Hertha BSC: Kevin Pezzoni will bei Hertha eine neue Chance


Der Trainingsstart verlief bei seinem potentiellen neuen Verein alles andere als prächtig. Kevin Pezzoni hat beim munteren Sieben-gegen-Sieben-Spiel eine saftige 1:6-Niederlage hinnehmen müssen. Beim Kontrahenten hat sich Stürmer Sami Allagui unglaubliche fünf Mal in die Torschützenliste eintragen können. Gewaltig war das Medienaufgebot, was sich nach diesem normal anmutenden Training versammelt hatte. Der Grund war klar. Es war der ehemalige Kölner Kevin Pezzoni, der bei seinem Ex-Verein von einigen Chaoten aus dem Verein gemobbt worden ist.

Selten zuvor konnte der fußballerisch eher unscheinbar wirkende Pezzoni so sehr im Mittelpunkt bei einem potentiellen, neuen Verein stehen wie nun. Auch die Fans waren zahlreich gekommen und versuchten dem Vielgescholtenen mit Zurufen Mut zu machen und ihre Sympathie kundbar zu machen. Auch unzählige Handyfotos wurden mit dem 23-Jährigen gemacht. Eine Beliebtheit, die ihm sicherlich gut tun wird. Als Neuzugang zählt er jedoch noch nicht, denn der derzeit vereinslose Profi möchte seine Qualitäten in sportlicher Hinsicht auf dem Platz und in der mentalen Verfassung in Einzelgesprächen beweisen. Er hat auch Angebote aus England vorliegen gehabt, hat sich jedoch letztlich für den deutschen Fußball entschieden, weil er keine Flucht antreten wollte.

Es ist alles offen, deshalb möchte man auch nichts sagen, was irgendwie falsch interpretiert werden könnte. Als ein klares Indiz, dass noch keine Entscheidung gefällt worden ist, darf gezählt werden, dass einzig Pezzoni ohne Rückennummer auf seinem Trainingsshirt gesichtet worden ist. Dennoch lobte er gegenüber der „Morgenpost“ artig den Verein: „Hertha ist ein sehr großer Verein. Ich bin dankbar, dass ich hier mitmachen darf.“ Der 193 cm große Defensivallrounder war nach massiven Problemen mit einigen chaotischen Fans des 1. FC Köln im öffentlichen Fokus. Sein Ziel beim Hauptstadtverein formuliert er: „Ich will hier reinschnuppern und einen guten Eindruck hinterlassen. Ich hoffe, am Ende für Hertha spielen zu dürfen.“ Als Noteinkauf möchte man den zweifelsfrei fußballerisch Talentierten aber keineswegs bezeichnen, da im Abwehrbereich bei der Hertha tatsächlich ein Manko entstanden ist. So sind die Abgänge von Sebastian Neumann, der an den Drittligisten VfL Osnabrück verkauft worden ist und Fanol Perdedaj, der zum dänischen Erstligisten Lyngby BK verliehen wurde, für die Defensive nicht einfach zu verkraften. Vor allem weil mit Maik Franz, Felix Bastians und Christoph Janker gleich ein Manndecker-Trio fehlt.
Deshalb wäre eine Verpf
lichtung durchaus verständlich, „weil wir mehrere längerfristige Ausfälle in der Innenverteidigung haben“, so Hertha-Trainer Jos Luhukay. Deutschsprachig sollte er möglichst sein, so das allgemein formulierte Ziel. Gegenüber der „Morgenpost“ wird er mit den Worten zitiert: „Wir haben uns vor allem in Deutschland umgeschaut. Da sind wir auf Kevin gekommen.“ Ein weiterer Grund für seine Verpflichtung wäre zweifelsfrei auch, dass der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler nicht komplett ohne Vorbereitung anreisen wird, denn: „Kevin hat die komplette Vorbereitung in Köln mitgemacht und in der Zweiten Liga bereits gespielt. Dann hat er sich vier Wochen bei Eintracht Frankfurt fit gehalten. Er hat alle Trainingsumfänge mitgemacht und ist in einem gutem Zustand.“ Auch seine Vielseitigkeit und seine zahlreichen Qualitäten sind ein weiterer Trumpf: „Kevin kann im defensiven Mittelfeld spielen und in der Innenverteidigung. Er hat eine gute Übersicht, einen guten linken Pass, ist kopfballstark, sowohl defensiv wie offensiv. Das sind Eigenschaften, die wir gebrauchen können.“
Es gab eine mediale Schlammschlacht um Pezzoni. Dies soll jedoch der Vergangenheit angehören, denn Zurückblicken bringt nichts mehr, so der einhellige Tenor aller Beteiligten. Folglich lässt auch Pezzoni verlauten: „Das Thema Köln ist abgehakt. Ich konzentriere mich auf Hertha, ich will Gas geben.“ Und demonstriert auch mentale Stärke, wenn er sagt: „Hätte ich noch Probleme mit den Vorgängen, wäre ich nicht hier. Ich konzentriere mich auf Hertha, mehr will ich dazu nicht sagen.“
Ein großer Vorteil ist zweifelsfrei, dass die Integration vom ehemaligen England-Legionär schon in Kürze erfolgen kann. Dazu meint Luhukay: „Kevin kann sich in den nächsten Tagen integrieren. Wir gehen das in Ruhe an, das nächste Punktspiel ist erst Freitag in einer Woche.“ Bis dahin soll sich Pezzoni in mehreren Trainingseinheiten unter Beweis stellen und sich als Neuzugang beim BSC selbst ins Gespräch bringen.


Informationen
Quelle: www.morgenpost.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC; Luhukay; Pezzoni; Neumann; Perdedaj; Franz; Bastians; Janker
Datum: 10.10.2012 20:40 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-hertha-bsc--kevin-pezzoni-will-bei-hertha-eine-neue-chance-2464.html
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