Feinschmecker-Fußball beim Berliner Stadtderby


Ein äußerst brisantes Berliner Stadtderby erlebten am gestrigen Abend rund 74.000 Zuschauer im ausverkauften Berliner Olympiastadion. Gastgeber Hertha BSC trennte sich von Union Berlin mit 2:2-Unentschieden. Nach 70 Spielminuten sahen die Unioner bereits wie die sicheren Sieger aus, bevor Ramos nach einem Eckball per Kopf und Ronny mit einem wunderschönen Freistoßtreffer für den Punktgewinn des Tabellenzweiten sorgen konnten. Letztlich eine verdiente Punkteteilung in einem interessanten Derby.

Simon Terodde und Adam Nemec hatten den Verein aus Berlin-Köpenick bereits auf die Siegesstraße bringen können, bevor es durch den Herthaner-Schlussspurt nur noch zum einfachen Punktgewinn reichen konnte. Union-Coach Uwe Neuhaus musste auf Stammspieler Michael Parensen verzichten, den er durch Christoph Menz ersetzte. Im defensiven Mittelfeld störte Menz empfindlich die Räume von Hertha-Spielmacher Ronny. Auch wieder einsatzbereit waren Christian Stuff, Daniel Göhlert und Björn Jopek. Jopek beackerte die linke Außenposition. Seine Jahrespremiere auf der rechten Außenbahn erlebte der ehemalige Nationalspieler aus Burkina Faso, Patrick Zoundi, der mit seiner Dynamik sich als belebendes Element im Spiel der „Eisernen“ erwiesen hat.

Die Anfangsphase wurde vom Gast aus der Wuhlheide bestimmt, denn Nemec hatte bereits nach fünf Spielminuten die erste gute Tormöglichkeit. Nur wenige Augenblicke später konnte Terodde nach einer wunderschönen Vorarbeit von Union-Spielmacher Torsten Mattuschka den Führungstreffer erzielen. Dadurch wurde die Berliner Hertha regelrecht geweckt, denn Torschüsse von Marcel Ndjeng und Ronny waren die Konsequenz der Berliner-Angriffsbemühungen. Eine Riesenmöglichkeit vergab Angreifer Sami Allagui, der es nicht fertig brachte völlig frei aus wenigen Metern einzuschießen. Es entwickelte sich eine temporeiche Partie, die durch intensive Zweikämpfe und tolle Spielzüge geprägt gewesen ist. Mit einer 1:0-Pausenführung für den 1. FC Union ging es dann in die Halbzeitpause.

Wechsel gab es auf beiden Seiten nicht. Den ersten Eckball konnte Union glänzend nutzen, als der slowakische Angreifer Adam Nemec mit einem wunderschönen Kopfball die Berliner-Abwehr aushebeln konnte und zur scheinbar beruhigenden 2:0 Führung für den Gast treffen konnte. Danach versuchte das Team von Trainer Jos Luhukay den Unionern durch eine resolute Zweikampfführung den Schneid abzukaufen. Der haushohe Favorit wollte eine Heimnieder
lage gegen den Stadtrivalen unter keinen Umständen erdulden. Deshalb wurde der Druck durch die „Blau-Weißen“ noch weiter erhöht und auch der eingewechselte Sandro Wagner konnte die notwendige Unruhe im gegnerischen Strafraum stiften. Verdient und folgerichtig fiel dementsprechend der 1:2-Anschlusstreffer durch Adrian Ramos, der nach einem Eckball von Ronny ins Tor köpfen konnte.

Die Elf von Herthas Trainer Jos Luhukay tat sich nun vorwiegend durch rustikales Einsteigen an der Grenze des Erlaubten hervor. Ob Peer Kluge gegen Björn Jopek oder Peter Pekarik gegen Patrick Kohlmann - mehr als nur einmal knirschte es heftig im Gebälk. Die Gastgeber hatten nun etwas mehr von der Partie. Union hatte entsprechend viel Defensivarbeit zu verrichten. Die Charlottenburger Doppelspitze bestehend aus dem eingewechselten Sandro Wagner und Adrian Ramos beschäftigte Unions Innenverteidigung ohne Unterlass. Dem Belagerungszustand entsprang aus der fünften Ecke der 1:2-Anschluss für Hertha durch den Kopfball von Adrian Ramos (73.). Uwe Neuhaus reagierte und brachte für die ausgepumpten Björn Jopek, Torsten Mattuschka und Simon Terodde Baris Özbek, Daniel Göhlert und Christian Stuff, die der Abwehr im Kampf um den Sieg die nötige Stabilität geben sollten. Und es sollte weiter brenzlig werden für die wacker kämpfenden Eisernen. So schlug fünf Minuten vor dem Ende doch noch eine der berüchtigten Freistoßvarianten des brasilianischen Spezialisten Ronny im Kasten von Daniel Haas ein. Nun galt es den Punkt mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln festzuhalten. Entkräftet und mit einem Punkt als Lohn für aufregende neunzig Minuten sanken die Spieler beim nahezu pünktlichen Schlusspfiff auf den Boden.

Zweifelsfrei war dieses Derby beste Werbung für den Fußball. Spannung, Emotionen und Leidenschaften waren die Zutaten für den fußballerischen Feinschmecker, der auch zahlreiche Zuschauer an den Bildschirmen in seinen Bann gezogen hat.


Informationen
Quelle: fc-union-berlin.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC Berlin; 1. FC Union Berlin; Luhukay; Ronny; Ramos; Menz; Zoundi; Jopek; Göhlert; Stuff; Parensen; Mattuschka; Allagui; Ndjeng; Nemec; Pekarik; Kohlmann; Terodde; Wagner
Datum: 12.02.2013 18:11 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-feinschmecker-fussball-beim-berliner-stadtderby-4126.html
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