Kölns Adam Matuschyk: Der Neuanfang für den Rückkehrer


Diese Leihgeschäfte haben sicherlich ihre Vor- und Nachteile. So ist es positiv, dass die Spieler in einer fremden Umgebung sportlich und menschlich enorm reifen können. Besonders für die jungen Akteure ist eine Luftveränderung sehr oft hilfreich. Bei Kölns Adam Matuschyk hingegen muss man diese Diskussion kontrovers diskutieren. Mit seinem Leihverein Fortuna Düsseldorf ist er in die Bundesliga aufgestiegen. Nun muss er jedoch mit seinem Stammverein 1. FC Köln in die Zweitklassigkeit zurückkehren.

Doch gerade in solchen Situationen zeigt sich der wahre Charakter des Spielers. Bei Matuschyk, der durch das Leihgeschäft vielleicht sogar seine EM-Chance mit Polen nutzen konnte, sind sich alle beim FC einig, dass man einen spielstarken und mannschaftsdienlichen Akteur wieder dazu gewonnen hat, der dem Spiel des Domstadtklubs wieder ein wenig mehr Struktur verleihen kann.
So erklärt er im Gespräch mit der „bild“: „Für Außenstehende wohl nicht. Aber das muss ich hinnehmen. Ich war selbst unglaublich enttäuscht und niedergeschlagen, als der FC abgestiegen war. Ein richtig mieses Gefühl, obwohl ich selbst gar nicht dabei war.“
Zugleich betont er jedoch auch, dass er sich sehr stark mit dem Klub aus Köln-Müngersdorf identifiziert und auf eine tolle Zukunft mit dem „Geißbockteam“ hofft: „Der FC ist mein Verein. Das habe ich immer gesagt. Ich hatte eine tolle Zeit in Düsseldorf, obwohl ich auch da auf mehr Einsätze gehofft hatte. Der Aufstieg war eine Riesen-Sache, und ich war froh, die Kölner Rückrunde mit all den Negativ-Momenten nicht miterleben zu müssen. Aber jetzt freue ich mich auf die Rückkehr, den Neustart und die gewohnte Umgebung.“
Sicherlich muss er sich auch eingestehen, dass sein letztes Jahr in Köln vor dem Ausleihgeschäft eher suboptimal verlaufen ist. Stets sah er sich als Stammspieler, als Leistungsträger sogar. Das plötzliche Reservistendasein hat auch ihn getroffen, wie er der „bild“ verraten hat: „Mein letztes FC-Jahr war enttäuschend. Bis dahin hatte ich in allen Jugendmannschaften und bei den Profis regelmäßig gespielt. Letzte Saison war ich dann plötzlich der 13. oder 14. Mann. Das war nicht einfach. Damit musste ich erst mal klar kommen.“
Von seinen Charakterzügen ist der junge Pole selbstbewusst und auch
optimistisch. Wohlwollend registriert er, dass sich viel tut beim „neuen 1. FC Köln“, bei dem er jetzt ein wichtiger Teil sein möchte. Seine Vorfreude ist spürbar, wenn er sagt: „Der FC-Neustart macht zumindest Mut und motiviert mich. Der Kader wird aufgeräumt. Man will auf junge Leute setzen und Spielern wie mir eine Chance geben. Das ist auch ein Neustart für mich. Ich fange wie der Verein wieder bei null an und werde alles geben, um den Trainer zu überzeugen.“
Immerhin konnte er ein wenig Erfahrung im Unterhaus sammeln. Seine Meinung über einen möglichen Wiederaufstieg lautet: „Die 2. Liga ist richtig gut und stärker, als manch einer denkt. Wir sollten abwarten, bis wir unsere Mannschaft zusammen haben, dann gucken wie jung sie wirklich ist und was damit realistisch ist. Bis dahin konzentriere ich mich voll auf die EM.“
Nicht nur sein Name verrät, dass er polnische Wurzeln hat. Auch sein Lebensgefühl und viele Freunde sind es. Umso stolzer ist er nun, dass er bei der Heim-EM seine Farben vertreten kann: „Seit Sonntag bin ich trotz meiner schwierigen FC-Saison im endgültigen Polen-Kader. Davon habe ich seit zwei Jahren geträumt. Jetzt freue ich mich auf jeden Einsatz in meiner Heimat.“
Sein Ziel mit Polen gibt er bescheiden an: „Wir wollen unbedingt die Gruppenphase überstehen. Ab dem Viertelfinale dürfen wir dann träumen. Vielleicht geht’s da sogar gegen Deutschland...“
Der „bild“ hat er erklärt, dass er bei der Euro sogar auf familiäre Unterstützung vor Ort hoffen darf. Matuschyk nennt Gründe, dass er nicht nur Glücksbringer mit dabei haben wird: „Noch besser! Ich habe gleich die ganze Familie mit nach Warschau genommen. Meine Frau wohnt mit unseren Kindern in einem Hotel. Sie wollen die EM live miterleben!“


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Matuschyk
Datum: 02.06.2012 20:04 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-kölns-adam-matuschyk--der-neuanfang-für-den-rückkehrer-975.html
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