Frank Schaefer: „Wir sind aktuell eine Spitzenmannschaft“


2:0 konnte gegen Union Berlin gewonnen werden. Somit konnte das Erreichen des Relegationsplatzes auch weiterhin realistisch gehalten werden. Die Kölner-Hoffnung liegt auf Hertha BSC, die das heutige Spitzenspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern unbedingt siegreich gestalten sollen. Wenn dem so ist, hat der FC auch nach dem Spieltag nur noch drei Punkte Rückstand auf den Pfälzer-Traditionsverein, der als Hauptkonkurrent im Kampf um den Relegationsplatz angesehen wird. Kölns-Trainer Holger Stanislawski hat bei seiner Mannschaft jedoch noch reichlich Verbesserungsbedarf gesehen.

Wenn man so souverän mit 2:0 gegen einen direkten Konkurrenten gewinnen kann, dann darf die Zuversicht gewaltig sein, dass der bei einigen schon längst abgeschriebene Aufstieg nun wieder realistisch werden könnte. Anders als beim komplizierten Auswärtssieg beim FC St. Pauli konnte gegen die „Eisernen“ mit einer mannschaftlich starken Vorstellung ein hochverdienter Dreier eingefahren werden. Nach der Winterpause hat der FC punktetechnisch eine beeindruckende Entwicklung hinlegen können, denn in vier Begegnungen konnten immerhin zehn Zähler geholt werden, was die Motivation und die Stärke des FC gleichermaßen verdeutlichen kann. Seit mittlerweile elf Spielen ist der Bundesliga-Absteiger nun schon ohne einen einzigen Gegentreffer.

Für den Leiter Sport beim FC Frank Schaefer war hingegen klar: "Und wir waren diesmal in beiden Halbzeiten stark." Köln hat sich gesteigert. Gegen Aue und St. Pauli gab es zwei Duselsiege, gegen Cottbus ein müdes Unentschieden. Nun ist vieles besser geworden, was auch Schaefer so erkannt hat: „Nun aber ist eine deutliche Steigerung spürbar.“ Er versucht die neugewonnene Stärke zusammenzufassen: „Wir lassen in der Abwehr kaum etwas zu, und wir sind vorne immer für Tore gut.“ Des weiteren fügt er hinzu, dass die Mannschaft des 1. FC Köln über eine „hohe Qualität bei Standardsituationen“ verfüge und insgesamt „sehr reif“ spiele. Zugleich ergänzt er vielsagend: „Wir haben eine Welle erwischt.“ Schaefer ist ein kritischer Zeitgenosse, der den Intellekt und die Gabe besitzt, dass er die jetzige Situation realistisch einschätzen kann. Deshalb kommt er auch folgerichtig zu der Annahme: „Wir sind aktuell eine Spitzenmannschaft.“

Was Schaefer damit zum Ausdruck bringen möchte, ist die Tatsache, dass die gesamte Mannschaft defensiv mitdenkt und Einzelinteressen keine allzu große Bedeutung erlangen. Beim Spiel gegen Union ist es der Fall gewesen, dass auch Angreifer Stefan Maierhofer häufiger in der Defensive aufgetaucht ist, „um zu helfen, weil ich mich auch als ersten Verteidiger sehe“. Eine gute Einstellung, die eine aufstiegswillige Mannschaft auch ausmacht. Füreinander zu spielen und vor allem auch zu kämpfen, denn auch die Viererkette in der Defensive präsentiert sich absolut willig. So wird in konzentrierter Art und Weise schon früh gestört und gleichzeitig möglichst schnell versucht den nächsten Angriff wieder einzuleiten. Den Gegner mit flottem Spiel in die Spitze zu überraschen, sollte das zukünftige Ziel des selbsternannten Aufstiegskandidaten sein, der seine Chance tunlichst nutzen sollte. Schon nach 18 Spielminuten war es soweit, als Kölns Kopfball-Ungeheuer Kevin McKenna mit einem schönen Treffer nach Freistoßflanke von Matthias Lehmann für den wichtigen Führungstreffer sorgen konnte. In der zweiten Spielzeit war es schließlich Kölns neuer Alpenbomber Stefan Maierhofer, der für den 2:0-Endstand
sorgen konnte. Dieser Maierhofer war es auch, der mächtig Angst vor dem derzeit so starken Kanadier gehabt hat, wie er dem "Kölner Stadt Anzeiger" deutlich gemacht hat: „Der McKenna hatte seinen Mund nach dem Tor so weit aufgerissen, ich dachte, der frisst mich auf. Wahnsinn!“ Bis 2014 hat der 33-jährige Nationalspieler noch einen Vertrag und konnte schon seinen vierten Saisontreffer erzielen.

Nach diesem aufregenden Start ins Jahr 2013 kommt nun jedoch auch unweigerlich die Frage auf, inwieweit Trainer Holger Stanislawski die jetzige Situation bewertet. Immerhin macht er im Gespräch mit dem "Kölner Stadt Anzeiger" deutlich, dass er schon ein wenig stolz auf sein Team ist, auch wenn er appelliert, dass nicht nachgelassen werden soll. Als kleines Dankeschön an sein Team hat er am gestrigen Sonntag trainingsfrei gegeben. „Stani“ nennt die Gründe dafür: „Es soll mal Zeit sein, um richtig durchzupusten, um mal abzuschalten. Die Spieler sollen mal etwas anderes sehen und machen. Am Dienstag beginnt dann die Vorbereitung auf das Sonntag-Spiel beim FSV Frankfurt.“ Zuletzt gab es ein intensives Gespräch zwischen dem Kölner-Trainer und Rainer Adrion, dem Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft. Über den Inhalt kann der gebürtige Hamburger folgendes berichten: „Er hat offenbar Christian Clemens, Jonas Hector und Tobias Strobl auf dem Schirm. Das ist eine Belohnung für die guten Leistungen der Spieler. Es freut uns, dass das wahrgenommen wird. Wir wissen ja auch, wozu diese drei in der Lage sind.“

Taktisch wird es beim kommenden Gastspiel des FC beim FSV Frankfurt wahrscheinlich einen personellen Wechsel geben, denn der etatmäßige Innenverteidiger Dominic Maroh wird wegen seiner Gelbsperre fehlen. Dies könnte auch eine Chance für Bruno Nascimento bedeuten, der eine ernsthafte Alternative darstellen könnte. Stanislawski möchte sich auch in dieser Personalie nicht zu sehr in die Karten schauen lassen: „Das entscheide ich wie immer kurzfristig. Bruno trainiert eifrig mit und ist sehr aufmerksam. Wir haben sehr viel mit ihm erarbeitet. Wir machen uns da gar keinen Kopf, wir haben Vertrauen.“ Auch vor dem wichtigen Aufeinandertreffen zwischen der Aufstiegskonkurrenz Hertha BSC und dem 1. FC Kaiserslautern möchte er nicht allzu sehr die Rivalität schüren und macht deutlich, dass sein Fokus und der Fokus seiner Mannschaft einzig und allein auf die eigenen Begegnungen gelenkt sein sollte. So sagt er dazu: „Ich werde mir das Spiel bestimmt ansehen. Aber alles in allem schauen wir nur auf uns. Jetzt sind wir Tabellen-Vierter, damit konnte man nach unserem Start und den vielen unnötigen Unentschieden nicht unbedingt rechnen. Den anderen Mannschaften werde ich aber niemals etwas Schlechtes wünschen, das gehört sich nicht. Im März und April beginnt die entscheidende Phase, da trennt sich die Spreu vom Weizen. Wir wollen weiter punkten, solange es geht.“


Informationen
Quelle: ksta.de ; express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; 1. FC Union Berlin; Maroh; Maierhofer; Lehmann; McKenna
Datum: 25.02.2013 14:19 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-frank-schaefer--„wir-sind-aktuell-eine-spitzenmannschaft“-4316.html
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