Köln-Stadionsprecher Michael Trippel: „Schwierigste Saison der Vereinsgeschichte“


Die letzten drei Spiele des 1. FC Köln in Worms, Aalen und im heimischen Stadion gegen den MSV Duisburg spannten die eigenen Anhänger mächtig auf die Folter, da das von Stanislawski gebetsmühlenartig geforderte Element wie „attraktiver Fußball“ beim besten Willen nicht zu erkennen gewesen ist. Nun sollte mit einem Auswärtssieg beim TSV 1860 München der erhoffte Befreiungsschlag gelingen, da ansonsten ein ungemütlicher Winter rund um das altehrwürdige Geißbockheim erwartet wird. Immerhin wird jetzt von verschiedenen Stellen Klartext beim FC gesprochen. Eine Eigenschaft, die auch bitter notwendig erscheint, denn Veränderung muss möglichst bald her.

Nun lautet auch die Frage, welche Spieler am Freitag eine erneute Bewährungschance im Spiel beim TSV 1860 München erhalten können. Auffällig ist gewesen, dass Köln-Trainer Stanislawski verschiedene Spielformen im Training praktiziert hat. Auch die Tatsache, dass noch mehr kommuniziert wird, ist als Zeichen zu deuten, dass alles Erdenkliche unternommen wird, damit das Team gegen den Aufstiegskandidaten aus München eine ansprechende Leistung anbieten kann. Einzelgespräche sind besonders ausgeprägt vollzogen worden. So gab es Unterhaltungen mit Mikael Ishak, genauso wie am gestrigen Mittwoch mit dem bisher so extrem enttäuschenden Matthias Lehmann und Spielführer Miso Brecko.
Ein möglicher Kandidat für die Startformation wäre zweifelsfrei der technisch beschlagene Mittelfeldspieler Mato Jajalo, der sich in den vergangenen Spielen äußerst engagiert agiert hat, jedoch ein klein wenig glücklos agiert hat. Der zuletzt ein wenig resigniert wirkende Ishak konnte in den letzten Tagen immerhin ein wenig zufriedener und aufmerksamer wirken. Möglicherweise steht der formverbesserte Ishak am morgigen Freitag in der Startformation des FC.
Sportlich soll alles besser werden. Die vergangenen Spiele haben jedoch auch den kultigen Stadionsprecher Michael Trippel ein wenig geschockt, da er die Gesamtsituation des Vereins klar und deutlich als die „schwierigste seit der Gründung des FC im Jahr 1948“ sieht. Seine Enttäuschung über die bisherigen Auftritte der Kölner möchte er keineswegs verbergen. Und so hat er auch Klartext über das vergangene Heimspiel gegen den Tabellenletzten MSV Duisburg gesprochen, indem er anmerkte, dass dies ein „Scheiß-Spiel“ gewesen sei: „Es hat keinen Spaß gemacht, zuzugucken. Das war das dritte Spiel in Folge, das enttäuschend war.“ Und kommt zu der Schlussfolgerung, dass sich bei seinem Herzensverein einiges gewaltig ändern müsste.
Für einige FC-Fans und Medienvertreter ist er die große Enttäuschung der bisherigen Spielzeit im Kölner Team. Als Führungsspieler verpflichtet, hat Lehmann bisher überhaupt nicht überzeugen können. Nun äußert er
sich im Gespräch mit dem „Express“ über verschiedene Themen rund um den FC. Über den freien Tag, den es am vergangenen Wochenende nach der mehr als enttäuschenden Nullnummer gegen Duisburg gegeben hat, äußert sich der erfahrene Profi: „Ja schon sehr wichtig. Wir wissen selber, dass das Spiel am Freitag gegen Duisburg nicht berauschend war. Vor allem auch mit einem Mann mehr. Ich war am Sonntag zu Hause und habe mal gar nicht an Fußball gedacht.“
Für Lehmann geht es im kommenden Spiel nun gegen seinen Ex-Verein, bei dem er erste Profiluft schnuppern durfte. Deshalb hat der Verein TSV 1860 München für ihn auch eine ganz besondere Bedeutung für: „Ja, das ist schon was Besonderes für mich! Ich habe bei 1860 München meine erste Profistation erlebt. Das werde ich nie vergessen. Ich wurde dort mit 21 Jahren zum Kapitän. Im Nachhinein eine gute Erfahrung. Nicht einfach – aber lehrreich.“
Seine Hoffnung für das Spiel bei den „Löwen“ lautet: „Wir hatten bislang noch nicht ein einfaches Spiel in der Liga. Auch 1860 wird kein einfacher Gegner! Aber gut ist: Wir werden erstmals kein Favorit sein. Wir müssen schauen, dass wir was mitnehmen, das wäre sehr wichtig. Im Spiel werden wohl mehr Räume da sein, weil der Gegner mitspielt. Das macht es uns leichter.“
Vielfach ist die derzeitige Formkrise des zwischenzeitlich merklich im Aufwind befindlichen 1. FC Köln thematisiert worden. Über die derzeit so schlechten Leistungen sagt Lehmann: „Ja, das stimmt. Da haben wir nicht gut ausgesehen. Das wissen wir auch. Das liegt daran, dass wir als gesamte Mannschaft insgesamt zu statisch waren.“ Und nennt konkret die Defizite, die im Kölner-Spiel vorherrschen: „Wir verteidigen momentan nicht gut als Kollektiv und spielen nach vorne mit zu wenigen Positionswechseln – zu viel stehen. Damit machen wir es den Gegnern zu leicht. Wir arbeiten daran, dass im Training zu verbessern.“ Diese Arbeit muss jedoch auch einmal auf dem Platz umgesetzt werden, da jeder Gegner gegen den FC hochmotiviert sein wird. Köln muss sein vorhandenes Leistungspotential besser ausschöpfen.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Ishak; Brecko; Jajalo; Lehmann; TSV 1860 München; Trippel
Datum: 15.11.2012 17:24 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-koeln-stadionsprecher-michael-trippel--„schwierigste-saison-der-vereinsgeschichte“-2859.html
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