Hertha BSC: Was passiert mit Ronny?


Dieser 5:1-Sieg der Berliner Hertha gegen den SSV Jahn Regensburg hat durchaus Opfer bringen können. Personaltechnischer Natur, denn Peer Kluge hat sich einen Außenbandanriss im rechten Knöchel zugezogen und wird damit für voraussichtlich sieben bis zehn Tage ausfallen. Dies ist durch eine MRT-Untersuchung am Montagvormittag abgeklärt worden. Besonders kurios ereignete sich die Verletzung, da im zweiten Spielabschnitt sein Mitspieler Roman Hubnik ihn bei einer Abwehraktion verletzt hat. Ein ganz wichtiger Faktor im Aufstiegskampf ist aber zweifelsfrei Mittelfeldmann Ronny, der auch beim jüngsten Sieg wieder enorm wichtig gewesen ist.

Ronny hat glänzende Anlagen, die er jedoch nicht täglich eindrucksvoll demonstrieren kann. Auch gegen den SSV war die erste Halbzeit vom 26-jährigen Brasilianer nicht allzu viel zu sehen. Ebenso wie von seinen Mitspielern, die sich erschreckend verhalten beim Abstiegskandidaten präsentierten. In Halbzeit zwei jedoch riss Techniker Ronny seine Mitspieler regelrecht mit und er konnte mit zwei Treffern und zwei Torvorlagen fast schon im Alleingang den Kantersieg über den Tabellenletzten herbeiführen. Überglücklich äußerte er sich danach gegenüber der „Berliner Morgenpost“: „Ich bin natürlich sehr glücklich. Mir haben viele gratuliert.“

In der letzten Spielzeit noch stand Ronny ein wenig im Schatten von seinem Bruder Raffael, den es nach dem neuerlichen Bundesliga-Abstieg zu Dynamo Kiew in die Ukraine gezogen hat. Mittlerweile spielt der ältere Bruder in Deutschland für den FC Schalke 04, während Ronny in dieser Spielzeit seine beachtlichen Fähigkeiten eindrucksvoll demonstrieren kann. In dieser Saison konnte er elf Treffer und neun Vorlagen abgeben und sich damit an die Spitze der Scorerliste in der Zweiten Bundesliga hieven. Mit seinen 20 Scorerpunkten konnte er damit auch an knapp der Hälfte aller 41 Berliner Treffer beteiligt sein. Deshalb ist das Luhukay-Zitat auch absolut nachvollziehbar: „Ronny hat absolut den Unterschied ausgemacht.“ Umgerechnet 15 Punkte hat Ronny für den Berliner Sportklub mit seiner enormen Torgefahr holen können. Dies würde bedeuten, dass der Hauptstadtverein ohne Ronny nur den undankbaren vierten Tabellenplatz belegen würde. Diese Entwicklung war gewiss nicht vorhersehbar, denn erst im Sommer stand er ganz kurz vor einem Ausleihgeschäft zu Atletico Mineiro in seine brasilianische Heimat, da trotz der fußballerischen Klasse die Konstanz nicht eindrucksvoll genug nachgewiesen werden konnte.

Der neue Trainer Jos Luhukay hingegen vertraute dem Hochveranlagten und stellte ihn in einem 4-2-3-1-System auf die Position des freien Spielmachers auf. Dies ist als echter Vertrauensbeweis zu verstehen, vor allem auch deshalb, weil er nun über vier Stürmer mit Erstligaformat verfügt. Die hoh
e Meinung über Ronny hat der Trainer jedoch nicht nur exklusiv, denn auch seine Mannschaftskameraden schwelgen in Lobeshymnen: „Er ist unglaublich“, so äußert sich Abwehrchef Fabian Lustenberger, der hinzufügt: „Wir sind froh, dass wir ihn haben. Wenn er weiter solche Leistungen bringt, dann wünsche ich mir, dass er noch lange bei uns bleibt.“

Genau diese Thematik könnte jedoch zum springenden Punkt mutieren, da der Vertrag von Ronny am Saisonende auslaufen wird und die zahlungskräftige Konkurrenz auch interessiert zu sein scheint. Immerhin kann Ronnys Berater Dino Lamberti die Hertha-Verantwortlichen wie Fans ein wenig beruhigen, wenn er sagt: „Bei Hertha hat Ronny den richtigen Trainer, die Fans lieben ihn, und er ist glücklich. Darüber hinaus stand auch Herr Preetz immer zu ihm. Das haben wir nicht vergessen. Es wäre nicht geschickt, wenn Ronny jetzt weggehen würde.“ In Kürze schon wird es die ersten Vertragsgespräche geben, wie Lamberti deutlich macht, wenn er sagt: „Wir wollen das in Ruhe angehen. Voraussichtlich in drei, vier Wochen setzen wir uns zusammen.“

BSC-Manager Michael Preetz ist felsenfest davon überzeugt, dass es Angebote geben wird, wie er gegenüber der „Berliner Morgenpost“ deutlich macht: „Das gehört dazu. Aber wir sind im Austausch, wollen mit ihm verlängern, und ich denke, dass es gute Gründe für ihn gibt, bei uns zu bleiben.“ Auch findet der Manager nachvollziehbare Gründe, wenn er erklärt: „Er ist sicherlich unser Trumpf, denn beide haben eine wunderbare Ebene miteinander gefunden.“ Es ist auch sicherlich davon auszugehen, dass es eine saftige Gehaltserhöhung für Ronny geben wird, zumal die Rückkehr in die Erstklassigkeit sehr realistisch erscheinen mag. Für Ronny zählt derweil primär die Leistung auf dem Platz, denn er hat sich zum klaren Ziel gesetzt, dass in den restlichen 14 Saisonspielen noch mehr Treffer durch ihn erzielt werden. Auch die Torjägerkanone ist für ihn ein durchaus erstrebenswertes Ziel. Am Montag im Stadtderby gegen den 1. FC Union Berlin möchte er den Status als Berliner Publikumsliebling mit einem weiteren Treffer noch untermauern.


Informationen
Quelle: www.morgenpost.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC; Luhukay; Ronny; Preetz; Lamberti; Lustenberger; 1. FC Union Berlin
Datum: 05.02.2013 20:13 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-hertha-bsc--was-passiert-mit-ronny--4011.html
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