Lukimyas umstrittener Wechsel nach Köln

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Immerhin kann er sich die Reisekosten sparen. Der überragende Abwehrspieler der zweiten Bundesliga Assani-Lukimya verlässt nach der Saison Fortuna Düsseldorf und zieht nur wenige Kilometer rheinabwärts Richtung 1.FC Köln. Dies gab der Zweitligist am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt.

Diese Entscheidung überrascht viele, denn der Nationalspieler aus dem Kongo hatte bisher stets davon gesprochen international spielen zu wollen. Daher waren andere Teams aus dem Westen wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und vor allem Borussia Mönchengladbach in der engeren Verlosung. Dass es letztlich Düsseldorfs Erzrivale der 1.FC Köln geworden ist, ärgert einige FC-Fans ganz besonders.
Die überraschende Entscheidung wurde nach dem 1:1 Unentschieden bei Energie Cottbus erklärt. So hat der 26-jährige Abwehrspieler „in einem sehr offenen und positiven Gespräch“ (O-Ton-Fortuna) seinen derzeitigen Arbeitgeber darüber informiert, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert und stattdessen zum abstiegsgefährdeten Bundesligisten 1.FC Köln wechseln wird. So hatte es bereits in der vergangenen Woche mit Lukimyas Berater ein ausführliches Gespräch gegeben, indem Sportmanager Wolf über diese Entscheidung informiert wurde.
Der technisch beschlagene Innenverteidiger hatte es schon seit geraumer Zeit vehement in die erste Bundesliga gezogen. Seine guten Leistungen möchte er am Ende mit der Fortuna krönen. Dazu erklärt der Publikumsliebling: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung in der kommenden Saison, möchte mich damit aber noch nicht beschäftigen, weil ich ein großes Ziel mit der Fortuna habe.“
In Berlin wurde der Modellathlet groß. Als kleiner Junge kam „Lucky“ mit seinem Vater, der als Musiker tätig war, nach Deutschland und verbrachte viele Stunden auf dem Bolzplatz. Seine gute Technik hat er vom Kicken im Käfig. Nun möchte er seine herausragenden Qualitäten auch in der ersten Bundesliga unter Beweis stellen. Die Qualitäten dafür hat er definitiv. Eine Variable bleibt dennoch, denn es steht noch nicht fest, ob sein neuer Arbeitgeber aus Köln auch im nächsten Jahr noch in der ersten Liga spielt. Das Restprogramm ist schwer und dem Team fehlt es in entscheidenden Momenten an der nötigen Konzentration.
Für Düsseldorfs Cheftrainer Norbert Meier und Sportvorstand Wolf Werner ist diese Entscheidung nur extrem schwer zu verkraften: „Wir bedauern, dass Lukimya nach zwei überragenden Jahren bei der Fortuna als ein wichtiger Leistungsträger den Verein verlässt. Wir respektieren aber seine Entscheidung und wünschen ihm beruflich, wie auch privat alles Gute“, so die beiden unisono.
Erst im Sommer 2010 wechselte Lukimya vom Drittligisten Carl-Zeiss Jena in die Modemetropole. Der 190 cm große Abwehrspieler, der körperlich, aber vor allem spielerisch zu glänzen weiß, war damals der beste Innenverteidiger der 3. Liga. Der Wechsel nach Düsseldorf entpuppte sich für Spieler und Verein gleichermaßen zu einem vollen Erfolg. So war er vor allem von der Esprit Arena überzeugt, dass er einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum Sommer 2012 unterschrieben hat.
Seine Erwartungen wurden eingehalten. Sein klares Ziel war es über Düsseldorf den Sprung in die Bundesliga zu schaffen. Auch Trainer Norbert Meier war immer überzeugt davon, dass der talentierte Defensivspezialist das Potential besitzt, um die große Lücke zu schließen, die „Bamba“ Anderson durch seinen damaligen Wechsel zu Borussia Mönchengladbach hinterlassen hat.
Auch wenn sein Charakter nicht zu seinem äußeren Erscheinungsbild passt, da er privat als eher ruhig, freundlich und zurückhaltend daherkommt, so ist er nicht nur zum Publikumsliebling, sondern sogar zum besten Innenverteidiger der Liga und zu dem Akteur mit der besten Zweikampf-Statistik der gesamten 2. Bundesliga mutiert.
Natürlich hat der stets offene Lukimya mit seiner unkomplizierten Art schnell Freunde gefunden. Auch in seinem Wohnort in Oberkassel hat er sich extrem schnell eingelebt. Dennoch muss er nach eigenem Anspruch nun den nächsten Schritt vollziehen, um sich sportlich weiter zu entwickeln.