Fürths neues Gefühl der Fan-Begeisterung


Auch wenn es keiner so wirklich in der Bundesliga zugeben möchte. Luftsprünge würde wahrlich kein Vereinsverantwortlicher machen, wenn die Spielvereinigung aus Fürth in die Bundesliga aufsteigen sollte. Dafür ist man zu sehr Egoist, denn vor allem wirtschaftliche und traditionelle Gründe spielen in der Bundesliga die Hauptrolle. Greuther Fürth kann damit noch nicht so wirklich dienen. Trotzdem scheint beim einst unter Zuschauermangel leidenden Verein aus Franken so langsam eine kleine Begeisterungswelle.

In vielen Jahren galt der Provinz-Verein aus Fürth als die Mannschaft, die den unzweifelhaften Beinamen „Die Unaufsteigbaren“ verpasst bekamen. Häufig spielten sie um den Aufstieg mit. Traditionell gab es jedoch ein stets knappes Scheitern. Häufig stand die gelebte Erstliga-Ambition der Fürther unter dem Motto: „Nur gucken, nicht anfassen!“
Die hat sich jedoch seit dieser Spielzeit kolossal geändert, denn die Mannschaft von Trainer Mike Büskens führt die Tabellen an und hat einen scheinbar beruhigenden Vorsprung auf den Relegationsplatz von sieben Zählern. Dies scheint für die als chronische Grantler bekannten Fürther Grund genug zu sein, um sich schon jetzt um Dauerkarten für die kommende Spielzeit intensiv zu kümmern. So hat Andreas Stahl, der schon seit mehreren Jahren als Ticketing Leiter der Spielvereinigung aktiv ist, ein neues Gefühl zu verarbeiten: Nachfrage nach Tickets für Greuther Fürth! So muss er täglich Unmengen von Faxen und E-Mails beantworten. Und was nicht verwundert bei der derzeitigen Perspektive werden auch neue Zielgruppen erschlossen, wie er ehrlich zugibt: „90 Prozent“, schätzt Stahl, „sind neue Leute.“ Jeder möchte im Frankenland im nächsten Jahr Bundesligafußball sehen. Dass es noch extrem schwierige und entscheidende Heimspiele gegen die aufstiegswilligen Düsseldorfer und St. Paulianer sowie die abstiegsavertierenden Frankfurter und Rostockern stört derzeit anscheinend keinen so richtig beim euphorisierten Anhang.

Deswegen scheint die Losung klar bei den Kleeblättern. Abwehrspieler Meg
im Mavraj fand klare Worte: „Wenn wir Pauli weghauen, ist alles andere egal“, befand der 25-jährige. Die Ambitionen sind klar, die Sehnsüchte auch. Immerhin hat Fürth sieben Mal den fünften und einmal den vierten Rang in der Endabrechnung. Immer mittendrin im Aufstiegsrennen, aber irgendwie doch immer daneben. Auch der ehrenamtliche Fan-Beauftragte der Spielvereinigung Wolf Nanke hat die Sehnsucht des längst überfälligen Aufstiegs. Er hat große Hoffnungen vor dem morgigen Duell gegen den FC St. Pauli: „Nicht nur die Hardcore-Fans“, erklärt Nanke (68), „glauben, dass die Sache spätestens mit einem Sieg gegen St. Pauli erledigt ist.“
So kann „Karten-Dealer“ Stahl die These der neuen Begeisterungswelle stützen, indem er von 10.000 verkauften Dauerkarten spricht, wenn die kommende Saison jetzt beginnen würde. Dies entspricht einer unglaublichen Steigerung um 150 Prozent. Doch die Wahrheit liegt auf dem Platz. Das Heimspiel gegen St. Pauli muss gewonnen werden. Und dann auf das Ergebnis aus Dresden gewartet werden, wo Fortuna Düsseldorf antritt. So versucht sich Nanke als Prophet: „Wir werden am Montag auf der Fernsehcouch feiern“, prophezeit Nanke. Dann treten die derzeit drittplatzierten Düsseldorfer ab 20.15 Uhr bei Dynamo Dresden an.
Auch wenn die Prognosen wirklich glänzend sind, so müssen die Spiele erst mal absolviert werden. Selbstläufer werden diese vielleicht letzten Spiele in der Zweitklassigkeit keinesfalls. Denn auch die Gegner haben ihre Träume. Der von Greuther Fürth soll bald Realität werden.


Informationen
Quelle: www.nordbayern.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SpVgg Greuther Fürth; Büskens; Nanke
Datum: 12.04.2012 17:04 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-fürths-neues-gefühl-der-fan-begeisterung-881.html
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