Finke bewahrt Realismus und Stolz


Für den Macher des SC Paderborn bietet sich scheinbar eine nahezu historische Chance den Nobodies von Greuther Fürth als zweites „kleines Team“ ins Oberhaus zu folgen. Ein Auswärtssieg beim abstiegsbedrohten Karlsruher SC würde am Sonntag die Träume von Wilfried Finke ein Stück weit realistischer erscheinen lassen.

Finke ist bekannt dafür, dass er in dieser hochsensiblen Saisonphase sein Team nicht mit provokanten Aussagen aus dem Konzept bringen möchte. Auch er sieht bei seiner „Lebensaufgabe SC Paderborn“ in den nächsten Wochen die Lebensaufgabe erfüllt, wenn zumindest die Chance auf zwei Relegationsspiele winken sollten. Der Imagegewinn in der gesamten Bundesrepublik wäre enorm. Deshalb sagt Finke auch vorsichtig: „Beim KSC kann alles passieren“, so der Möbelunternehmer, „mit einem Remis könnte ich deshalb durchaus leben.“

Von früher gezeigten demonstrativem Selbstbewusstsein ist keine Spur. Der Vorsprung von einem Zähler auf Düsseldorf und zwei Zählern auf St. Pauli ist keineswegs beruhigend. Es ist ein offenes Geheimnis, dass in der Schlussphase alles möglich ist, wie der 61-Jährige stets betont. Bis zum 6. Mai werden noch 9 Punkte vergeben. Drei sind es im direkten Duell beim FC St. Pauli und Ex-Trainer Andre Schubert am letzten Spieltag, wo es zum absoluten Showdown am Hamburger Millerntor kommen wird. Finke ist definitiv mächtig stolz auf seine Mannschaft. „Ganz egal, was auf der Zielgeraden noch geschieht“, wie er den anwesenden Journalisten gebetsmühlenartig in die Blöcke diktiert.

Das Lob von Finke ist besonders auf das hervorragende Scouting bezogen, denn bei den Neuzugängen vor Saisonbeginn sei „nicht ein einziges Mal in die Matsche gepackt wo
rden“, wie er immer wiederholt. Und ergänzt: „Das ist ein ganz außergewöhnliches Ergebnis.“ Auch Vergleiche zu Vereinen wie Greuther Fürth und sogar dem designierten Deutschen Meister Borussia Dortmund stellt er an, „weil beide Klubs ebenfalls auf junge und hungrige Spieler setzen.“ Was ihn auch besonders stolz macht, ist die Tatsache, dass gleich mehrfach Zuschauermassen im fünfstelligen Bereich die Stadiontore der Energieteam-Arena passiert haben. Eine beeindruckende Zahl, wenn man das Fußballinteresse in den letzten Jahren in der ostwestfälischen Bischofsstadt etwas genauer kennt. Als tolles Ergebnis kann nun bewiesen werden, dass die „heilige Schallmauer“ von 10.000 Zuschauern pro Heimspiel nun endgültig durchbrochen wurde.

Stolz spiegelt sich in seinen Augen wieder, wenn er verkündet: „Als Nobody in der 2. Liga haben wir die Lage anfangs wohl unterschätzt“, so Finke. Es ist jedoch klar davon auszugehen, dass mit den zuletzt gezeigten Leistungen und dem mittlerweile stark wachsenden Umfeld das Zuschauerinteresse noch weiter steigen wird. In der Bundesliga wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit das 15.000 Zuschauer fassende Stadion ständig ausverkauft sein. Auch wenn Finke sich diese Entwicklung schneller vorgestellt hätte, denn es habe „einfach länger als erwartet gedauert.“ Er gibt aber auch zu, dass das „Potential vorhanden ist.“


Informationen
Quelle: nw-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Paderborn; Finke; Schubert
Datum: 20.04.2012 22:45 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-finke-bewahrt-realismus-und-stolz-896.html
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