Köln-Boss Spinner: „Es ist ein Zeichen, dass die Fans ihren Verein wieder so in ihr Herz geschlossen haben“ – Kommt Eggimann aus Hannover?


Diese 0:3-Niederlage des 1. FC Köln beim 1. FC Kaiserslautern war deutlich mehr als eine ganz normale Pleite in einem Zweitligaspiel. Nicht primär die Tatsache, dass gegen den härtesten Rivalen im Kampf um den Relegationsplatz, sondern vielmehr die Tatsache, wie dieses Spiel verloren gegangen ist, sollte bedenklich stimmen. Einige kokettieren, dass der Druck zu ausgeprägt gewesen ist. Dies sollten Spieler eines Vereins wie dem 1. FC Köln jedoch aushalten können. Nun muss die Kaderplanung mit größter Akribie vorangetrieben werden. Beide Spielklassen werden dabei berücksichtigt.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit auf Eggimann-Transfer?
Dies mach auch Kölns-Geschäftsführer Alexander Wehrle deutlich, der gegenüber dem „Express“ erklärt: „Wir haben den groben Rahmen für die Kaderplanung für beide Ligen abgesteckt, denn es geht jetzt in die entscheidende Phase. Erste Namen habe ich auch schon gehört. Mal sehen, was die nächsten Wochen bringen.“ Viel Arbeit wird auf FC-Transfermanager Jörg Jakobs zukommen, dem auch Verbindungen zu Mario Eggimann nachgesagt werden. Der 32-jährige Defensivspezialist bei Hannover 96 hat in den letzten beiden Spielzeiten 14 Einsätze in der Europa League absolvieren können und verfügt darüber hinaus über eine reichhaltige Erfahrung als Schweizer-Nationalspieler. Für den FC könnte sich als Vorteil erweisen, dass Eggimann im Sommer 2014 ablösefrei ist und zudem mit dem ehemaligen 96er aus der gemeinsamen Hannoveraner-Zeit bestens vertraut ist.

Adlung-Wechsel bleibt Wunschtraum
Bis Ende Januar hat sich der 19-malige Nationalspieler einen unumstrittenen Stammplatz beim niedersächsischen Traditionsverein erkämpfen können. Erst ein erlittener Knöchelbruch hat den zwei- und kopfballstarken Innenverteidiger ins Hintertreffen gebracht. Es ist absolut ersichtlich, dass er in einem gesunden körperlichen Zustand eine absolute Verstärkung für den 1. FC Köln darstellen würde. Auch in der Zweitklassigkeit kennt er sich durch seine 143 Partien für den Karlsruher SC bestens aus. Beim 25-jährigen Offensivspieler Daniel Adlung scheinen die Kölner das Nachsehen zu haben. Er wechselt von Energie Cottbus zum Ligakonkurrenten TSV 1860 München. Etwas ungewöhnlich, dass selbst der zerstritten wirkende Verein aus der bayrischen Landeshauptstadt eine bessere Perspektive für den U21-Europameister von 2009 darstellt, als der einst ruhmreiche 1. FC Köln.

„Es tut mir für die Mannschaft und das Trainerteam leid“
Bekanntlich hat Adlung diese Entscheidung schon vor dem mehr als peinlichen 0:3-Debakel am Lauterer-Betzenberg getroffen. Im Gespräch mit dem „Express“ offenbart nun FC-Boss Werner Spinner, dass es immer noch Hoffnung im Aufstiegskampf gibt. So erklärt der 64-Jährige mit Bezug auf das Saisonfinish bis Mitte Mai mit sechs Spielen, optional sogar acht Partien: „Es tut mir für die Mannschaft und das Trainerteam leid! Ich hoffe, dass wir diesen Rückschlag nach zuvor 15 Spielen ohne Niederlage fürs nächste Spiel gegen Aalen aus dem Kopf kriegen. Wir müssen uns abstrampeln!.“ Und er stellt eine klare Forderung nach der Maximalausbeute für seine Kicker: „Um Dritter zu werden, brauchen wir 18 Punkte. Ganz einfach. Die Mannschaft, die Fans, die Verantwortlichen, wir alle wollen diesen 3. Platz erreichen. Der Vorstand guckt von Spiel zu Spiel.“

Spinner von FC-Fans fasziniert
Die mehr als 15.000 mitgereisten Kölner-Fans haben zeitweise für eine echte Heimspielatmosphäre auf dem Lauterer-Betzenberg sorgen können. Der vor Ort anwesende Spinner zeigt sich von den eigenen Anhängern sichtlich begeistert: „Wir haben verloren, weil wir neben der Spur waren und keinen Zugriff auf das Spiel bekamen. Aber dass die Fans die Mannschaft so feiern, das hätte ich mir damals nicht vorstellen können, bei dem was ich hier vor einem Jahr vorgefunden habe. Es ist ein Zeichen, dass die Fans diesen Verein wieder in ihr Herz geschlossen haben. Wir als
Vorstand sind angetreten, um den Verein zu vereinen. Das war ein hehres Ziel. Wir sind heilfroh, dass es so schnell gegangen ist.“

Die bittere Konsequenz des vierten Tabellenplatzes
Völlig frei jeglicher Sorgen ist Spinner dennoch nicht, denn besonders der derzeitig belegte vierte Tabellenplatz wäre im Endklassement absolut dramatisch, da diese Platzierung voraussichtlich unterhalb die Grenze von 50 Punkten fallen wird. Bei den Prämien für die Spieler wird dies eine enorme Investition durch den Verein zur Folge haben. Zu dieser heiklen Thematik kann der meinungsstarke FC-Boss vermelden: „Angst habe ich vor nichts. Wir können auch als Vierter mit der Situation umgehen. Wir sind in permanenten Analysen, um die finanziellen Probleme zu lösen. Sollten wir in Liga 2 bleiben, werden wir auch im nächsten Jahr einen wettbewerbsfähigen Kader haben.“

Großes Interesse an Bundesliga-Abstiegskampf
Trotz der indiskutablen Vorstellung seines Teams beim Gastspiel in Kaiserslautern hat er die Hoffnung auf den Aufstieg definitiv noch nicht gänzlich aufgegeben. Auch die Bundesliga besitzt für ihn durch den Kampf um den Relegationsplatz ein erhöhtes Spannungspotential, wie er deutlich macht: „Was zwischen Düsseldorf, Hoffenheim und Augsburg los ist, ist einfach spannend. Natürlich schielt man mit dem linken Augen darauf, was da oben passiert.“

Spinner sieht Borussia Dortmund als Vorbild
Spinner ist ein FC-Boss mit Visionen, der ein überaus kompliziertes Feld von Vorgänger Wolfgang Overath hinterlassen bekommen hat. Es liegt in vielerlei Hinsicht noch enorm viel Arbeit vor ihm. Gleichzeitig hat der ehemalige Unternehmer jedoch auch einen Traum, dass vor allem Talente aus der eigenen Jugend zu Leistungsträgern in seinem Team mutieren können. Dieser Wunsch ist sicherlich auch den massiven Finanzproblemen geschuldet. Und er führt aus: „Es gibt viele Vereine, die eben nicht von einem Investor oder einer Firma gesponsert werden – Mainz, Augsburg, Freiburg oder Frankfurt. Das sind Mannschaften, die es auch geschafft haben, junge Spieler zu integrieren. Allen voran Dortmund, die in einer noch schwierigeren Situation als wir seinerzeit finanziell waren. Wir haben uns das alles angeguckt, von wem wir etwas lernen können.“ Deshalb macht er auch deutlich, dass möglichst schnell schon Spieler wie Müller, Schnellhardt, Gerhardt und Yabo in die Fußstapfen von etablierten Spielern wie Horn, Hector oder Clemens treten können.

„Wir sind froh, dass jetzt alle an einem Strang ziehen“
Eine Bedingung dafür ist sicherlich ein vernünftiges Arbeiten in der eigenen U21-Mannschaft. Auch zum eigenen Nachwuchs hat Spinner eine dezidierte Meinung: „Wir sind froh, dass jetzt alle an einem Strang ziehen und begriffen haben, dass die Situation der U21 kritisch ist. Gott sei Dank haben wir nun die drei Punkte gegen Hüls geholt und die Abstiegsränge verlassen. Die U21 ist für uns ganz wichtig und wir müssen nächste Woche gegen Leverkusen nachlegen.“ In mehreren Interviews ist zuletzt deutlich geworden, dass Lukas Podolski sich ein sportliches Engagement beim 1. FC Köln in Zukunft wieder vorstellen kann. Dazu sagt der Kölner-Präsident. „Es ist toll, dass Lukas nach wie vor so eine Affinität zum FC hat, aber er hat einen Vertrag in Arsenal bis 2016. Momentan können wir ihn uns ohnehin nicht leisten.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Spinner; Overath; Jakobs; Adlung; Eggimann; Yabo; Hector; Clemens; Horn
Datum: 09.04.2013 17:40 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koeln-boss-spinner--„es-ist-ein-zeichen--dass-die-fans-ihren-verein-wieder-so-in-ihr-herz-geschlossen-haben“-–-kommt-eggimann-aus-hannover--4892.html
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