweils das unterlegene Team. Runjaic hat zur möglichen Erstligatauglichkeit seiner Kicker folgende Meinung: „ Das kann ich Ihnen momentan nicht beantworten. Wenn wir in diese Situation kommen, werden wir uns rechtzeitig damit beschäftigen, welche Anforderungen die Mannschaft erwarten.“

Runjaic hat das Ziel Bundesliga im Hinterkopf

Wie für viele Spieler wäre es auch für ihn persönlich es eine Premiere in der ersten Bundesliga als Trainer arbeiten zu können. Daraus macht er kein Geheimnis im Gespräch mit der „dpa“: „Als ich begonnen habe, war mein großer Wunsch, irgendwann als hauptberuflicher Trainer tätig sein zu dürfen. Klar, bei einer gewissen Entwicklung hat man schon das Ziel, in der 1. Liga zu arbeiten. Aber es ist nicht so, dass bei mir irgendwo an der Wand klebt: 2014 – 1. Liga!“

„Alles den Anforderungen meiner Tätigkeit beim FCK und unseren Zielen untergeordnet“

Bekanntlich arbeitete Kosta Runjaic bei der WM 2006 eng mit der Nationalmannschaft von Serbien Montenegro zusammen. Bei der letzten WM 2010 hat er die taktischen Analysen des ZDF erarbeitet Ob er beim kommenden Weltturnier in Brasilien in einer Funktion tätig sein wird, kann er nun noch nicht sagen. Primär stehen seine Aufgaben mit dem 1. FC Kaiserslautern im klaren Fokus: „ Das kann ich momentan nicht beantworten. Bei der WM in Deutschland war ich 24 Stunden am Tag mit dem serbischen Team unterwegs als Bindeglied zwischen deren Verband, Mannschaft und dem Organisationskomitee. Das war eine großartige Erfahrung. 2010 habe ich miterlebt, welcher Aufwand bei den Medien rund um 90 Minuten betrieben wird. Es kann schon sein, dass ich nach Brasilien fliege und mir ein paar Spiele anschaue. Aber wichtig ist, dass alles den Anforderungen meiner Tätigkeit beim FCK und unseren Zielen untergeordnet ist.“


Informationen
Quelle: dpa.de, saarbruecker-zeitung.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Kosta Runjaic, 1. FC Kaiserslautern, DFB-Pokal, MSV Duisburg
Datum: 03.12.2013 14:05 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fck-coach-runjaic--%84ich-hatte-in-lautern-von-anfang-an-ein-gutes-gefuehl%93-9274.html
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