Geschäftsführer Meeske: „Der FC St. Pauli hat immer noch eine besondere Zugkraft“


Nicht nur die Mannschaft befindet sich im Umbruch. Auch das Millerntor-Stadion offenbart noch Veränderungsbedarf. Im Gespräch mit der „Hamburger Morgenpost“ äußert sich Paulis-Geschäftsführer Michael Meese über verschiedene Themen, die nicht nur die sportlichen Themen tangieren. Deutlich wird, dass sehr viel Arbeit auf den 41-Jährigen in den kommenden Tagen und Wochen wartet.

Besonders die Goliathwache ist bei vielen Fan-Vertretern massiv in die Kritik geraten, da diese sich falsch verstanden gefühlt haben. Meeske fordert diesbezüglich Bedachtsamkeit und Konzentration, da eine Entscheidung in diesem Fall weitreichende Konsequenzen haben kann: „Da bei der Sache diverse Behörden involviert sind, müssen derzeit bei der Stadt noch die Zuständigkeiten sortiert werden. Noch eilt es nicht, da wir ja ein Zeitfenster bis Ende 2013 haben. Aber wir üben sanften Druck aus und gehen davon aus, dass die Entscheidung in den nächsten Wochen fallen wird. Was die interne Stimmung angeht, so hat sich die Situation beruhigt. Ich habe derzeit eine gemeinschaftlich-konstruktive Wahrnehmung.“
Trotz der erhöhten Einnahmen durch den Stadionumbau ist der FC St. Pauli finanziell beileibe nicht auf „Rosen gebettet.“ Deshalb ist es auch von einer enormen Bedeutung, dass der Vertrag mit dem Hauptsponsor „Fernsehlotterie“ verlängert werden kann. Abgesehen davon sollte auch schnellstmöglichst nach einer möglichen Alternative Ausschau gehalten werden. Dies ist auch dem Geschäftsführer bekannt: „Gespräche laufen, das Ergebnis ist entgegen anderslautender Berichte offen. Aktuell ist eine Verlängerung ebenso möglich wie eine Beendigung. Alternativ schauen wir natürlich, was der Markt so bietet. Der FC St. Pauli hat immer noch eine besondere Zugkraft, und so ist es für uns zum Glück kein Problem, in Dialoge zu kommen.“
Seit mehreren Jahren schon befindet sich das altehrwürdige Millerntor-Stadion in einem ständigen Umbau. Der Charme des „Alten“ ist selbstverständlich durch die Modernisierung ein wenig verloren gegangen. Dennoch versucht Meeske in Zusammenarbeit mit seinen Vereinskollegen diesen „Geist“ auch ins neue Stadion zu transportieren. Dies macht er deutlich, wenn er sich über die Wandlung gegenüber der „mopo“ äußert: „Das Abgerockte ist natürlich auf der Strecke geblieben. Darum setzen
wir uns mit der Frage auseinander, wie man es schafft, dem Stadion einen eigenen Charme zu verleihen – auch abseits des Spielbetriebes und wenn das Flutlicht aus ist. Die Millerntor Gallery ist zum Beispiel eine bereits genutzte Möglichkeit, ein hohes Maß an Authentizität zu erhalten; das träfe natürlich auch auf ein Vereinsmuseum in der Gegengerade zu. Wir haben nicht das Camp Nou in Barcelona oder Old Trafford in Manchester, aber wir haben das Millerntor und das in innerstädtischer Lage.“
Wenn nicht noch ein gewaltiges Fußballwunder passieren sollte, dann wird Pauli mit dem Aufstiegskampf keinerlei Berührungspunkte mehr aufweisen. Deshalb muss der Gürtel finanziell ein wenig enger geschnallt werden, da vor allen Dingen auch das Platzierungsgeld nicht den Erwartungen entsprechen wird. Der 13. Tabellenplatz mit 22 Punkten ist deutlich zu wenig. Dies ist ein offenes Geheimnis. Trotzdem äußert sich der Finanzfachmann optimistisch: „Derzeit sehen wir es nicht, dass wir Rückschritte in Kauf nehmen müssen. Wir werden wohl die Summen bereitstellen können wie in dieser Saison, eher können wir noch etwas draufpacken. Wenn allerdings ein Klub wie Borussia Dortmund kommt und sagt, sie hätten gerne Daniel Ginczek zurück, dann wird auch für uns die Luft dünn.“
Überhaupt kein Verständnis zeigt Meeske, wenn es darum geht, dass der FC St. Pauli möglicherweise zu sehr kommerziell ausgerichtet sei. Dagegen wehrt sich das „St. Pauli-Urgestein“ vehement, wie er der „Hamburger Morgenpost“ verraten hat: „Thesen wie diese kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich können wir uns den Gesetzen der Vermarktung nicht vollends entziehen, aber wir verzichten auf viele Möglichkeiten und damit kurzfristig in Summe pro Jahr auf knapp zwei Millionen Euro - wenngleich man in dem Zusammenhang nicht die langfristigen Effekte vergessen darf, da der Verein durch solchen Verzicht in gewisser Hinsicht noch einzigartiger wird.“


Informationen
Quelle: mopo.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC St. Pauli; Meeske; Ginczek; Borussia Dortmund; Millerntor
Datum: 14.01.2013 19:19 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-geschaeftsfuehrer-meeske--„der-fc-st--pauli-hat-immer-noch-eine-besondere-zugkraft“-3628.html
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