FSV-Runderneuerung hat funktioniert


Es ist noch nicht allzu lange her, dass sich der FSV Frankfurt konkret Gedanken mit der Drittklassigkeit machen musste. Es fehlte nicht nur an den notwendigen Punkten, um den Klassenerhalt zu schaffen. Vor allem die sportlichen Leistungen waren so erschreckend, dass man sich große Sorgen um den FSV machen musste. Doch diese Zeiten gehören längst der Vergangenheit an.

So ist es den Bornheimern innerhalb von kurzer Zeit gelungen, mächtig Boden im Abstiegskampf gut zu machen. Mittlerweile beträgt der Abstand auf den ungeliebten Relegationsrang 16 schon beträchtliche sieben Zähler. In den letzten zwei Monaten hat sich der finanzschwache kleine Frankfurter Verein kontinuierlich aus dem Tabellenkeller nach oben gespielt. Um die gesamte Situation zu analysieren und nach möglichen Faktoren für den neuen Aufschwung zu forschen, muss auch der Trainerwechsel genannt werden, der von Thomas Oral hin zum erfahrenen Trainer-Routinier Benno Möhlmann erfolgte.
Dieser hat sich absolut gelohnt, denn unter dem ehemaligen Bundesligatrainer haben die Hessen vor allem eine neue mentale Stärke dazu gewonnen. Auch der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und das Selbstvertrauen in das eigene Handeln ist entscheidend. Letztlich sind die zuletzt gezeigten Leistungen ein wichtiger Beweis dafür, dass sich Fußball auch im Kopf abspielt. Dies sieht man den souverän auftretenden FSV-Spielern jetzt an, was auch die pfeilschnelle Offensivkraft Marcel Gaus so bestätigen mag: „Wenn du gewinnst, kommt das Selbstbewusstsein zurück.“ Und weiter: „Und das merkst du auf dem Platz, wir trauen uns viel mehr zu. Das sieht man auch an den vielen Ballstafetten.“
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wäre ein Spiel, wie das am Freitag gegen Alemannia Aachen in der suboptimal verlaufenden Hinrunde verloren gegangen. Nun aber zeigt der FSV Frankfurt eine größere Selbstsicherheit und wird auch von kleineren Rückschlägen wie dem Ausgleich keineswegs verunsichert. Trotz aller Kritik an der Hinrunde möchte Sportchef Uwe Stöver auch in der jetzigen Euphoriephase nicht vergessen, dass auch zu Beginn der Saison die Frankfurter keineswegs schlecht agiert haben. Leider wurde ineffektiv gespielt. Die erspielten Tormöglichkeiten wurden fahrlässig vergeben. Stöver ist sich sicher: „Die grundsätzliche Qualität hatten wir da auch.“ Leider gab es jedoch eine Negati
vspirale, die von Niederlage zu Niederlage deutlich gewachsen ist. Das allseits bekannte Sprichwort, dass Angst Seele aufessen kann, war in diesem bestimmten Fall zutreffend.
Die Entscheidung sich für den erfahrenen Möhlmann zu entscheiden, war in jeder Hinsicht ein Glücksfall. Mit vielen, motivierenden Einzelgesprächen konnte der 57-Jährige sein Team wieder aufbauen. Bewusst verbietet er seinen Spielern über die Vergangenheit nachzudenken. Ausschließlich die veränderbare Zukunft soll thematisiert werden. Deshalb findet er auch keine plausible Antwort, als er gefragt wurde, warum der FSV fast ein ganzes Jahr so heimschwach gewesen sei: „Ich weiß ja nicht, wie es vorher war, ich habe mich damit auch nicht beschäftigt.“ Im gesamten Jahr 2011 wurden harmlose zwei Heimsiege gefeiert. Deutlich zu wenig für eine Mannschaft, die gegen den Abstieg kämpft. Was auch ein wenig merkwürdig erscheint, ist die Tatsache, dass nach dem Abriss der alten Haupttribüne die Stimmung auf der Bornheimer Baustelle sich sichtlich verbessert hat.
Ein weiteres wichtiges Erfolgsgeheimnis ist der Fakt, dass die Stammmannschaft zusammengeblieben ist und durch qualitativ hochklassige Neuzugänge ergänzt wurde. Als ein kleiner Verlierer musste sich zuletzt Sommerneuzugang Karim Benyamina vorgekommen sein, der in jedem der acht Spiele im Jahr nur auf der Bank gesessen hat und zuletzt nur noch eingewechselt wurde. So hat er auch deshalb weniger Spielzeit erhalten, weil mit den Offensivkräften Ilian Micanski und Michael Görlitz absolute Leistungsträger gekommen sind, die frischen Schwung in das verunsichert wirkende Team gebracht haben. Der schwer verletzte Chadli Amri aber auch der solide Verteidiger Denis Cagara haben sich ebenfalls sehr gut ins Team integrieren können. Auch die Zahlen unterstützen den so zuschauerarmen Verein. Mit den 14 geholten Punkten belegt der FSV den achten Tabellenplatz in der Rückrundentabelle. Damit ist der Klassenerhalt zum Greifen nah.


Informationen
Quelle: fr-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FSV Frankfurt; Cagara; Möhlmann; Gaus
Datum: 29.03.2012 16:18 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fsv-runderneuerung-hat-funktioniert-865.html
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