Meckernder Geißbock verkündet kölsche Wiederaufstehung


Meckernder Geißbock verkündet kölsche Wiederaufstehung
Bild: dfb.de
Der 1. FC Köln ist mit dem Relegationsplatz drei für seine Mühen am 27. Spieltag endlich belohnt worden. Mit einem erzitterten 2:1 über den potentiellen Absteiger SSV Jahn Regensburg haben die Schützlinge von Trainer Holger Stanislawski den 1. FC Kaiserslautern vom bedeutungsvollen dritten Tabellenplatz stoßen können. Nun hat sich die Situation für die „Geißböcke“ massiv geändert, denn von den Jägern sind die FC-Kicker nun zum Gejagten mutiert. Dennoch gibt es noch in einigen Bereichen Verbesserungsbedarf, um diese wichtige Position verteidigen zu können.

Stani über Maierhofer/Bröker: „Das war ausbaufähig“
Besonders die Doppelspitze Stefan Maierhofer und Thomas Bröker hat gegen die mit 50 Gegentreffern zweitschlechteste Defensive der gesamten 2. Bundesliga nicht explizit Eigenwerbung betreiben können. Folglich kam auch Trainer Stanislawski zu der Annahme: „Das war ausbaufähig.“ Maierhofer wird oft für seine körperbetonte Spielweise gerühmt. Beim Spiel gegen den Aufsteiger hätte er konsequenterweise vom Referee Christian Dingert mit der Gelb-Roten Karte gesühnt werden müssen, da er sich in vielen Duellen allzu ungeschickt angestellt hat.

Brökers Nervenschwäche beim 11-Meter
Sturmpartner Thomas Bröker hingegen hatte einen gebrauchten Tag erwischt, da er es nicht einmal fertig bringen konnte aus elf Metern einen Ball ins gegnerische Gehäuse zu befördern. Sein verschossener Elfmeter gab vielmehr den limitierten Gästen noch einmal Auftrieb, der zum zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer geführt hat. Der schwache Schuss in die Arme des Gästekeeper ließ Stani zu der Aussage verleiten: „Da hätte er mir einen ruhigeren Nachmittag verschaffen können.“ Und ein mögliches Problem hat der aufmerksame Trainer bereits erkennen können: „Man hat gesehen, dass die beiden nicht so harmonierten, weil sie sich vielleicht auch zu ähnlich sind.“

Stani: „Es ist gerade nicht so schlecht, Kölner zu sein“
Der meckernde Geißbock verkündete am Ostersonntag die frohe Botschaft. Exakt um 14.58 Uhr wurde der Ausgleichstreffer des SV Sandhausen gegen den 1. FC Kaiserslautern auf der Stadionleinwand sichtbar. Damit konnte die kölsche Wiederaufstehung an Ostern gefeiert werden, denn der Glaube an die direkte Bundesliga-Rückkehr war nie größer als in diesen Tagen. Nun muss alles versucht werden, damit dieser hart erkämpfte Platz nicht wieder hergegeben wird. Bis zu neun Schritte muss der FC noch bis zum möglichen Erstliga-Aufstieg gehen, wenn man die beiden Relegationsspiele dazurechnet. Auch die Kölner Haie verbreiten gute Laune, da s
ie der Deutschen Meisterschaft entgegenstreben. Deshalb ist die Aussage von Stanislawski nur allzu verständlich, wenn er gegenüber dem „Express“ deutlich macht: „Es ist gerade nicht so schlecht, Kölner zu sein. Die Sonne scheint, der KEC im Halbfinale, wir auf Platz drei – es gab schon schlimmere Zeiten.“ Und zugleich lobte er seine Kicker für die beeindruckende Bilanz: „Ich muss meinem Team ein großes Kompliment zollen, wir haben jetzt in 21 Spielen 44 Punkte geholt, es ist eine wahnsinnige Aufholjagd - aber es macht riesig Spaß.“

Stanislawski: „Wir sind jetzt genau in der Situation, die wir wollten“
Nunmehr konnte Köln schon stattliche 15 Begegnungen in Serie nicht mehr verlieren. Eine absolut aufstiegsreife Bilanz. Die Entwicklung spricht klar für den FC. Mit einem Punktgewinn könnte man beim überaus wichtigen Spiel am Freitag auf dem Lauterer-Betzenberg sehr gut leben. Ein Sieg würde die Geißböcke sogar weiter enteilen lassen. Denn dann wären es schon vier Punkte Vorsprung vor den „Roten Teufeln“ aus der Pfalz. So oder so wird dieses Spiel, im mit knapp 50.000 Zuschauern ausverkauften Fritz-Walter Stadion, ein echtes Saisonhighlight für Fans und Spieler werden. Allein diese Möglichkeit nach einer eher suboptimal verlaufenen Hinrunde noch erhalten zu haben, muss als äußerst positiv erachtet werden. Diese Mannschaft ist eine echte Mannschaft. Primärtugenden, wie Kampf, Wille, Leidenschaft und Laufvermögen demonstriert die junge Mannschaft exorbitant. Dementsprechend zufrieden äußert sich Stanislawski zur jetzigen Situation rund um den vielleicht emotionalsten Verein in Deutschland: „Wir sind jetzt in genau der Situation, die wir wollten: Wir fahren auf den Betzenberg, ohne dass es für uns ein Endspiel ist. Im Gegenteil: Wir können gewinnen und auf vier Punkte wegziehen. Lautern muss schon fast siegen. Das wird ein heißes Duell.“ Dieser Aussage ist nicht wirklich viel hinzuzufügen, denn Köln hat sich diesen Vorteil durch eine beachtliche Aufholjagd verdient.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Bröker; Maierhofer; 1. FC Kaiserslautern
Datum: 02.04.2013 18:49 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-meckernder-geissbock-verkuendet-koelsche-wiederaufstehung-4807.html
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