Herthas Südamerikaner sind gut in Form


Hertha BSC ist endlich so richtig in der Zweitklassigkeit angekommen. Nach dem Derby-Sieg bei Union Berlin konnte auch gegen einen unscheinbaren Gegner aus Aalen gewonnen werden. Der bisher so tapfere Zweitliga-Aufsteiger wurde im heimischen Olympiastadion sogar dominiert. Mit 2:0 fiel der Sieg zu gering aus. Vor allem Stürmer Adrian Ramos konnte in diesem Spiel auf sich aufmerksam machen.

Viel hat Ramos in den letzten Wochen und Monaten miterleben müssen. Erst kam der Bundesliga-Abstieg mit dem Hauptstadtklub, dann die Verbannung aus dem kolumbianischen Nationalteam, weil er nicht mehr erstklassig spielte. Viele Punkte, die auch seine Leistung negativ beeinflusst haben. Der geplatzte Wechsel zum Bundesligisten FSV Mainz 05 komplettierte seine schlechte Laune, die nun erst einmal der Vergangenheit angehören dürfte. Das 2:0 erzielte er und dementsprechend zufrieden äußerte er sich gegenüber der „Bild“: „Es hat sich wie eine Ewigkeit angefühlt, fünf Monate nicht zu treffen.“
Sein Versprechen an die Fans und den Verein gibt der Publikumsliebling ebenfalls: „Jetzt starte ich richtig durch!“ Sein Selbstvertrauen ist nun beträchtlich gestiegen. Dies teilt er auch offen und ehrlich mit: „Ich bin sicher, jetzt kommt der alte Adrian Ramos zurück. Ich habe eine schwache Saison hinter mir. Ich will helfen und dafür kämpfen, dass Hertha wieder aufsteigt.“
Schon in der Spielzeit 2010/11 musste der hochveranlagte Offensivspieler im Unterhaus des deutschen Fußballs für die Hertha mitwirken. Dies tat er vorbildlich wie unglaubliche 15 Treffer und zehn Vorlagen dokumentieren konnten. Auch die Mitspieler wissen um das Potential des sensiblen Südamerikaners, der mitgeteilt hat, dass seine Mannschaftskameraden beim BSC ihm sichtbar geholfen haben: „In der Woche hat Ronny mir gesagt: ‚Das wird dein Spiel. Diesmal triffst du.‘ Als nach dem Tor alle kamen, sagte er nur: ‚Ich habe an dich geglaubt.‘ Mein Jubel war ein Schrei der Erleichterung.“
Die ersten Tage war er nicht richtig enttäuscht, dass sein Wechsel in die Bundesliga nach Mainz geplatzt ist. Dennoch begriff er nach einiger Zeit, dass ein Zurückblicken keinen Sinn macht und stattdessen der Fokus auf die Zukunft gelegt werden sollte. Ehrlich räumt er dennoch seine Enttäuschung ein: „In dem Moment, als es klar war, war ich schon enttäuscht. Ein geplatzter Wechsel ist wie eine vergebene Torchance. Man muss die nächste erarbeiten und sie nutzen.“
Ärger machen, möchte er unter keinen Umständen, denn er hat das Ziel, dass er im nächsten Jahr wieder mit Hertha BSC in der Bundesliga spielt und auch eine Rückkehr in die Bundesliga feiern kann. Über se
ine Lieblingsposition weiß er folgendes zu berichten: „Ich habe immer gesagt, dass ich mich vorne am wohlsten fühle. Aber ich spiele, wo der Trainer es will.“
Auch der andere Südamerikaner, Ronny scheint im Team nun endlich richtig in der Hauptstadt angekommen zu sein. Nach dem Abschied von seinem Bruder Raffael war es für den 26-jährigen Mittelfeldspieler sicherlich nicht allzu einfach, alleine zurechtzukommen. Doch dies hat er nun erfolgreich geschafft. Auch weil er sich die Kritik von Trainer Jos Luhukay wohl zu Herzen genommen hat und nun die richtige Reaktion zeigt. Der niederländische Trainer hatte erklärt: „Ich schaue mir das nur noch zwei Tage an, dann ist Schluss!“ Seitdem ist der Techniker mit drei Treffern bester Hertha-Schütze.
Ein möglicher Grund könnte auch darin liegen, dass Ronny mit einem Mentaltrainer zusammenarbeitet, mit dem er sich ein- bis zweimal pro Woche zu einer Sitzung trifft. Neben dem profihaften Verhalten auf und außerhalb des Platzes gibt es auch Gespräche über die Steigerung des Selbstvertrauens, was sich an den derzeitigen Leistungen auf dem grünen Rasen ablesen lässt. Die Wirkung ist wirklich enorm, denn bereits nach der ersten Sitzung konnte Ronny mit einem schönen Freistoß den Derby-Erfolg bei Union Berlin herstellen. Zuletzt konnte er den zweiten Treffer gegen Aalen erzielen. Nun stehen drei Treffer auf seinem Konto und damit mehr als in den vorherigen zwei Spielzeiten. Auch sein Vater Caetano gibt ihm sichtbar Kraft und Halt. Schon vor einigen Wochen ist er extra aus Brasilien eingeflogen, damit sich der Filius auf seine sportlichen Leistungen konzentrieren kann.
Dazu berichtet Ronnys Berater Dino Lamberti gegenüber der „Bild“: „Ja, es stimmt, dass wir diese Veränderungen vorgenommen haben. Und alles läuft seitdem sehr gut. Auch bei Raffael hat ja in der Vergangenheit eine mentale Stärkung gefruchtet. Ich hoffe, dass es bei Ronny so weitergeht. Ich bin froh, dass jetzt mal ein Hertha-Trainer die überragenden Qualitäten dieses Spielers erkennt – und Ronny auch selbst viel dafür tut.“
Zufriedenheit wird auch bei Ronny sichtbar, wenn er gegenüber den Medien preisgibt: „Es ist momentan eine sehr gute Zeit für mich, ich kriege jegliche Unterstützung von allen.“


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC; Luhukay; Ramos; Ronny
Datum: 19.09.2012 20:48 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-herthas-suedamerikaner-sind-gut-in-form-2238.html
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