Klefisch-Exklusiv: Das Team und die Fans des 1. FC Köln haben sich wieder gefunden


Klefisch-Exklusiv: Das Team und die Fans des 1. FC Köln haben sich wieder gefunden
Bild: dfb.de
Dieser 1. FC Köln lebt von seinen Anhängern wie kaum ein anderer Verein in Deutschland. Nach der 1:2-Heimniederlage ist nun endgültig bittere Realität, dass der FC nach 1999 und 2007 auch in diesem Jahr den direkten Bundesliga-Aufstieg verpassen wird. Nur 40 erzielte Treffer sind für einen potentiellen Bundesliga-Aufsteiger einfach zu wenig. Emotionen sind nun Trumpf beim rheinischen Traditionsverein, der nun einen gewaltigen personellen Aderlass hinnehmen muss, wie es derzeit aussieht.

Ujah begeistert von den Fans
Besonders beeindruckt von der Kölner-Fanunterstützung war zweifelsfrei Stürmer Anthony Ujah, der nach dieser Spielzeit den Verein wieder mit unbekanntem Ziel verlassen wird. Auf seiner Facebook-Seite erklärte der nigerianische Nationalstürmer nun: „Dank an euch alle für die wundervolle Unterstützung in dieser Saison. Ihr standet zum Team, in guten wie in schlechten Zeiten. Eine solche Leidenschaft habe ich noch nie zuvor irgendwo gesehen.“ Darunter war ein Bild der Choreographie zu sehen, die am Sonntag vor dem Hertha-Spiel auf der Südtribüne entfacht worden ist.

„Symbolcharakter für den Zustand der Vereins“
Es ist zweifelsfrei eine erstaunliche Entwicklung beim 1. FC Köln vonstatten gegangen. Es ist rund ein Jahr her, als nach dem Kölner-Abstieg die Spieler Angst vor ihren eigenen Fans haben mussten. Die gesamte Südtribüne ist mit schwarzen Rauchwolken umhüllt gewesen. Dazu äußert sich der damalige FC-Trainer Frank Schaefer wie folgt: „Das hatte für mich Symbolcharakter für den Zustand des Vereins.“ Damals befand sich der Verein am sportlichen und wirtschaftlichen Tiefpunkt. Wirtschaftlich geht es dem Verein auch nun kaum noch besser. Sportlich konnte jedoch eine erfreuliche Entwicklung beobachtet werden.

Neue Spielerphilosophie
Es ist wichtig gewesen einige Söldner zu verabschieden, die zwar fußballerisch durchaus talentiert gewesen sind, es jedoch häufig an der notwendigen Einstellung haben vermissen ließen. Zweifelsfrei war dieser fünfte Abstieg seit 1998 der unnötigste von allen Abstiegen. Es musste demnach ein Neuanfang gestartet werden mit jungen Eigengewächsen wie Torwart Timo Horn, Außenverteidiger Jonas Hector oder Angreifer Kacper Przybylko, die das neue Gesicht des FC prägen sollten. Hinzu kamen identifikationsstiftende Spieler wie Christian Clemens und Adam Matuschyk, die bereits über Bundesligaerfahrung verfügt haben. Mit dem erst später verpflichteten Ujah bildeten diese Spieler zusammen mit dem extern aus Nürnberg geholten Dominic Maroh das Korsett dieser neuformierten Mannschaft. Die absolute Überraschung war jedoch zweifelsfrei der mittlerweile 33-jährige Kevin McKenna, der weniger durch fußballerische Qualitäten, als durch Einstellung zu überzeugen weiß. Kaderplaner Jörg Jakobs, der sportliche Leiter Frank Schaefer, der neue Trainer Holger Stanislawski und sein Trainerteam haben ein Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen können. Die Fans gingen diesen Weg beeindruckend mit.

Beeindruckende Fan-Unterstützung
Mehr als 40.000 Fans pro Heimspiel und stets ein voller stimmgewalt
iger Gästeblock waren Tugenden, die diesen Verein so einzigartig machen. Die Auswärtspartien in Paderborn, Sandhausen, Aalen, Kaiserslautern, Duisburg und Bochum waren gefühlte Heimspiele, was die Unterstützung anging. Die Spielzeit beginnt holprig mit einem fast schon peinlich anmutenden Start. Das Team beweist jedoch Charakter und kann eine beeindruckende Aufholjagd hinlegen, die den FC bis kurz vor Saisonende vom Relegationsplatz träumen lässt. Letztlich ist jedoch die Chancenverwertung zu defizitär, als das ein Aufstieg realistisch zu sein scheint. Auch scheinen die jungen Spieler besonders in den Spielen gegen Duisburg, 1860 München und Bochum Nerven zu zeigen. Die 0:3-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern Anfang April geht ein wenig als Anfang vom Ende. Die wichtigste Erkenntnis jedoch ist, dass Mannschaft und Fans wieder zusammengewachsen sind und eine Einheit bilden können. Das Motto der FC-Fans lautet wie folgt: „Auf und ab und wir sind trotzdem hier – FC Köln, mein Lebenselixier.“

Aufstieg muss für FC immer das Ziel sein
Köln muss immer den Anspruch haben den Aufstieg sich als Ziel zu setzen. Auch wenn die Finanzprobleme durch kreative und clevere Lösungen geregelt werden müssen, so muss die Bundesliga immer in Sichtweite sein. Dies ist man den treuen Fans und der sportbegeisterten Stadt einfach schuldig. Auch für den vielfach umhergereisten Ujah war es etwas ganz Besonderes das „Geißbocktrikot“ tragen zu dürfen, wie er auf seinem Facebook-Profil deutlich macht: „Es war mir eine Ehre im Trikot des 1. FC Köln zu spielen und ich wünsche dem Club nur das Beste für die Zukunft.“ Der Verein kann nicht mit Geld, dafür aber mit dem beeindruckenden Namen und der ganz besonderen Aura dieses Vereins wuchern. Bis auf Geld und den sportlichen Erfolg präsentiert sich der 1. FC Köln derzeit in vielen Bereichen als absolut bundesligareif.

Schuhen verlängert bis 2015
Unterdessen ist nun bekannt geworden, dass der Verein den Vertrag mit Keeper Marcel Schuhen bis zum Jahr 2015 verlängert hat. Derzeit ist der 20-Jährige noch die Nummer drei hinter Timo Horn und Thomas Kessler. Der FC setzt große Hoffnungen in ihn, was auch Kaderplaner Jörg Jakobs gegenüber dem „Express“ deutlich macht. Er bezeichnet ihn als „ein junger, aufstrebender Torhüter, der in dieser Saison seine Klasse in der U21 unter Beweis gestellt hat und sich im Lizenzspielertraining stetig weiterentwickelt.“ Im März 2011 ist er in den bundesweiten Fokus gerückt, als sein Abschlagstreffer im U19-Spiel gegen die SG Wattenscheid 09 zum „Tor des Monats“ gewählt worden ist.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Ujah; Stanislawski; Schaefer; Jakobs; Clemens; Matuschyk; Maroh; Schuhen; Horn; Kessler
Datum: 13.05.2013 19:22 Uhr
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