Klefisch-Klartext: 1860 München vor Bewährungsprobe gegen Heidenheim


Klefisch-Klartext: 1860 München vor Bewährungsprobe gegen Heidenheim
Die letzte Partie des 20. Spieltags in der 2. Fußball-Bundesliga findet zwischen dem TSV 1860 München und dem 1. FC Heidenheim statt. Beide süddeutschen Kontrahenten stehen bereits etwas unter Druck. Während es für die „Sechziger“ vor allem darum gehen wird, dass der Sprung weg von einem Relegationsplatz gelingt, will Heidenheim den Negativtrend stoppen. Für die Sechziger und auch Trainer Markus von Ahlen hat diese Heimpartie eine ganz besonders wichtige Bedeutung, denn den Nichtabstiegsplatz 15 möchte man sich bereits am ersten Spieltag nach der Winterpause wieder zurückerobern. Diesen begehrten Rang hat der VfR Aalen durch einen Punktgewinn am Freitag gegen den SV Darmstadt 98 einnehmen können.

Von Ahlen lobt Heidenheimer-Kontinuität
Für den TSV 1860 München wird es außerordentlich wichtig sein, dass mit einem überzeugenden Spielvortrag vor heimischer Kulisse der Schritt in die richtige Richtung getätigt werden kann. Mit 25 Punkten rangiert der FCH auf Rang zehn. Für die Kicker von der Ostalb wird es primär darum gehen, dass der Abstand auf die Abstiegsplätze weiter gewahrt werden kann. Der Respekt vor dem Aufsteiger ist bei den „Löwen“ gewaltig, denn von Ahlen hat erkennen können: „Heidenheim ist ein Beispiel dafür, dass Kontinuität auch ein Erfolgsfaktor ist. Wir wissen, dass wir auf einen selbstbewussten, gewachsenen Gegner treffen, der viele Tore geschossen hat und nach vorne sehr gefährlich spielen kann.“

Kein Neuzugang steht im 18er Kader

Der 44-jährige Ex-Profi weiß selbst sicherlich allzu genau, dass es eine äußerst komplizierte Aufgabe sein wird gegen diesen Kontrahenten tatsächlich bestehen zu können: „Wir haben auch unsere Waffen. Damit wollen wir Heidenheim unter Druck setzen. Wir haben uns vorgenommen, besser zu spielen und mehr Punkte zu holen, natürlich auch zuhause.“ Mit gezielten Verstärkungen in der Winterpause möchte der TSV 1860 München die Wahrscheinlichkeit auf eine bessere Rückrunde noch weiter verstärken. So ist Anthony Annan von HJK Helsinki gekommen, der Ungar Krisztian Simon kam vom FC Ujpest Budapest, während Jannik Bandowski von Borussia Dortmund II nach München-Grünwald gewechselt ist. Ohne Spielführer Christopher Schindler und den drei Neuzugängen wird gegen die Heidenheimer das Heimspiel bestritten. Auch Marius Wolf, Dominik Stahl und Fejsal Mulic wirkten nicht mit. Mulic konnte wegen einer Verletzung nicht mitwirken, während von Ahlen auf einen Kapitän Schindler, auf die beiden Youngster Wolf und Bandowski sowie auf den lange verletzten Stahl freiwillig verzichtet hat, wie der „Löwen-Dompteur“ gegenüber der „Abendzeitung München“ bestätigt hat. Auch Angreifer Stephan Hain fand im 18er Kader keinerlei Berücksichtigung. Die beiden neuen Spieler Anthony Annan und Krisztian Simon werden sich ebenso in Geduld üben müssen, wie Offensivmann Valdet Rama, der nach seiner fiebrigen Erkältung nun wieder fit und einsatzbereit ist.

Stabilität in Philosophie reinbekommen

Auch beim Gegner ist die Vorfreude auf diese Partie ausgesprochen groß. Dies hat FCH-Trainer Frank Schmidt klar zu verstehen gegeben: „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht und sind gut vorbereitet.“ Insgesamt zeigt sich der ehemalige Abwehrprofi sehr zufrieden mit der bisherigen Vorbereitung: „Gerade in den letzten Testspielen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie wieder Stabilität in unsere Philosophie reinbekommt. Man merkt im Training, dass jeder Einzelne alles dafür tut, dass er vom Trainer berücksichtigt wird – egal, ob für den 18er Kader oder die Startformation.“ Ein echter Qualitätstransfer scheint ihm mit der Verpflichtung von Andreas Voglsammer geglückt zu sein, der vom Drittligisten Spielvereinigung Unterhaching gekommen ist und nach
Schmidts Ansicht eine „weitere Option in der Offensive“ darstellen kann.

Mehr Defensive bei den Löwen

Beim Gegner TSV 1860 München muss der Fokus klar und eindeutig auf Angreifer Rubin Okotie gelegt werden, der mit seinen zwölf Saisontoren aktuell die Torschützenliste anführen kann. Auch durch die Tatsache, dass die Münchener wohl bis zum Saisonende um den Klassenerhalt kämpfen werden, hat sich der Spielstil mittlerweile massiv verändert. So wird der Fokus primär auf die Defensive gelegt. Diesen Wandel hat auch Frank Schmidt erkennen können. „Man merkt, dass sie nicht mehr diesen ganz offensiven Fußball spielen, wie sie es am Anfang der Saison vorgehabt hatten.“ Zudem hat er noch erkennen können: „Sie legen sehr großen Wert auf defensive Organisation und haben die Spieler dazu, um nach Balleroberung schnell umzuschalten.“

„Wir müssen an unsere Grenzen gehen“

Der ehemalige Aachener-Zweitligaspieler weiß um die Schwere der Aufgabe in der anstehenden Rückrunde. So hat er etwa die klare Kenntniss, dass bereits im ersten Match seine Mannschaft voll und ganz gefordert sein wird. Er teilt mit: „Wir müssen gleich im ersten Spiel absolut an unsere Grenzen gehen, um ins neue Jahr mit einem Erfolgserlebnis starten zu können!“ Die Unterstützung der FCH-Anhänger ist mit 1500 bis 2000 mitgereisten FCH-Anhängern durchaus beträchtlich. Daran soll es keineswegs scheitern, denn auch für die Heidenheim-Fans ist die Allianz-Arena zu München eine gänzlich neue Erfahrung.

Sattelmeier vertritt Zimmermann im Tor

Interessant wird sicherlich auch sein, wie sich die Personalsituation darstellen wird. Julius Reinhardt wird nach seiner Sprunggelenksverletzung, die er im Türkei-Trainingslager erlitten hat, langsam wieder für höhere Belastungen getestet. Das heutige Auswärtsspiel kommt dabei jedoch für ihn zu früh. Der erkrankte Smail Morabit hat in der letzten Woche noch nicht trainieren können, weshalb sein Einsatz gefährdet ist: „Da müssen wir abwarten, wie sich das im Laufe der Woche entwickelt,“ so meint sein Coach. Keeper Jan Zimmermann wird zukünftig nach seiner Kopf-OP verstärkt an den Einheiten mit der Mannschaft teilnehmen können. Heute wird ihn jedoch noch Rouven Sattelmeier im Gehäuse vertreten. Dazu weiß das Heidenheimer-Urgestein zu berichten: Er hat sich während der Vorbereitung durchgesetzt. Für ihn war es schwierig nach der Krankheit von Jan Zimmermann nach dem ersten Spiel verletzt zu sein und dann vor der Winterpause kein Spiel mehr zu machen. Er hat aber hochkonzentriert gearbeitet und nahezu fehlerlos über die gesamte Vorbereitung agiert. Somit ist er derjenige, der für die ersten Spiele das Vertrauen bekommt,“ so seine Begründung zur Keeperwahl.

Voraussichtliche Aufstellungen:

1860 München: Netolitzky - Angha, Kagelmacher, Vallori, Wittek - Sanchez, Weigl - Wolf, Adlung, Claasen - Okotie
1. FC Heidenheim: Körber - Strauß, Göhlert, Beermann, Heise - Griesbeck, Titsch-Rivero - Leipertz, Morabit, Schnatterer - Niederlechner


Informationen
Quelle: abendzeitung-muenchen.de, "fc-heidenheim.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Heidenheim, 1860 München, Schmidt, Von Ahlen
Datum: 09.02.2015 16:44 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-klefisch-klartext--1860-muenchen-vor-bewaehrungsprobe-gegen-heidenheim-18566.html
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