Herthas Allagui: „Niemand wird uns Punkte schenken“


Zum Glück für Hertha BSC gibt es den Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln, der für reichlich Negativschlagzeilen sorgt und so die Berliner ein wenig aus der medialen Schusslinie genommen hat. Die Hertha selbst konnte mit einem zittrigen 2:1-Sieg gegen Jahn Regensburg auch selbst für ein wenig Ruhe sorgen vor dem wichtigen Derby gegen den Stadtrivalen Union.

In der abgelaufenen Spielzeit hat der BSC versucht die Gemeinschaft elementar zu stärken, indem gemeinsame Abende organisiert worden sind. Dies gehört nun aber der Vergangenheit an, weil der klare Fokus auf die Trainingsarbeit gelegt werden soll. Geholfen hat es zumindest gegen den Jahn ein bisschen, denn man konnte 2:1 gewinnen. Zuvor allerdings wurden Spiele gegen den FSV Frankfurt in der Liga und Wormatia Worms sogar verloren. In der Kabine schwor man sich daraufhin alles Erdenkliche zu tun, damit ein kapitaler Fehlstart verhindert wird. Gegen den Stadtrivalen aus Köpenick soll ein weiterer Dreier her, damit die Hertha wieder realistisch Richtung Tabellenspitze blicken darf. Am kommenden Montag wartet ein Derby an der „Alten Försterei“ und wenn dort wirklich gewonnen werden sollte, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser Erfolg für eine Euphoriewelle sorgen kann.

Selbstbewusst präsentiert sich der Traditionsverein aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. So teilt der neue Torjäger Sami Allagui gegenüber der „Sport Bild“ mit: „Wir sind die Nummer eins in Berlin, und das wollen wir auch bleiben.“ Trotzig fügt der tunesische Nationalspieler hinzu: „Das soll am Ende auch in der Tabelle klar erkennbar sein.“ Trotzdem möchte man beim Team aus dem anmutigen Olympiastadion den Gegner respektieren und deshalb ergänzt der 26-Jährige auch: „Wir haben Respekt vor Union. Sie haben in den vergangenen Jahren Großes geleistet und werden jedes Jahr besser.“ Derzeit sind die Unioner sogar noch drei Zähler schlechter als der große Rivale. Ebenfalls ambitioniert in die Spielzeit gestartet, gab es einen kapitalen Fehlstart mit nur einem Zähler in drei Begegnungen.

Hertha wird nun komplett gefordert sein und muss sein Spiel völlig umstellen. In der abgelaufenen Spielzeit versuchte sich der Verein als Bundesliga-Aufsteiger als Kontermanns
chaft und konnte mit dieser Taktik sogar bei den hoch favorisierten Teams wie Dortmund und Wolfsburg gewinnen. Nun hingegen muss das Team von Trainer Jos Luhukay das Spiel machen. Dies kann Allagui auch bestätigen: „Die Gegner stellen sich gegen uns alle hinten rein.“ Folglich wurden von Manager Michael Preetz mit Elias Kachunga, Ben Sahar, Sandro Wagner und eben Sami Allagui ein neues Sturmquartett verpflichtet. Hinzu gesellen sich die etablierten Spieler wie Adrian Ramos und der an einem Kreuzbandriss laborierende Pierre-Michel Lasogga. Prominent ist der Kader besetzt. Wahrscheinlich so gut wie kein anderer Zweitligist. Deshalb ist die Einschätzung vom Mainzer Neuzugang Allagui auch absolut verständlich: „Von der Qualität könnten wir in der Bundesliga eine gute Rolle spielen.“ Ständig wurde zuletzt die Mannschaft und die Taktik gleichermaßen verändert.

Die Abwehr ist ein Schwachpunkt. In drei Spielen gab es nunmehr schon sechs Gegentreffer. Somit kassierte der Hauptstadtklub nach dem Tabellenschlusslicht MSV Duisburg die zweitmeisten der gesamten Liga. Schon drei Strafstösse wurden in den bisherigen Pflichtspielen verursacht. Akteure wie der tschechische EM-Teilnehmer Roman Hubnik wurden kritisch angesprochen. Die Youngsters wie John Anthony Brooks, Nico Schulz oder auch Marvin Knoll wurden öffentlich abgewatscht, indem Trainer Luhukay ihnen vorgeworfen hat: „Viele glauben hier, sie seien schon groß.“

In diesen Tagen ist es der Auswahlspieler Allagui, der als Mahner auftritt, wenn er der „SportBild“ sagt: „Jeder weiß hier, was das Ziel ist. Der Sieg gegen Regensburg muss uns jetzt einen Schub geben. Wir arbeiten jeden Tag daran, dass wir Fehler abstellen und abgeklärter werden. Denn niemand wird uns Punkte schenken.“ Diesen Worten ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Nun müssen auch wirklich Taten auf dem Platz gezeigt werden.


Informationen
Quelle: sportbild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC Berlin; Luhukay; Allagui; Lasogga; Knoll; Hubnik; Schulz; Brooks
Datum: 29.08.2012 20:24 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-herthas-allagui--„niemand-wird-uns-punkte-schenken“-1113.html
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