Keine waghalsige These: 1860 München ist ein Aufstiegsfavorit!

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In sämtlichen Medien, die sich mit der 2. Bundesliga beschäftigen, ist vom Aufstiegskandidaten 1860 München die Rede. Für diese Offenbarung muss man auch über keinen exzellenten Fachverstand verfügen, denn die „60er“ haben einen qualitativ ansprechenden Kader und ein Umfeld, welches endlich mal wieder durch Ruhe und Gelassenheit überzeugen. Die Finanzkraft vom jordanischen Investor Hasan Ismaik scheint eine Art „Beruhigungspille“ zu sein.

Auch die Fans von 1860 München sind durchaus optimistisch, denn zum bayrischen Derby gegen den Drittliga-Aufsteiger wird eine stattliche Zuschauerzahl erwartet. So erklärte 1860-Geschäftsführer Robert Schäfer gegenüber der „Bild“: „Wir haben heute die 30.000er-Marke geknackt und hoffen auf weitere 5000 Besucher am Samstag.“ Es ist auch davon auszugehen, dass die Domstädter von rund 3000 Anhängern begleitet werden.

Die Euphorie der Fans ist nur allzu verständlich, da vielversprechend eingekauft werden konnte. So kamen die EM-Teilnehmer Grigoris Makos und Grzegorz Wojtkowiak, die schon international auf sich aufmerksam machen konnten. Auch der Argentinier Ismael Blanco fand den Weg an die Grünwalder Straße. Den Kroaten Marin Tomasov darf man selbstverständlich auch nicht vergessen. Ebenso wie die bundesligaerfahrenen Akteure wie Moritz Volz oder vor allem Moritz Stoppelkampf, der aus Hannover gekommen ist. Komplettiert wird diese beeindruckende Liste der Neuzugänge von altbewährten Kräften, wie Daniel Bierofka, Benjamin Lauth oder auch Maximilian Nicu, die allesamt über eine enorme Qualität verfügen.

1860 München stand in den bisherigen Jahren seit dem Abstieg aus der Erstklassigkeit im Jahr 2004 nicht gerade für eine ansprechende Finanzpolitik. Vielmehr tobten Machtkämpfe in den Gremien und erwiesen sich als Hemmschuh für die Leistungsfähigkeiten der „Löwen-Kicker“. Trotzdem waren die Erwartungen der treuen 1860-Fans stets enorm hoch, denn die Tradition konnte einfach nicht vergessen werden. Tränen, Hoffen und Bangen gehörten zu den Primärtugenden des Vereins aus München-Giesing, der stets den Begriff des „Arbeiterklubs“ für sich propagierte.

Dieser musste jedoch auch einen enormen personellen Aderlass hinnehmen. So mussten die Bender-Zwillinge, Leitner, Mlapa und nun Volland an Bundesligisten unter Wert verkauft werden. Diese Talente besitzen nun absolutes Bundesliganiveau. Auch der etwas ältere Stefan Aigner wechselte nun Richtung Eintracht Frankfurt und begründet diesen Transfer: „Mir war immer die Perspektive wichtig“, so seine Begründung gegenüber „spox.com“. Danach verteilte er noch artig Lob an seinen ehemaligen Verein: „Ich dachte, bei 1860 entwickelt sich etwas. Aber dieses Gefühl hatte ich in letzter Zeit nicht mehr. Die Perspektive hat nicht mehr gestimmt.“

Neben dem Zusammengehörigkeitsgefühl war jedoch vor allem auch die Finanzspritze des jordanischen Investors in Höhe von Fünf-Millionen Euro im April 2012 von großer Relevanz, mit der die Verbindlichkeiten gestopft werden konnten. Drei Millionen stellte der Gönner der Vereinsführung für Neuzugänge zur Verfügung. Dieses Geld wurde klug in neue Spieler investiert. Wie in den Griechen Makos, der nach Aussage von Maurer der „absoluter Wunschkandidat“ gewesen ist und „praktisch keine Schwäche hat“. Der Bartträger soll die Position neben Daniel Bierofka im defensiven Mittelfeld ausüben und für die schnelle und aggressive Balleroberung sorgen.

Mit dem 24-jährigen Mittelfeldspieler Marin Tomasov wurde eines der größten Talente im kroatischen Fußball verpflichtet. Mit seiner Technik und seiner eminenten Stärke bei Standardsituationen vereint er viele Fähigkeiten auf sich. Maurer stellt gegenüber „spox“ klar: „Wir werden noch viel Freude an ihm haben.“

Der 29-jährige Argentinier Blanco ist ein wenig die Überraschung bei den Novizen. Zweimal konnte der leidenschaftliche Goalgetter in Griechenland Torschützenkönig werden. In der abgelaufenen Spielzeit jedoch hat er nur vier Treffer in 25 Begegnungen für den polnischen Spitzenklub Legia Warschau erzielen können.

Schäfer versucht auch verbal die Richtung vorzugeben, indem er sagt: „Wir schalten jetzt um auf Attacke“, und versucht an die Moral zu appellieren, wenn er sagt: „Wir haben eine historische Chance.“ Nun müssen den Worten auch endlich Taten folgen. Das Potential für den Aufstieg hat 1860 ohne Frage.