Hertha gegen Lautern: Schickt die „Alte Dame“ die „Roten Teufel“ durchs „Fegefeuer“?


Irgendwie darf Hertha BSC sich gegenüber dem TSV 1860 München auch ein wenig dankbar zeigen, denn durch den überraschenden Sieg der „Löwen“ beim Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig können die Berliner mit einem Sieg im morgigen Spitzenspiel über den 1. FC Kaiserslautern die Tabellenführung der bisher so souveränen Braunschweiger übernehmen. Schon seit dem zweiten Spieltag sind die Braunschweiger ununterbrochen Tabellenführer im deutschen Unterhaus gewesen. Nun schicken sich die Hauptstädter an, die Zweitliga-Meisterschaft in die deutsche Hauptstadt zu holen.

Die Motivation ist vor dem Spitzenspiel zwischen den beiden Bundesliga-Absteigern also definitiv gegeben. Nun muss jedoch noch die Frage beantwortet werden, inwieweit dies auch auf den Platz umgesetzt werden kann, denn die jüngsten Auftritte des Luhukays-Team gegen Union Berlin und VfR Aalen waren alles andere als mutmachend für die nächsten Wochen. Nun geht es also im heimischen Olympiastadion gegen den Tabellendritten aus Kaiserslautern, der in diesen Tagen mächtig von den Kölnern gejagt wird, der bis auf drei Zähler an die Pfälzer herangerückt ist. Punkten ist also fast schon Pflicht für das Team von Trainer Franco Foda.

Wenn es also überraschenderweise zu einem Auswärtssieg des FCK kommen sollte, dann würde der Abstand auf den BSC bis auf sieben Punkte verringert werden, was bei 11 ausstehenden Spielen immer noch als eine gewaltige Distanz erscheint. Für Herthas-Mittelfeldspieler Peter Niemeyer scheint derweil klar zu sein: „Ein Finale ist es nur für Lautern.“ Die Stärke des personell am besten besetzten Team der gesamten Spielklasse ist absolut beeindruckend. Seit mittlerweile 20 Spielen ist die „Alte Dame“ nun schon ungeschlagen. Viele gehen davon aus, dass Hertha mit einem Heimsieg den FCK auf stolze 13 Punkte distanzieren kann. Selbstbewusst äußert sich Berlins-Stürmer gegenüber dem „Berliner Kurier“ zur Ausgangssituation: „Wenn wir gewinnen, sind die weg. Ich glaube nicht, dass Lautern 13 Punkte auf uns aufholen kann.“ Der U21-Europameister aus dem Jahr 2009 zeigt sich gewohnt selbstsicher, wenn er wahre Lobeshymnen auf sein Team schwingt: „Von der Qualität her sind wir deutlich besser.“ Höflich räumt der technisch starke Angreifer ein, dass auch bei seinem Ex-Verein gute Arbeit geleistet werde. Dennoch stellt er gleichzeitig klar: „Aber nicht so gute wie bei uns.“ Und er liefert gegenüber dem „Berliner Kurier“ zugleich einen echten Beweis, wenn er ein Beispiel nennt: „Die mussten Aufrüsten im Winter, wir nicht.“ Die Hertha hat sich in der Wintervorbereitung noch weiterhin einspielen können. Kaiserslautern hingegen muss erst einmal sein Sextett an Neuzugän
gen einspielen. Bis auf den souveränen 3:0-Sieg über Dynamo Dresden konnten die „Roten Teufel“ derzeit noch nicht gänzlich überzeugen. Sowohl beim äußerst glücklichen 1:0-Heimsieg über den TSV 1860 München als auch beim Unentschieden zuletzt in Duisburg hat der Traditionsverein keine Aufstiegsform liefern können. Klar erscheint, dass Hertha BSC als klarer Favorit in dieses Duell gehen wird.

Wenn der Name Kaiserslautern fällt, dann ist die Erinnerung für Herthas-Abwehrspieler Mike Franz besonders ausgeprägt. Das Hinspiel auf dem Betzenberg hat er in sprichwörtlich schmerzlicher Erinnerung, denn der potentielle Führungsspieler brach sich die Schulter und konnte seitdem in keinem Spiel mehr für seinen Arbeitgeber mitwirken. Ein wenig enttäuscht nimmt er nun zu der endlos wirkenden Krankengeschichte Stellung: „Ich war von den 16 letzten Monaten 13 verletzt. Und jetzt trainiere ich seit sieben Wochen mit der Mannschaft und habe nicht eine Einheit verpasst. Das fühlt sich gut an“, so „Iron Maik“. Zuletzt beim Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg wurde er erstmals wieder in den Kader berufen. Für ihn ein erster Schritt in die richtige Richtung: „Das war für mich schon ein Erfolg.“

Unglücklicherweise ist er zuletzt wieder durch Negativmeldungen in die Schlagzeilen geraten. So gab es einen handfesten Trainingsstreit mit Angreifer Pierre-Michel Lasogga, was eine Suspendierung für das Stadtderby gegen Union Berlin zur Konsequenz hatte. Ebenso hat er das jüngste Auswärtsspiel beim VfR Aalen verpassen müssen. Da Verteidigerkollege Roman Hubnik ausfallen wird, wird für Franz im Kader ein Platz frei. Auch Offensivmann Änis Ben-Hatira hat eine Erkrankung einen Kaderplatz gekostet. Derzeit stehen jedoch noch Fabian Lustenberger und John Anthony Brooks in der Innenverteidigung vor ihm. Mit starken Leistungen haben sie dafür gesorgt, dass Hertha mit 18 Gegentoren die beste Defensive der gesamten Spielklasse stellt. Für den lange zeit verletzten Franz wäre schon eine Einwechslung in den Schlussminuten ein erster Hoffnungsschimmer. Dies wird jedoch auch vom Spielverlauf abhängen.


Informationen
Quelle: berliner-kurier.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC Berlin; Luhukay; 1. FC Kaiserslautern; Foda; Niemeyer; Franz; Hubnik; Ben-Hatira; Brooks; Lasogga
Datum: 24.02.2013 21:43 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-hertha-gegen-lautern--schickt-die-„alte-dame“-die-„roten-teufel“-durchs-„fegefeuer“--4308.html
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