Keine Bühne für Pezzoni-Mobber – Bühne auf für Anthony Ujah


Der Fall Kevin Pezzoni muss nun endlich der Vergangenheit angehören. Nicht, dass wir diese Thematik nicht ernst genug nehmen. Vielmehr sollte den offenbar geistig beschränkten Tätern keine Plattform gegeben werden. Wahrscheinlich haben die unzufriedenen und unausgeglichenen Hetzer nur die Idee, dass auch sie einmal in die Medien kommen wollen.

In Wahrheit jedoch haben sie Komplexe, die sie zu übertünchen versuchen. Möglicherweise versuchen sie ihre eigenen Fehlleistungen auf einen tatsächlich leistungsschwachen Kölner Profi zu projizieren. Deshalb sollte auch keine weitere Zeile diesen defizitären Möchtegern-FC-Fans gewidmet werden. Stattdessen sollte sich auf die kommenden, sportlichen Aufgaben konzentriert werden, denn trotz des unbefriedigenden 0:1 gegen Energie Cottbus im vergangenen Heimspiel konnte ein klarer Aufwärtstrend in spielerischer Hinsicht registriert werden. Der FC ist spürbar im Aufwind und muss diesen unbedingt mitnehmen, wenn man sich nicht zu sehr von den zahlreichen Nebenkriegsschauplätzen ablenken lässt.

Immerhin hat die Sportliche Führung am Ende der Transferperiode mit den beiden Neuzugängen Anthony Ujah und Sascha Bigalke sehr sinnvoll verstärken können. Beide versprechen die Problemstellen im Kölner Spiel beheben zu können. Besonders der Nigerianer Ujah, der für eine Spielzeit vom FSV Mainz 05 ausgeliehen worden ist, konnte einen prächtigen ersten Eindruck hinterlassen. Schon in Norwegen machte er mit zahlreichen Treffern auf sich aufmerksam. In Mainz war die Konkurrenz ein wenig zu groß, sodass er nun seine mannigfaltigen Qualitäten beim rheinischen Traditionsverein umsetzen kann.

Gegenüber dem „express“ versucht der technisch- und abschlussstarke Offensivspieler ein wenig Bescheidenheit zu demonstrieren, wenn er sagt: „Ich habe mir kein Ziel gesetzt, wie viele Tore ich schießen will.“
Als ein ganz wichtiges Indiz darf gewertet werden, dass er sich verbal als Mannschaftsspieler sieht: „Mein Ziel ist es, dem FC zu helfen. Ob dies durch Tore, Vorlagen oder Defensivarbeit passiert, ist mir egal.“ An diesen Worten erkennt man, dass sein Ego nicht besonders stark ausgeprägt zu sein scheint. Für ihn steht dabei der Erfolg des gesamten Teams im Vordergrund, auch wenn selbstredend seine Treffer diesen erheblich begünstigen könnten. Denn auch der hochmotivierte Afrikaner weiß, dass in vier Spielen bisher erst ein magerer Treffer erzielt werden konnte. Dazu sagt er dem „express“: „Man kann nicht sagen, dass die Spieler in den Partien nicht gekämpft haben. Vielleicht kann ich helfen, dass wir nun noch die Tore machen.“

Ujah und auch der Spielmachertyp Sascha Bigalke haben schon in den ersten Trainingseinheiten ihre Fähigkeiten eindrucksvoll demonstrieren können. So konnten einige ganz eifrige Kiebitze beim Training beobachten, dass auch die anderen FC-Spieler durch diesen neuen Konkurrenzkampf weiter motiviert wurden und das Trainingsniveau damit deutlich anhoben. Ujah zeigte dabei eine wahre Kostprobe seiner schier unausschöpflichen Fähigkeiten, indem er mit sehenswerten Treffern bei Begeisterungsstürmen bei den betagteren Herren der Schöpfung sorgen konnte.
Dennoch darf trotz all der Freude über die
gelungene Neuverpflichtungen nicht der Sinn vor der Realität vergehen. Viele Experten äußern sich über die suboptimale Situation nach vier Spieltagen. Auch Christoph Daum, der insgesamt 18 Jahre bei diesem vielleicht emotionalsten Verein in Deutschland gewesen ist, macht sich Gedanken über seinen Herzensverein, aber gleichzeitig demonstriert er auch Selbstbewusstsein. So beurteilt er den Saisonstart mit nur einem Zähler nach vier Spieltagen realistisch: „Das ist kein Traumstart. Aber was erwarten Sie denn? Der FC hat einen brutalen Umbruch vollzogen. Man hat sich von den gestandenen Spielern getrennt, man setzt jetzt auf blutjunge Spieler. Das braucht seine Zeit.“

Einige besonders „gewiefte Experten“ prognostizieren dem FC einen erbitterten Kampf gegen den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag. Daum dementiert dies: „Nein. Die kommen da unten raus.“ Und nennt im „express“ auch die Gründe dafür: „Die Mannschaft hat die Qualität, eine gute Rolle in der Zweiten Liga zu spielen.“ Dennoch versucht er ein wenig mehr Verständnis für diesen neuen Weg zu erhalten: „Stopp. Der FC hat sich für diesen Weg entschieden. Und dann muss man auch alle Konsequenzen ertragen.“

Auch das Kölner Boulevardmedium „express“ scheint in diesen Tagen wenig hoffnungsfroh zu sein und beschäftigt sich sogar mit dem Abstieg und die bitteren Konsequenzen. Der vielleicht beste Motivator in der Trainergilde jedoch versucht diese Negativgedanken nicht weiter auszuführen und glaubt an die echte Stärke dieses ganz besonderen Vereins: „Sie beschreiben hier eine sportliche Apokalypse. Dazu kommt es nicht. Die Mannschaft wird sich fangen, sie wird auch wieder Spiele gewinnen. Für diesen Weg braucht man Geduld.“

Dennoch übt sich der Trainer des FC Brügge auch in Realismus, wenn er klar und deutlich schon nach vier Spieltagen anmerkt: „Mit dem Aufstieg wird es nichts, das scheint klar zu sein. Das wäre schon eine Weltsensation. Dieses Jahr wird ein Übergangsjahr, um sich zu fangen, zu sammeln und im kommenden Jahr anzugreifen.“ Den Grund für seine These nennt er auch: „Um aufzusteigen, brauchst du einen überragenden Stürmer, der 15, 20 Tore erzielt. Kaiserslautern hat ihn mit Idrissou. Er ist Lauterns Aufstiegsgarantie. Den sehe ich beim FC leider nicht.“

Vor rund drei Jahren hat Daum den FC verlassen. Über seine Hoffnungen in Bezug auf diesen Verein spricht er kurz: „Ich hatte gehofft, dass sich der FC in der Bundesliga etabliert. Aber es sind viele Dinge geschehen, die diese Hoffnung kaputt gemacht haben.“ Zugleich nennt er die Bedingungen, die den Verein wieder in bessere, sportliche Zeiten führen können: „Diese neue Mannschaft muss jetzt erst einmal zusammenwachsen. Es wird eine harte, beschwerliche Arbeit auf alle im Klub zukommen. Ich kann nur jedem raten, diese harte Maloche anzunehmen.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Pezzoni; Stanislawski; Bigalke; Ujah; Daum
Datum: 06.09.2012 16:30 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-keine-buehne-fuer-pezzoni-mobber-–-buehne-auf-fuer-anthony-ujah-1135.html
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