Jahn Regensburg will die Negativserie beenden


Der SSV Jahn Regensburg ist nun offensichtlich dort gelandet, wo ihn schon viele so genannte Experten vor der Spielzeit vermutet haben. Der Zweitliga-Aufsteiger aus der Oberpfalz steht nun nach drei Niederlagen in Folge mächtig unter Druck, da der Abstiegsplatz immer näher kommt. Ein Heimsieg in der Partie gegen den SC Paderborn mutiert fast schon zur Pflichtaufgabe, wenn der Anschluss an das sichere Tabellenmittelfeld hergestellt werden soll. Der Vorteil im deutschen Unterhaus ist, dass die Ausgeglichenheit extrem ist und mit ein paar wenigen punktreichen Spielen in der Tabelle mächtig geklettert werden kann.

Auch SSV-Trainer Oscar Corrochano weiß dies selbstverständlich und deshalb nennt er auch klar das Verbesserungspotential für den gesamten Verein, der übrigens den geringsten Etat der gesamten Spielklasse aufweist. Über die äußerst bittere 1:3-Niederlage im Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt meint er etwa: „Natürlich beschäftigt mich das letzte Spiel. Das war nicht gut. Vorher haben wir meistens gut gespielt, dabei definitiv aber zu wenig Punkte geholt.“ Zugleich nennt er auch mögliche Gründe für diese zuletzt schwache Punkteausbeute, obwohl die Leistung meistens auch gestimmt hat. Sinnbildlich ist hierbei sicherlich das Heimspiel gegen den 1. FC Köln zu nennen, als innerhalb von wenigen Minuten aus einer scheinbar beruhigenden 2:0-Führung eine 2:3-Niederlage geworden ist. Über die zuletzt geringe Punkteausbeute meint der 36-jährige Übungsleiter: „Dafür gibt es keine Pauschalaussage. Es spielt der Umbruch vor der Saison eine Rolle. Es wurden viele neue und vor allem junge Spieler geholt, denen es freilich noch an Erfahrung fehlt. Anfangs hat Hein aus Verletzungsgründen gefehlt, dann Kurz und jetzt Laurito. Das sind Säulen im Mannschaftsgefüge, die plötzlich wegbrachen. Ebenso ein Grund sind sicher die individuellen Fehler, die werden in der 2. Liga sofort bestraft.“
Aufgrund der finanziellen Schwierigkeit des geringen Etats musste auch vermehrt auf kostengünstige, junge Spieler zurückgegriffen werden. Dies möchte der Trainer jedoch ausdrücklich nicht als ein mögliches Problem erkannt wissen, wie er betont: „Nicht unbedingt. Aber wenn ich von den jungen Spielern bei uns spreche, dann geht es nicht um zwei oder drei, sondern um acht, wie zuletzt in Frankfurt. Und von denen kann und darf man einfach nicht nur Topleistungen an jedem der 34 Spieltage fordern und erwarten.“
Bekanntlich spielt mit Torwart Michael Hofmann ein äußerst routinierter Akteur eine relativ schwache Saison, was sich in vielen Fehlern ausdrückt. Dennoch möchte er auf dieser Position keinen Wechsel vornehmen: „Ganz klar nein. Der Michael sp
ielt, wenn er verletzungsfrei ist. Es lief für ihn zwar etwas unglücklich zuletzt, aber er kommt sicher aus dem Tief wieder heraus.“
Über die Taktik für das wichtige Spiel gegen Paderborn meint der eloquente Deutsch-Italiener: „Wenn wir die Leistung abrufen wie in Sandhausen und gegen Köln, dann werden wir punkten. Bislang haben wir mit jedem Gegner mithalten können. Es war ja nicht alles schlecht, nur weil wir jetzt in Frankfurt schlecht waren.“ Keine Frage ist jedoch gewesen, dass auch Tage später diese völlig unnötige Niederlage beim FSV Frankfurt noch nicht richtig verkraftet gewesen ist. Dennoch mochte der Trainer die kritischen Worte nicht mit der Öffentlichkeit teilen, wie er gegenüber der „Mittelbayrischen Zeitung“ anmerkte: „Die Kritik bleibt aber intern.“ Die Spieler übten Selbstkritik, wie etwa Ersatzkapitän Oliver Hein, der anmerkte: „Zum dritten Mal hintereinander verlieren wir mit drei Toren. Irgendetwas stimmt da nicht.“ Und analysiert zugleich die vorhandenen Defizite: „Wir machen es dem Gegner zu einfach und produzieren Fehler, die nicht einmal in der Kreisklasse passieren dürfen.“ Ähnlich dachte Torjäger Francky Sembolo, der nach dem Spiel zugeben musste: „Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben schlecht gegen den Ball gespielt. Dazu erhalten wir hinten immer zu leichte Gegentore.“
Die Gegentore wurden einfach zu leicht kassiert, da es mehrere Möglichkeiten gegeben hat, um auch tatsächlich den Ball klären zu können. Eine Tatsache ist Manager Franz Gerber explizit aufgefallen: „Bitter, dass man nie bemerkt hat, dass wir in Überzahl waren.“ Und stellte eine ganz negative Prophezeiung an: „Jetzt wird’s gefährlich. Es wird alles schlechter. Wir sind in einem Negativtrend.“ Der angeblich so "goldene Oktober" war beileibe kein Wonnemonat für den Jahn. Nun soll also der November deutlich erfolgreicher werden. Wenn dies nicht passieren sollte, dann dürften auch für Trainer Corrochano die winterlichen Tage auch berufstechnisch deutlich unangenehmer werden.


Informationen
Quelle: www.mittelbayrische.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SSV Jahn Regensburg; Corrochano; Hofmann; Laurito; Hein; Sembolo; SC Paderborn
Datum: 31.10.2012 20:43 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-jahn-regensburg-will-die-negativserie-beenden-2630.html
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