Geduld muss beim VfL Bochum eine Tugend werden


Der Relegationsplatz scheint für den abstiegsbedrohten VfL Bochum tatsächlich Fluch und Segen zugleich zu sein. Auf der einen Seite kann auch weiterhin die Chance auf den Klassenverbleib in zwei Spielen gegen den Dritten der 3. Liga erhalten werden, was neben dem erhöhten Druck- und Spannungsaufbau vor allem auch dafür hilfreich erscheint, dass zusätzliche Einnahmen generiert werden können. Auf der anderen Seite ist die Ungewissheit die dominante Tugend, da völlig unklar erscheint, in welcher Spielklasse im nächsten Spieljahr angetreten wird. Derzeit stehen die einst „Unabsteigbaren“ aus der Bundesliga mit zwei Zählern Vorsprung auf dem 15. Tabellenplatz in der Zweitklassigkeit.

Sportliche Ungewissheit sorgt für fehlende Planungssicherheit
Die Hoffnung auf die schnellstmögliche Rettung hat fast die Hälfte des gesamten deutschen Unterhauses. Sieben Teams, um genau zu sein. Die Planungssicherheit ist jedoch auch beim VfL Bochum, der von Dynamo Dresden gejagt wird, einfach nicht gegeben. Diese große Ungewissheit macht deshalb auch die Planungssicherheit für die nächsten Jahre völlig zunichte.

14 Verträge laufen am Saisonende aus
Auch Bochums-Sportvorstand Jens Todt kann im Gespräch mit den „Ruhr Nachrichten“ diese Problematik beschreiben, wenn er sagt: „Keine Frage, in dieser Phase, in der wir noch keine Planungssicherheit haben, ist es schwierig, die Dinge klar zu benennen. Es laufen schon seit einiger Zeit die Gespräche mit Blick auf die Kaderplanung, aber konkrete Informationen zum aktuellen Stand kann ich zurzeit nicht geben.“ Vor allem die erschwerend hinzukommende Tatsache, dass am Saisonende nicht weniger als 14 Verträge auslaufen, treibt die Sorgenfalten auf seine Stirn. Bisher gab es nur eine vorzeitige Vertragsverlängerung von Keeper Andreas Luthe und Defensivspezialist Marcel Maltritz. Den VfL verlassen wird hingegen definitiv Marc Rzatkowski, der zum Abstiegskonkurrenten FC St. Pauli wechseln wird. Mit konstant starken Leistungen hat er sich zu einem absoluten Leistungsträger beim Verein von der Castroper Straße entwickeln können. Auch der junge Christoph Kramer muss sich noch ein wenig in Geduld üben. Die zuletzt so starken Vorstellungen des 22-jährigen ehemaligen Leverkuseners haben auch die interessierte Konkurrenz auf den Plan gerufen: „Wir sprechen schon seit längerem. Wir müssen uns bei Christoph mit starker Konkurrenz auseinandersetzen, aber ich sehe uns trotzdem nicht chancenlos.“

Fairer Umgang aber auch Rumeiern
Ex-Profi Jens Todt kennt aus früheren Zeiten mit dem SC Freiburg, dass sich die Klassenzugehörig
keit oft erst im späten Saisonstadium entscheiden wird. Vertrauen und auch ein ehrlicher Umgang zwischen Verein und Spieler ist diesbezüglich vonnöten. Auch Verständnis für die nicht gerade leichte Situation. Dies macht auch Todt deutlich, wenn er sagt: „Wir gehen fair mit unseren Spielern um, aber angesichts fehlender Planungssicherheit muss man in dieser Phase auch mal rumeiern.“ Wenn hingegen der Klassenerhalt erreicht worden ist, dann können auch endlich die konkreten Verhandlungen aufgenommen werden, wie Todt immer wieder deutlich machen will.

Sportliche Führung glaubt an Klassenerhalt
Den Optimismus wollen sich die Bochumer-Verantwortungsträger jedoch nicht verbieten lassen. Der Klassenerhalt erscheint für sie auch zukünftig absolut umsetzbar durch die talentierten Profis, denen es zuweilen an der notwendigen Effizienz zu fehlen scheint. Wenn hingegen doch noch der „worst case“ in Form des Abstiegs in die Drittklassigkeit eintreten sollte, dann wird es einen Komplettumbruch des Kaders geben. Immerhin gibt es jedoch die Option, dass rund zehn Spieler aus dem aktuellen Kader auch in der 3. Liga weiterhin an den Verein gebunden werden können.

Auch Todt möchte seinen Vertrag verlängern
Nicht nur die Spieler, sondern auch der Sportvorstand muss sich in diesen Tagen ein wenig in Geduld üben, da auch der Vertrag von Jens Todt noch nicht verlängert worden ist. Im Gespräch mit den „Ruhr-Nachrichten“ konnte Todt nun aber immerhin bestätigen, dass es einen Annäherungsversuch seitens des Vereins gibt: „Dass ein Vorschlag des Vereins auf seinem Tisch liegt.“ Und er führt diesbezüglich weiter aus: „Ich habe mich mit unserem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Peter Villis darauf verständigt, dass wir direkt in der Stunde des Klassenerhalts konkret werden. Ich identifiziere mich total mit dem VfL und bin gerne bereit, weiter für den Verein zu arbeiten.“


Informationen
Quelle: www.ruhrnachrichten.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Bochum; Todt; Luthe; Maltritz; Rzatkowski; Kramer
Datum: 23.03.2013 16:18 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-geduld-muss-beim-vfl-bochum-eine-tugend-werden-4667.html
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