Lauterns-Foda: „Es wäre nichts Außergewöhnliches, wenn wir als Zweitligist gegen einen Erstligisten verlieren würden“


Lauterns-Foda: „Es wäre nichts Außergewöhnliches, wenn wir als Zweitligist gegen einen Erstligisten verlieren würden“
Bild: dfb.de
Am heutigen Donnerstagabend kommt es im Südwesten der Republik zu einem echten Aufeinandertreffen der Fußballwelten, wenn der neureiche Emporkömmling aus Hoffenheim seinen Bundesligaplatz gegenüber dem traditionsreichen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verteidigen möchte. Für Lauterns-Trainer Franco Foda ist zumindest schon einmal klar, dass der Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs so schnell wie möglich vonstatten gehen soll. Im Gespräch mit „DFB.de“ unterhält sich der 47-Jährige über die Chancen seines FCK im Kampf um den letzten Erstligaplatz.

„Die alte Aufstiegsregel wäre mir lieber gewesen“
Eine ganze Spielzeit haben die „Roten Teufel“ dafür gekämpft, dass zumindest der Relegationsplatz erreicht werden kann. Relativ früh haben Hertha BSC und Eintracht Braunschweig sich schon die direkten Aufstiegsplätze sichern können, sodass Lautern sich primär gegen den 1. FC Köln und den FSV Frankfurt durchsetzen musste, um sich für zwei Play-Off-Spiele gegen die TSG 1899 Hoffenheim zu qualifizieren. Zur Relegationsregel meint Foda: „Die alte Regel wäre mir natürlich lieber gewesen. Aber wir müssen es eben hinnehmen, wie es ist.“ Dennoch sieht er keine negativen Konsequenzen, wenn es zu einem Scheitern seines Teams kommen sollte: „Ich sehe es eigentlich gar nicht negativ. Es wäre doch nichts Außergewöhnliches, wenn wir als Zweitligist gegen einen Erstligisten verlieren würden. Aber wenn man aufsteigt, dann ist das eine unvergleichliche Emotion. Das steht für mich im Vordergrund.“

„Insgesamt haben wir uns gut präsentiert“
Im letzten Jahr ist der FCK als Tabellenletzter in die Zweitklassigkeit abgestürzt. Eine große Fluktuation an Spielern war deshalb die Konsequenz dafür. Über den bisherigen Saisonverlauf kann Franco Foda gegenüber „DFB.de“ folgendes anmerken: „Ich denke, wir haben insgesamt eine gute Saison gespielt. Man darf nicht vergessen, nach dem Abstieg sind 15 Leute gegangen, wir mussten 13 Neue integrieren. Es ist eigentlich eine komplett neue Mannschaft. Vor allem im Jahr 2013 haben wir zu Hause sehr kompakt gespielt und gerade in den wichtigen Spielen gegen Köln und den FSV Frankfurt überzeugt. Das Negative ist, dass wir nicht konstant genug waren und auswärts zu oft Unentschieden gespielt haben. Da haben wir häufig nach einer Führung versäumt, das 2:0 nachzulegen - und wurden dann dafür bestraft. Aber insgesamt haben wir uns gut präsentiert.“ Und er hat auch die Verletzungsmisere im Mittelfeld als einen möglichen Grund ausfindig gemacht, warum die Konstanz zeitweise gefehlt hat: „Das war vielleicht auch einer der Gründe, warum wir nicht konstant genug waren. Das zentrale Mittelfeld ist das Herzstück der Mannschaft, da hat sich Alushi ganz früh verletzt, und wir mussten mit vielen jungen Spielern spielen. In der Rückrunde sind dann auch noch Karl und Zellner ausgefallen. Es hat die Kontinuität gefehlt, und als Folge davon war die Leistung nicht konstant.“

„Wir sind auf jeden Gegner vorbereitet“
Etwas überraschend kam hingegen die Tatsache, dass sich Hoffenheim durch zwei späte Tore in Dortm
und den Relegationsplatz vor Fortuna Düsseldorf sichern konnte, die Foda bei ihrer 0:3-Niederlage in Hannover 96 live verfolgt hat: „Ich war beim Spiel Hannover 96 gegen Fortuna Düsseldorf, weil ich von den möglichen Relegationsgegnern nur Düsseldorf noch nicht im Stadion gesehen hatte. Die dramatische Schlussphase habe ich dann im Autoradio auf dem Weg zum Flughafen mitverfolgt, mit dem aberkannten Dortmunder Tor. Aber letzten Endes waren wir ohnehin auf jeden Gegner vorbereitet.“ Und zugleich verrät der langjährige Trainer des österreichischen Teams Sturm Graz, dass seine Vorbereitung auf einen kommenden Gegner wie folgt aussieht: „Im Prinzip will ich jeden Gegner einmal live im Stadion sehen und danach noch mehrfach auf DVD. Im Stadion erkennt man am besten die Handschrift des gegnerischen Trainers, denn eigentlich hat ja jeder seine eigene Spielidee. Und dann schaut man natürlich auch noch, wie ein Gegner daheim und auswärts ausgerichtet ist. Und es gibt Trainer, die ihren Plan stark nach dem Gegner richten. Das alles muss man vorher wissen, auch wenn wir sagen: Wir schauen mehr auf uns und weniger auf die andere Mannschaft.“

„Wir sind auf Hoffenheim vorbereitet“
Bekanntlich hat die TSG 1899 Hoffenheim unter ihrem neuen Trainer Markus Gisdol wieder zurück in die lange Zeit vermisste Erfolgsspur gefunden. Besonders das Offensivpressing konnten die Kraichgau-Kicker wiederfinden und haben dieses taktische Mittel als sinnvolle „Waffe“ in ihrem Spiel einsetzen können. Foda nennt ein mögliches Erfolgsrezept dagegen: „Die Frage ist doch, ob sie auch gegen uns so spielen, oder eher auf Konter setzen. Aber es stimmt schon, ihre Grundausrichtung sieht vor, weit vorne im Mannschaftsverbund zu attackieren. Wir sind aber darauf vorbereitet, denn auch dafür gibt es Lösungen.“

Foda berichtet von seiner Länderspielerfahrung
Nach den Relegationsspielen wird sich die deutsche Nationalmannschaft zu einem USA-Trip aufmachen. Auf einer ähnlichen Reise hat Foda Mitte der 80er Jahre seine einzigen beiden Länderspiele für das DFB-Team absolviert. Seine Erinnerung fällt wie folgt aus: „Nur positive. Wir haben damals in Argentinien und Brasilien gespielt, gegen die größten Fußballnationen der Welt. Klar hätte ich gerne noch mehr Länderspiele gemacht, und ich saß ja auch ein paar Mal noch auf der Bank. Aber der Bundestrainer hatte auf meiner Position andere Vorstellungen, das muss man eben akzeptieren. Trotzdem: In Argentinien gegen Diego Maradona zu spielen, das sind Highlights, die vergisst man nie.“


Informationen
Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Relegation; TSG 1899 Hoffenheim; 1. FC Kaiserslautern; Foda; Alushi; Karl; Zellner
Datum: 23.05.2013 16:56 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-lauterns-foda--„es-waere-nichts-aussergewoehnliches--wenn-wir-als-zweitligist-gegen-einen-erstligisten-verlieren-wuerden“-5650.html
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