Für Kölns Milivoje Novakovic gilt: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“


Nach einem halben Jahr kehrt Milivoje Novakovic wieder an das Geißbockheim des 1. FC Köln zurück. Doch nach seinem Gastspiel beim japanischen Vertreter Omiya Ardija ist er alles andere als herzlich Willkommen beim Zweitligisten, der sich erstmal noch am Geißbockheim fit halten soll. Es ist allerdings von Vereinsseite geplant, dass schon in Kürze ein Wechsel durchgeführt werden soll, damit auch in dieser Thematik endlich Klarheit vorherrscht.

Gegenüber dem „Express“ äußerte sich der 33-jährige Ex-Kapitän zu seiner momentanen Situation: „Ich darf nichts sagen. Aber: Es ist schön wieder hier zu sein.“ Zuvor musste er mit Willi Breuer Einzeltraining absolvieren. Davor ist er zusammen mit seinem Rechtsanwalt Gottfried Reims zu einem Gespräch ins Büro von FC-Kaderplaner Jörg Jakobs gegangen, um die derzeitige Situation zu besprechen. Diese ist sicherlich nicht gerade einfach für den Ex-Spielführer, der keine Chance im Profiteam von Trainer Holger Stanislawski besitzt und so schnell wie irgendwie möglich, den Verein verlassen soll. Dieses Dilemma hat er sich zumindest teilweise selbst eingebrockt. Ein nicht gerade asketischer Lebensstil und schwache Leistungen in der letztjährigen Abstiegssaison haben auch sein Ansehen bei den Fans merklich zurückgehen lassen. Vor allem die Tatsache, dass sein Vertrag äußerst gut dotiert gewesen ist, hat ihn innerhalb kürzester Zeit zur persona non grata beim FC mutieren lassen. Nun muss der ehemalige, slowenische Nationalspieler also den Verein verlassen, bei dem er von 2006 bis 2012 gekickt hat und zu einer echten Tormaschine mutiert ist. Einige Fans nannten ihn ehrfürchtig „Novagoal“, was heute jedoch in Vergessenheit zu geraten scheint.

Deshalb versucht Novakovic im Gespräch mit dem „Express“ einige Dinge klarzustellen, damit nicht der falsche Eindruck eines egoistischen Söldners entsteht, was auch häufig in Zusammenhang mit ihm thematisiert wird. Sein Nachfolger ist mit dem drei Jahre jüngeren Stefan Maierhofer schon gefunden. Daneben kickt Publikumsliebling Tony Ujah. Dahinter lauern die hoffnungsvollen Talente Przybylko und Ishak, die auf Einsätze brennen. Auf die Frage, wo sich Nova derzeit aufhält, weiß er zu berichten: „Seit Freitag in Köln. Wo sonst?“ Und zeigt sich etwas ratlos, wenn es darum
geht, welche Perspektiven sich für ihn in näherer Zukunft ergeben könnten: „Ich habe bis Sonntag freibekommen. Mehr weiß ich auch nicht. Ich habe keine Ahnung, was der FC mit mir vorhat.“

Für Novakovic könnte in diesen Tagen der allseits bekannte Spruch gelten: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Auch wenn er emotional noch sehr stark an Köln gebunden ist, so muss er sich möglichst zeitig damit abfinden, dass die Kölner Altstadt nicht mehr länger als FC-Profi frequentiert werden kann. Dieses Image des „durstigen FC-Legionärs“ hat er sich durch zahlreiche Eskapaden selbst eingebrockt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es eine Dunkelziffer gibt, von der die Öffentlichkeit nur vage etwas weiß. Über die Motive seines baldigen Abschieds kann er dem „Express“ nur folgendes verraten: „Das würde ich Ihnen gerne sagen. Aber ich weiß es ja nicht. Wenn es hier jetzt zu Ende ist, werde ich in den Spiegel sehen können. Köln ist mein zweites Zuhause geworden. Und das wird es auch bleiben. Das was ich hier erreicht habe, kann mir niemand nehmen. Ich habe noch viele Freunde in der Mannschaft. Ich drücke ihnen die Daumen, dass sie es vielleicht noch schaffen aufzusteigen.“

Richtig beurteilen mag er das Verhalten des Vereins keineswegs: „Ich bin sechs Jahre hier. Ich warte ab, was nun geschieht. Dann ist es Zeit darauf zu antworten.“ Immerhin ist für ihn auch in Zukunft Japan eine überlegenswerte Option, da er in seinem halbjährigen Gastspiel seine sportliche Leistungsfähigkeit mit fünf Treffern in 12 Spielen durchaus unter Beweis stellen konnte. Dennoch überzeugt er auch hinsichtlich der eigenen Perspektive durch ausgeprägtes Nichtwissen, wie er dem „Express“ eindrucksvoll verdeutlichen kann: „Da gibt es die Möglichkeit. Aber noch mal: Ich habe keine Ahnung, was der Verein jetzt will.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Novakovic; Ujah; Bigalke; Jakobs; Reims; Maierhofer; Ishak; Przybylko
Datum: 14.01.2013 19:33 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fuer-koelns-milivoje-novakovic-gilt--„ich-weiss--dass-ich-nichts-weiss“-3630.html
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