Fortuna Düsseldorf: Wende oder Krise?


Fortuna Düsseldorf: Wende oder Krise?
Der Pessimismus ist bei Fortuna Düsseldorf nach zwei Niederlagen in Serie schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Es ist vor allem auch die Art und Weise dieser Nullrunden gegen Aalen und Sandhausen gewesen, die nun für mächtig schlechte Stimmung bei den Rheinländern sorgt. Gefühlt ist der Aufstieg für die Kicker von Coach Oliver Reck bereits abgehakt, denn die Enttäuschung über die Niederlagen gegen die Außenseiter ist groß. Ein Blick auf die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga kann die erhitzten Gemüter jedoch ein wenig beruhigen, denn auf den Tabellenzweiten 1. FC Kaiserslautern hat man gerade einmal drei Punkte-Abstand.

Ergebnis- und Leistungskrise zurzeit

Deshalb ist der Aufstiegstraum noch längst nicht vollends ausgeträumt. Weiterhin hofft man rund um die schmucke Esprit-Arena auf Bundesligafußball in der kommenden Spielzeit. Zuletzt gab man in der Spielzeit 2012/13 nur ein einjähriges Gastspiel in der Beletage des deutschen Fußballs. Um diese Anspruchshaltung jedoch auch weiterhin realistisch halten zu können, sollte es in vielen Bereichen erhebliche Steigerungen geben. Auch die sonst so treuen Fans haben zuletzt lautstark ein Pfeifkonzert angestimmt, dass die umherfliegenden Vögel blass vor Neid hätten werden können. Oft wird in solch schwierigen Situationen einzig und allein von einer Ergebniskrise gesprochen. Dies ist jedoch nicht der Fall beim rheinischen Traditionsverein, denn gerade einmal einen Zähler konnte man aus den letzten drei Partien holen. Was noch deutlich schlimmer wiegt, ist sicherlich die spielerische Armut und das erhebliche Maß an Konzentrationsfehler, die für die acht Gegentreffer in den letzten drei Spielen sorgten. Deshalb wählt nun auch Sportvorstand Helmut Schulte klare Worte für seine Spieler im Gespräch mit der „Rheinischen Post“: „Die Spieler haben nicht das gezeigt, was sie können.“

Zwei knappe Heimsiege im Saisonverlauf

Gewiss muss man auch ehrlich zugeben, dass trotz vieler beachtlicher Ergebnisse in den ersten Saisonspielen und ein stetiges Mitmischen im Aufstiegskampf, die spielerische Klasse der Mannschaft oft dezent verborgen worden ist. Selbst die Spielkontrolle zu übernehmen, gehört beileibe nicht zu den eigenen Stärken. Aus diesem Grund wurden nur zwei Spiele in der heimischen Arena gewonnen. Beide jeweils nur mit einem Treffer Unterschied beim 3:2-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim und beim 1:0-Erfolg gegen den FC St. Pauli. Die Abhängigkeit von Spielmacher Michael Liendl ist für die Fortuna wahrlich gewaltig. Es fehlen die Ersatzkandidaten, wenn sich der österreichische Nationalspieler, wie aktuell, ein Formtief nimmt. Viel ist bei der Fortuna letztlich auf dem Prinzip Zufall aufgebaut. Gelungene Kombinationen mit einem geschickten Aufbauspiel aus der eigenen Abwehr werden häufig schmerzlich vermisst.

Defensive Stabilität wird gesucht

Schnell ist auch ersichtlich, dass die eigene Defensive einige Schwachpunkte im bisherigen Saisonverlauf off
enbart. Nachdem in den letzten Spielen auch der so stark gestartete Jonatan Tah vom Formtief angesteckt worden ist, gibt es keinen Akteur mehr aus dem Abwehrbereich, der für die notwendige Stabilität im hinteren Mannschaftsteil sorgen kann.

Zusammenhalt als Erfolgsfaktor

Achillesferse der Mannschaft ist aber - wie zu Saisonbeginn prognostiziert - die Abwehr. Konnte ihr der am Ende der Transferperiode noch geholte Jonathan Tah zunächst Stabilität verleihen, so ließ sich Fortunas bester Verteidiger inzwischen von der Verunsicherung anstecken. Kapitän Adam Bodzek ist ein Schatten vergangener Tage und gibt der Defensive keinen Halt. Auch Spielführer Adam Bodzek kann der Mannschaft aktuell keinen Halt geben, da auch er seit einigen Wochen von einem Formtief belastet ist. Da Führungsspieler und zentrale Mittelfeldspieler Sergio da Silva Pinto wegen eines Kieferbruchs ausfällt, ist die Hierarchie der Düsseldorfer-Fortuna aktuell gehörig durcheinandergewirbelt. Nun hofft auf Reck auf eine schnelle Reaktion seiner Schützlinge: „In Frankfurt und Braunschweig müssen wir zeigen, dass wir eine Mannschaft sind. Wir können nur zusammen da raus kommen."

Dreht sich für Trainer Oliver Reck das Trainerkarussell?

Über acht Wochen konnten sich die Düsseldorfer in der Spitzengruppe behaupten und mit starken Ergebnissen die Hoffnung auf den Aufstieg in die Bundesliga relativ hoch halten. Nun sind sie wieder zurück zu den Leistungen und Ergebnissen gelangt, die schon bei Saisonbeginn die traurige Realität gewesen sind. Der Start in die neue Serie verlief bekanntlich mit nur zwei Punkten aus den ersten drei Partien sehr schleppend. Dazu kam das ungünstige Ausscheiden aus dem DFB-Pokal beim Regionalliga Bayern-Vertreter Kickers Würzburg. Letztlich war es bei den bekannten zwei Heimsiegen gegen Heidenheim und St. Pauli vor allem die enorme Auswärtsstärke, die mit 14 Zählern und sechs ungeschlagenen Partien in Serie, die Erfolgsserie weiter fortsetzen konnte. Nun gibt es die komplizierten Gastspiele in Frankfurt, in Braunschweig und gegen Union Berlin, die unbedingt gewonnen werden sollte. Man hofft im Lager von Fortuna Düsseldorf auf die schnelle Wende. Die Gefahr ist dann keineswegs zu unterschätzen, dass bei drei Niederlagen in Serie das Trainerkarussell sich im neuen Jahr wieder drehen könnte.


Informationen
Quelle: rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Fortuna Düsseldorf, Bodzek, Reck, Schulte
Datum: 09.12.2014 19:48 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fortuna-duesseldorf--wende-oder-krise--17526.html
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