Klefisch spricht Klartext: Der 1. FC Köln steht vor einer schweren Zukunft!


Klefisch spricht Klartext: Der 1. FC Köln steht vor einer schweren Zukunft!
Bild: dfb.de
Es gibt diesen allseits berühmten Spruch, dass die Zeit sämtliche Wunden heilt. Beim 1. FC Köln hofft man auch auf diesen temporären Faktor, da der spontane und überraschende Abschied von Ex-Trainer Holger Stanislawski diesen Verein für den ersten Moment etwas verunsichert hat. Nun versucht man jedoch nach vorne zu schauen, um einen geeigneten Kandidaten zu finden, der die finanziell schwer angeschlagenen Kölner im nächsten Jahr zurück in die Bundesliga führen kann.

Was passiert mit Lehmann?
Es gibt bekanntlich immer wieder Spieler, die zu bestimmten Trainern eine ausgeprägte Sympathie verbinden. Oft ist es der Fall, dass diese Spieler ihren Trainern auch zu den jeweiligen Vereinen begleiten. Bei Matthias Lehmann war dies hinsichtlich Holger Stanislawski sicherlich der Fall, denn der 29-jährige Mittelfeldspieler war beim FC St. Pauli ebenso Spieler unter ihm wie nun beim 1. FC Köln. Der gewaltige und entscheidende Unterschied ist jedoch gewesen, dass Lehmann beim Hamburger Stadtteilverein eine wichtige Führungsrolle, vor allem beim Bundesliga-Aufstieg 2010 innegehabt hat, während er die in Köln in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Nun stellt sich die Frage, was denn nun tatsächlich mit dem häufig wenig dynamisch wirkenden Mittelfeldantreiber passieren soll.

Meist ordentlich, selten überzeugend
Meistens konnte er nur ordentliche Vorstellungen abliefern. Selten konnte er sein ganzes Potential abrufen und so deutlich machen, warum er von seinem größten Förderer Stanislawski in die Domstadt gelockt worden ist. Vielleicht könnte als kleine Entschuldigung für seine oftmals enttäuschenden Vorstellungen auch seine Achillessehnen-Probleme herhalten, durch die er oftmals etwas eingeschränkt wirkte. Angeschlagen machte er einige Fehler im Spielaufbau und wurde zunehmend auch von den eigenen Fans kritisiert. Im Mannschaftskreis hat er dazu ein wenig angeklagt: „Das habe ich noch nie erlebt.“ FC-Boss Spinner soll dem arg frustrierten Lehmann mit auf den Weg gegeben haben: „Fahr erst mal in Urlaub, dann machst du einen Neustart.“ In der Sommervorbereitung muss Lehmann endlich funktionieren. Dann unter einem neuen Trainer.

Ein weiterer Neuanfang für den FC
Auch für den 1. FC Köln soll es zum wiederholten Male zu einem weiteren Neuanfang kommen. Bei diesem x-ten Versuch könnte es jedoch etwas unrund, zumindest jedoch überaus kompliziert verlaufen, denn die finanzielle Situation war wohl noch nie so besorgniserregend wie diesmal. Im nächsten Jahr muss der FC dann aber wirklich in die Bundesliga aufsteigen, wenn man nicht zu einem zweiten 1860 München verkommen möchte, die trotz großartiger Tradition seit gut einem Jahrzehnt das deutsche Unterhaus fußballerisch beglücken. Nun muss Köln sich ohne Geld auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben.

Jakobs im Fokus der Öffentlichkeit
Zugleich muss jedoch auch noch der Kader gezielt verstärkt werden, sodass im nächsten Jahr trotz der akuten Finanznot dennoch der Aufstieg am Ende stehen wird. Enorm viel Arbeit also für Kölns-Kaderplaner Jörg Jakobs, der die Transferzeit nicht besonders mag, da nun er in den nächsten Wochen die Schlagzeilen bestimmen wird. Die Öffentlichkeit und die treue Fangemeinde des FC wird jeden Schritt des fähigen Manns begutachten, dem eine ganz besondere Verantwortung zukommen wird.
Durchwachsende
Transferpolitik
Wenn man seine bisherige Transferbilanz ehrlich konstatiert, dann muss diese auch kritisch hinterfragt werden. Sicherlich haben Transfers wie Anthony Ujah für den Angriff und Dominic Maroh für die Abwehr eine gewisse Stabilität ins FC-Spiel bringen können. Allerdings liest sich die Liste derer, die nicht überzeugen konnten, deutlich länger. Von Stefan Maierhofer, Matthias Lehmann, Kevin Wimmer, Thomas Bröker, Sascha Bigalke, Tobias Strobl und Daniel Royer sind die FC-Fans bisher noch nicht wirklich überzeugt worden.

Stani-Abschied bringt Personalfragen mit sich
Der spontane Abschied des Holger Stanislawski hat auch in personeller Hinsicht weitere Probleme aufgeworfen. Reinhold Yabo hat in diversen Auswahlmannschaften und auch bei Alemannia Aachen in der letzten Spielzeit eindrucksvoll sein großartiges Potential unter Beweis gestellt. Beim FC hat er unter „Stani“ jedoch nie eine richtige Chance erhalten, weshalb er nun zum Karlsruher SC wechseln wird. Die Personalie Ujah ist weiterhin ein schwebendes Verfahren. Zudem muss ehrlicherweise auch die Tatsache moniert werden, dass spielerisch und taktisch die Mannschaft nicht unbedingt eine außergewöhnliche Entwicklung durchgemacht hat. Seine Personalauswahl war zeitweise von einer unverständlichen „Nibelungentreue“ zu gewissen Spielern geprägt. In den entscheidenden Momenten schaffte es der große Stanislawski leider nicht, die Mannschaft auf den großen Druck angemessen vorzubereiten, weshalb sie gegen schlagbare Gegner wie Duisburg, 1860 München und Bochum letztlich versagte.

Gezielte Verstärkungen sind notwendig
Von der Personalie des nigerianischen Nationalspielers einmal abgesehen, muss Köln in allen Mannschaftsteilen gezielt verstärkt werden. Zumindest ein weiterer Außenverteidiger, ein zentraler Mittelfeldspieler und zwei Angreifer müssen verpflichtet werden. Auch auf den Außenpositionen sollten nach dem Abgang von Christian Clemens ein spielstarker Kicker verpflichtet werden. Auf der Prioritätenliste ganz weit oben steht aber die Trainersuche. Zusammen mit Jakobs kümmert sich der emsige Geschäftsführer Alexander Wehrle um geeigneten Ersatz. Der Leiter Sport, Frank Schaefer, ist in diese Thematik nicht eingebunden. Dies macht Spinner auch gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" deutlich: „Herr Jakobs und Herr Wehrle haben die operative Führung. Sie unterbreiten ihre Vorschläge dem Vorstand, der die entsprechenden Gehaltszahlen mit den weiteren Gremien bespricht.“ Für den FC-Boss soll es „so schnell wie möglich“ über die Bühne gehen. Spannungen bestreitet er jedoch zwischen ihm und Stanislawski: „Das ist totaler Quatsch. Dazu ist alles gesagt.“ So hatte der scheidende Coach erklärt, dass man „zwischen den Zeilen lesen“ müsste und auch erklärt, dass: „Mannschaft, Fans und Verein müssen zusammenstehen, das war nicht immer gegeben.“


Informationen
Quelle: ksta.de ; express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Schaefer; Jakobs; Wehrle; Ujah; Bröker; Maierhofer; Lehmann
Datum: 22.05.2013 21:16 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-klefisch-spricht-klartext--der-1--fc-koeln-steht-vor-einer-schweren-zukunft--5641.html
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