Für Dynamo Dresden gilt Verlieren verboten


Prinzipiell gibt es bei Dynamo Dresden immer interessante Aspekte, die diesen Verein für große Teile der Bevölkerung attraktiv machen. Nicht umsonst hat der einstige Vorzeigeverein der ehemaligen DDR trotz einer bescheidenen Saisonbilanz in jedem Heimspiel eine fast ausverkaufte Glücksgas-Arena. Die Fans lieben ihre SGD, da Tradition und Kult bei diesem Klub in hohem Maße existent sind. Sicherlich gibt es in diesem Jahr erbitterten Abstiegskampf im berühmt-berüchtigten zweiten Jahr nach dem Aufstieg, denn mit neun Zählern steht Dynamo auf dem 13. Tabellenplatz und hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Tabellenletzten MSV Duisburg.

Auch frappierend ist die Tatsache, dass die Defensive von Dresden alles andere als sicher steht, denn in keinem einzigem Saisonspiel blieb man gegentorlos. Hinzu kommt auch, dass trotz der ausgesprochen tollen Unterstützung durch die eigenen Fans erst ein Heimsieg herausgesprungen ist. Damit ist der populäre Verein in dieser Statistik das zweitschlechteste Team der gesamten Spielklasse. Schon drei Partien wurden in der heimischen Arena sogar verloren. Dennoch demonstriert Trainer Ralf Loose Optimismus, wenn er im Gespräch mit der „Bild“ sagt: „Wir müssen mit unseren Fehlern selbstkritisch umgehen.“ Er fügt fast schon trotzig hinzu: „Dann werden wir auch wieder erfolgreich spielen.“

Nun kommt es also zum Gastspiel beim FC St. Pauli, der auf dem vorletzten Tabellenplatz steht und zum Siegen fast schon verdammt ist. Mit 3:1 hat St. Pauli dieses Spiel für sich entscheiden können. Das Motto lautet in diesem hochbrisanten Duell, dass Verlieren fast schon verboten ist, denn die Konkurrenz aus Aue und Duisburg konnten jeweils mit einem Sieg schon vorlegen, sodass die beiden Traditionsteams schon unter Zugzwang stehen. Das Umfeld dieser beiden ganz besonderen Teams ist extrem leidenschaftlich, aber auch chronisch hektisch, denn beide Teams haben den Abstiegskampf aufgrund der personellen Zusammensetzung des Kaders nicht unbedingt erwarten können. Selbst ein Punktgewinn ist für die beiden ehemaligen Erstligisten wahrlich kein Trostpflaster. Dynamo Dresden hat speziell im Offensivbereich durch die zahlreichen Franzosen ein großes Kreativpotential. Wenn das Selbstvertrauen durch Siege weiter gesteigert werden kann, dann ist diesem spielstarken Team eine ansprechende Saison zuzutrauen. Bekanntlich ist die gefestigte mentale Verfassung aber die Bedingung für ein erfolgreiches Arbeiten.

Dynamo-Coach Loose muss in diesem vorentscheidendem Spiel auf einige Stammkräfte aufgrund von Sperren und Verletzungen verzichten. Dennoch stellt dieses Faktum für ihn kein Alibi dar: „Wir müssen diesen Umstand als Herausforderung annehmen, weil es in der Meisterschaft dazugehört, dass jemand nicht zum Einsatz kommen kann.“ Damit drückt der ehemalige Bundesligaspieler auch aus, dass der
Kader qualitativ und quantitativ ausreichend besetzt ist, damit die Ausfälle von Robert Koch, Romain Brégerie, die beide wegen eines Platzverweises ausfallen und dem verletzten Filip Trojan verkraftet werden können. Der erfahrene Tscheche hat sich im Training eine schmerzhafte Prellung am Schienbein zugezogen und muss daher im Duell mit seinem Ex-Klub passen. Nochmals der Trainer: „Wir können mit elf Spielern beginnen und ein Team nominieren, dass hochmotiviert und konzentriert zu Werke geht.“ Auch der Einsatz des mit Abstand besten Angreifers ist noch längst nicht sicher, da Mickael Pote wegen eines Magen-Darm-Infekts auszufallen droht. „Wir warten ab“, so der hoffnungsvolle Trainer, der auch eine mögliche Chance erkennt: „Wenn er nicht dabei sein kann, bekommen die eine Chance, die sonst nicht spielen.“

Womit Loose durchaus Recht hat, denn speziell im Offensivbereich gibt es eine Vielzahl von personellen Alternativen, die sich anbieten. In der Verteidigung werden dem Wolfsburger Leihspieler Bjarne Thoelke die besten Möglichkeiten auf einen Startelfeinsatz eingeräumt. Dies kann der 49-jährige Übungsleiter indirekt bestätigen: „Er hat in der ganzen Zeit seit seinem Wechsel nach Dresden hervorragend trainiert und schon in Sandhausen eine solide Leistung abgeliefert.“ Und fügt hinzu: „Nachdem ihn die Verletzung ein Stück zurückgeworfen hat, ist er jetzt wieder im Kommen.“ Auch Thoelke selbst drückt seine Vorfreude in Worten aus, denn ein Kick am bundesweit bekannten Millerntor ist für solch einen jungen Spieler ein ganz besonderes Highlight: „Jede Partie ist wichtig und ich werde wie immer meine Konzentration hochhalten und alles geben.“ Es ist davon auszugehen, dass der hochveranlagte Thoelke mit einem ansprechenden Auftritt beste Eigenwerbung für sich betreiben kann.
Gegenüber der vereinseigenen Homepage äußert sich der meinungsfreudige Loose eher vage zur vakanten Position des Spielführers: „Ich traue mich noch nicht an dieses Thema ran, weil sonst die Gefahr besteht, dass derjenige vielleicht auch noch krank wird“, beweist er auch ein wenig Humor hinsichtlich der anhaltenden Verletzungsproblematik im Kader von Dynamo Dresden.


Informationen
Quelle: www.bild.de ; www.dynamo-dresden.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SG Dynamo Dresden; Loose; Pote; Koch; Trojan; Thoelke; Brégerie
Datum: 27.10.2012 20:40 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fuer-dynamo-dresden-gilt-verlieren-verboten-2608.html
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