Franz Gerber warnt den FC St. Pauli: „3. Liga wäre fatal!“


Franz Gerber warnt den FC St. Pauli: „3. Liga wäre fatal!“
Es ist in diesen Tagen wahrlich nicht allzu einfach, Anhänger des FC St. Pauli zu sein. Vier Punkte beträgt der Rückstand für die Schützlinge von Trainer Ewald Lienen auf einen Nichtabstiegsplatz. Der Absturz in die Drittklassigkeit scheint aktuell wahrscheinlich zu sein, wenn man neben der aktuellen Form auch die kommenden Gegner in der 2. Fußball-Bundesliga betrachtet. Bereits im Jahr 2003 musste der bittere Gang in die 3. Liga verkraftet werden. Vor mittlerweile zwölf Jahren war es 31 Zähler, die nur den 17. Rang im Endklassement ergaben. Franz Gerber war damals Sportchef und Trainer bei den Kiezkickern und hat sich nun zur Situation bei seinem Ex-Klub äußern können.

Gerber erinnert sich an 2003 zurück

So findet der aktuell als Berater von Regionalligist Rheden aktive 61-Jährige deutliche Worte zum möglichen Abstieg der Paulianer. Ehrlich muss er gegenüber der „Bild-Zeitung“ zugeben: „Die 3. Liga wäre fatal! Es wäre ein sehr schwerer Gang für St. Pauli. Eine kleine Katastrophe.“ Einige langjährige FC St. Pauli-Anhänger vergleichen die Situation bereits mit dem Abstieg im Jahr 2003. Ein ganz wesentlicher Punkt unterscheidet sich jedoch, denn die finanziellen Verhältnisse waren damals beileibe deutlich schlechter. So kann sich Gerber daran etwa erinnern, wenn er zu berichten weiß: „Wir waren damals kurz vor der Insolvenz, hatten keinerlei Etat für die dritte Liga. Keine Zeit, und mehrere Kriegsschauplätze.“

Gerber warnt vor zu wenig Weitsicht

Kreativ waren die Paulianer schon damals und so waren es einige gewiefte Aktionen, wie etwa die berühmten T-Shirts, das Benefizspiel gegen den FC Bayern München und eine Bürgschaft, wodurch die Paulianer schließlich von der Deutschen Fußball-Liga die Regionalliga-Lizenz erhielten, da mit die Auflage von zwei Millionen Euro zusammentragen konnte. Nun könnte die Finanzproblematik zu den Hamburgern wieder zurückkehren, weshalb der 61-jährige Gerber warnt: „Man müsste eigentlich alle Eventualitäten in Verträgen berücksichtigen. Aber die Klubs
glauben ja nie, dass sie absteigen könnten.“

Finanziellen Verhältnisse waren 2003 komplizierter

Natürlich weiß er aus eigener Erfahrung nur allzu gut, dass es im Fall des Abstiegs auf ein sehr gutes Scouting ankommen wird, was durch den begrenzten finanziellen Spielraum wichtiger denn je sein wird: „Dann wird‘s schwierig, gute Spieler zu halten. Für uns waren damals die Drittliga-Spieler zu teuer, wir mussten in der 4. Liga gucken. Man braucht ein gutes Auge und ein gutes Netzwerk. Irgendwie haben wir mit ganz wenig Geld eine gute Mannschaft zusammengestellt.“

„Ich bin noch voller Hoffnung“

Auch das ehemalige St. Pauli-Urgestein Holger Stanislawski kann sich an die damalige Zeit erinnern, wo nach dem Bundesliga-Abstieg 2002 mit dem Gang in die Drittklassigkeit ein Jahr später der massive Ligenwechsel innerhalb von nur einem Jahr hingenommen werden musste. Der ehemalige Spieler, Trainer und Präsident weiß zu berichten: „Ich stand am ersten Trainingstag mit gefühlt sieben Amateur- und A-Jugend-Spielern auf dem Platz. Es war ein kompletter Neuanfang.“ Für den einst als „Schlangen-Franz“ titulierten Gerber ist ganz entscheidend, dass noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt bestehen wird: „Ich bin noch voller Hoffnung. Zumindest die Relegation müsste machbar sein. Aber natürlich wird es immer enger.“


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC St. Pauli, Franz Gerber, 2. Bundesliga
Datum: 07.03.2015 11:56 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-franz-gerber-warnt-den-fc-st--pauli--3--liga-waere-fatal-19085.html
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