KSC und die Existenz


Der Karlsruher SC hat mit dem 1:1 beim SSV Jahn Regensburg einen wichtigen Vorteil sich erarbeiten können. Nun möchten die Badener im heimischen Wildparkstadion den Klassenerhalt in der zweiten Liga endgültig perfekt machen. Denn die Zukunft des süddeutschen Traditionsvereins steht in diesem einem Duell auf dem Spiel. Am morgigen Montag gegen 20.30 Uhr geht es um die Existenz des gesamten Vereins.

Das Selbstbewusstsein ist nach dem hochverdienten 1:1 im Hinspiel am Freitag weiter gestiegen. Alle Trümpfe liegen klar in der Hand der Karlsruher, die auf ihre Heimstärke nun setzen werden. Dementsprechend selbstbewusst äußert sich das KSC-Urgestein Timo Staffeldt: „Eigentlich gibt es keine Gefahr. Wir sind im Kopf gefestigt. Wir spielen soliden Fußball und haben daheim in den letzten Spielen immer zu null gespielt.“
In einem ausverkauften Wildparkstadion sollen der zweite Abstieg in die Drittklassigkeit unbedingt vermieden werden. Auch wenn das Umfeld euphorisch ist und von einem weiteren Jahr in der 2. Bundesliga schon träumt, so tritt KSC-Coach Markus Kauczinski als Mahner auf: „Kleinigkeiten werden den Ausschlag geben.“ Denn der erfahrene Trainer weiß, dass vor allem mentale Stärke von großer Bedeutung sein wird.
Die Trümpfe liegen weiterhin in der Hand des ehemaligen Bundesligisten. So wurden die letzten vier Spiele vor heimischer Kulisse allesamt gewonnen. Sogar torlos konnte man sich den 16. Platz sichern.
Für die absolute Überraschungsmannschaft aus Regensburg ist jedoch noch längst nicht alles vorbei. Der Druck liegt klar beim Gastgeber aus Baden. Ein Vorteil für den Jahn, der nur gewinnen kann. Aufgegeben hat das Weinzierl-Team jedoch noch längst nicht. Mit etwas mehr Glück wäre sogar ein Sieg im Hinspiel möglich gewesen. Auch in fremden Stadien kann das auswärtsstärkste Team der 3. Liga immer einen Treffer erzielen.
Regensburg- Kapitän Tobias Schweinsteiger hat noch große Hoffnungen, wenn er sagt: „Den ganzen Druck hat Karlsruhe. Sie müssen die Liga halten.“ Regensburg hat nichts zu verlieren, denn mit dem kleinsten Etat der gesamten Liga war das Ziel Klassenerhalt bei den Oberpfälzern klar definiert. Schweinsteiger stellt die Bedeutung dar: „Vor 25.000 bis 30.000 Zuschauern zu spiele
n, das haben viele Jungs bei uns noch nicht erlebt. Die haben vorher in der Landesliga gekickt oder in der A-Jugend. Von daher ist das ein Riesenspaß für uns.“
Dennoch dürfte klar sein, dass nicht nur Spaß Einzug hält beim kleinen Verein aus der Geburtsstadt von Josef Ratzinger. Exemplarisch dafür dürfte die Szene kurz nach dem Abpfiff des Hinspiels gewesen sein, als Torwart Michael Hofmann auf den eingewechselten Temür gestürmt ist und diesen wegen mangelnden Einsatzes kräftig durchgeschüttelt hat. Weinzierl sieht dies positiv, wenn er sagt: „Da merkt man einfach, dass die Mannschaft lebt. Das ist am Montag aber wieder vergessen.“
Auch für den 37-Jährigen ehemaligen Bayern-Spieler geht es um enorm viel. Denn mit einem Aufstieg des absoluten Underdogs aus der Domstadt kann er sich ein Denkmal setzen, bevor er seinen Dienst ab Sommer beim FC Augsburg antreten wird. Das letzte Mal als Regensburg im Unterhaus des deutschen Fußballs aktiv gewesen ist, liegt schon acht Jahre zurück. Kaum jemand hätte einen Pfifferling auf einen Relegationsteilnehmer Jahn Regensburg gesetzt. Schweinsteiger kann dies bestätigen: „Für uns sind die zwei Spiele das Nonplusultra. Das hätte sich vor der Saison keiner erträumen können.“
Nach der Spielzeit wechselt der Bruder von Nationalspieler Bastian Schweinsteiger von Regensburg zur zweiten Mannschaft von Bayern München. In seinem Abschiedsspiel möchte er sich glänzend verabschieden. „Wir wollen natürlich schauen, dass wir den KSC Ärgern und etwas mitnehmen“, hat er leise Hoffnungen auf einen Überraschungserfolg des krassen Außenseiters.
Immerhin spricht die Statistik eindeutig für den Jahn, denn in den vergangenen drei Jahren setzte sich immer der Drittligist durch. Schon ein 0:0 würde jedoch dem KSC reichen. Viele Vorteile liegen jedoch bei den Karlsruhern.


Informationen
Quelle: www.spox.com
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: KSC; Karlsruhe; Kauczinski
Datum: 13.05.2012 16:49 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-ksc-und-die-existenz-939.html
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