KSC-Keeper Orlishausen erkennt einen Hoffnungsschimmer

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Das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf war aus Karlsruher Sicht ein sportliches Fiasko. Mit 0:5 wurde im heimischen Wildpark gegen den Aufstiegskandidaten aus dem Rheinland verloren. Eine Niederlage, die zum kollektiven Nachdenken im Badischen geführt hat. Der Leidtragende war KSC-Keeper Orlishausen, der die herbe Klatsche nachher zu erklären versuchte.

Irgendwie war das Spiel gegen Düsseldorf aus Orlishausen-Sicht fast schon paradox. Da brachte der Karlsruher Keeper eine wirklich gute Leistung, aber musste letztlich doch fünf Bälle aus dem Netz holen. Mitleid musste der sympathische Keeper an diesem für ihn „schwarzen Sonntag“ viel ertragen. Die Wut war riesig. Nicht über seine teilweise dilettantisch agierende Vordermannschaft, sondern vielmehr über das Ergebnis, welches das Bundesliga-Gründungsmitglied in arge Abstiegsängste versetzte. Orlishausen beweist wahre Stärke, denn anstatt munter auf seine Kollegen draufzuhauen, versucht er sie alle aufzubauen. Umso bemerkenswerter auch, dass er sich den Fragen der „ka-news“ stellte.
Seine Gefühle nach dem 0:5 beschrieb er wie folgt: „Es war niederschlagend und ich war tief enttäuscht, denn 0:5 - das ist eindeutig zu viel. Wir haben immer ganz schnell die Tore bekommen. Aber draufhauen hilft nicht. Im Gegenteil, wir müssen uns da gegenseitig rausziehen. Wir müssen uns Mut zusprechen. Das machen wir und deshalb wirft uns die Niederlage auch nicht um. Klar ärgert mich das, wenn wir wie in dieser Situation nicht gut verteidigen. Aber gerade bei dieser Szene hatten wir auch viel Pech. Düsseldorf schießt, der Ball geht gegen den Pfosten und prallt von dort an meinen Rücken und wieder zu einem Düsseldorfer - es kam einfach alles Negative zusammen. Aber: Lieber habe ich einmal so viel Pech und es ist vorbei, als dass ich jedes Wochenende so etwas im Kleinformat erlebe.“
Orlishausen wäre kein Führungsspieler, wenn er nicht auch eine passende Lösung für Probleme parat hat: „Wir müssen ganz einfach wieder versuchen so kompakt zu stehen, wie wir das in den ersten drei Spielen 2012 gemacht haben. Da haben wir eindrucksvoll bewiesen, dass wir defensiv gut stehen können. Wenn wir hinten richtig gut stehen und kämpfen - dann geht immer etwas für uns. In Frankfurt dachten wir nach den Erfolgen, dass wir alles spielerisch lösen können, aber da wurden wir in der ersten Halbzeit gnadenlos überrannt und eines Besseren belehrt. Wir müssen wieder dahin kommen, wo wir anfangs waren. Hinten alles zunichte machen und vorne treffen.“
Trotz des Negativ-Laufs in den letzten Spielen kommt Aufgeben für ihn, den Kämpfer nicht in Frage. Er möchte die Augen vor der Realität nicht verschließen, aber ist dennoch optimistisch: „Wer auf die Tabelle schaut sieht: Die Lage ist sehr ernst - aber zum Glück nicht hoffnungslos. Auch weil wir bewiesen haben, dass wir unter Druck bestehen können. Wie im ersten Spiel gegen Aue. Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen, aber es ist uns auch klar, dass nicht ein einzelnes Spiel über den Abstieg entscheidet. Es ist zum Glück trotz unserer Niederlagen nicht so viel passiert, dass wir sagen müssen: Jetzt rennst du wieder vier, fünf Punkten hinterher. Wir können alles noch selber kippen. Ich bin guter Dinge.“
Das wichtige Gastspiel beim FC. St. Pauli sieht er als große Chance für einen Überraschungserfolg: „Es ist klar: Pauli hat Qualität im Kader und zudem 20.000 Fans im Rücken. Das ist eine grandiose Stimmung. Aber um solch eine Stimmung zu erleben, dafür trainiert man. Zudem: Auf St. Pauli - da traut uns eh keiner etwas zu. Wir können zwar nicht locker und befreit aufspielen, aber wir haben auch nicht den Riesendruck von außen. Hinten gut stehen - dann nehmen wir etwas mit.“