MSV Duisburg: Das Leben mit der Kouemaha-Absage


Auch der MSV Duisburg hat in diesen Tagen eine enorme Arbeit auf dem Transfermarkt, denn nach dem geplatzten Wechsel von Wunschstürmer Dorge Kouemaha muss Sportdirektor Ivica Grlic nun möglichst schnell einen anderen Angreifer verpflichten, der die Ziele des Traditionsvereins aus Meiderich auch tatsächlich realisieren kann. Vielleicht kann dieses ambitionierte Vorhaben im sonnigen Lara diskutiert werden, da durch die Minustemperaturen im heimischen Duisburg eine Verlängerung des Trainingslagers angedacht erscheint.

Kurzfristig wird sich der MSV entscheiden, denn wenn tatsächlich die Temperaturen in Deutschland in den zweistelligen Minusbereich sinken sollten, dann werden die „Zebras“ noch bis Samstag in der Türkei verweilen. Diese Gedankengänge konnte Duisburg-Sportdirektor Ivica Grlic gegenüber der „Rheinischen Post“ so bestätigen: „Wir beobachten den Wetterbericht sehr genau“, so der Deutsch-Bosnier, der hinzufügt: „Extreme Minusgrade wären ein Problem. Wir müssten aufgrund der Platzverhältnisse zu Hause in die Halle oder auf den Kunstrasen ausweichen, was auch mit Blick auf Verletzungen sicher nicht optimal wäre.“
Im Trainingslager in der Türkei hingegen herrschen perfekte Bedingungen, denn bei Temperaturen von über 20 Grad kann intensiv an der Rückrundenvorbereitung gearbeitet werden. Auch die Zweitligakonkurrenz aus Paderborn und Aue hat sich zumindest eine Verlängerung überlegt. Duisburg hingegen konnte sich zu keinem weiteren Verbleib durchringen. Grlic erklärt dazu: „Für uns ist es enorm wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen. Die Jungs arbeiten in den letzten Tagen hier wirklich hart daran, dass dies gelingt.“ Da es in Duisburg aber allmählich Verbesserung hinsichtlich des Wetters geben wird, gibt es eine Rückkehr nach Duisburg, wo in der Endphase der Vorbereitung sich letztlich der Feinschliff geholt werden soll.
Besonders die Personalie von Kouemaha war so gar nicht nach dem Geschmack von Grlic, der dies ein wenig verärgert preisgegeben hat. Besonders das Verhalten des ehemaligen Duisburger Stürmers hat ihm überhaupt nicht gefallen: „Dass der Wechsel von Dorge Kouemaha nicht klappt, ist wirklich ärgerlich. Dorge kennt meine Meinung darüber auch. Ich habe in den vergangenen Wochen sehr viel Zeit und Energie in die Gespräche investiert, habe mit Eintracht Frankfurt und dem FC Brügge verhandelt und hatte mit Dorge bereits eine Einigung erzielt. Wenn der Spieler dann plötzlich eine 360-Grad-Wendung vollzieht, dann ist das natürlich nicht das, was ich mir vorstelle.“
Noch vor wenigen Tagen schien das zweite Gastspiel des kamerunischen Angreifers nach der Spielzeit 2008/09 nahezu perfekt zu sein. Bei den MSV-Anhängern hatte der 29-Jährige mit 15 Toren in 34 Zweitligabegegnungen mächtig auf sich aufmerksam machen können. Auch der Sportdirektor demonstrierte Optimismus, da die Gespräche mit dem spielstarken Angreifer durchaus positiv verlaufen seien. Eine Kehrtwende gab es jedoch zu beobachten, da der MSV Duisburg nicht damit einverstanden gewesen sei, dass die finanziellen Nachforderungen eingehalten werden sollen. Aufgrund der größeren Finanzkraft ist es deshalb nun wahrscheinlich, dass Kouemaha in die Türkei wechseln wir
d: „Wir waren auf einem guten Weg, aber plötzlich aber gab es eine entscheidende Wendung. Wir haben uns entschieden, da nicht mehr mitzumachen.“
Nun muss sich Grlic auf die Suche nach einem Ersatzmann für den Wunschkandidaten begeben, was sich als äußerst schwierig darstellen sollte. Die Scoutingabteilung wird Grlic nun mit neuen Informationen versorgen, sodass noch vor dem Transferschluss am 31. Januar 2013 die erhoffte Verstärkung an Land gezogen werden kann. Der Sportdirektor kann immerhin vermelden: „Wir haben noch eine Alternative.“ Durch den fast perfekten Kouemaha-Wechsel haben sich die Vereinsverantwortlichen allerdings damit nur noch sekundär beschäftigt. Ein wenig Zeit bleibt den Duisburgern Verantwortungsträgern immerhin noch, wie Grlic gegenüber der „Rheinischen Post“ betont: „Heute ist der 20. Januar, viel Zeit bleibt da nicht.“ Gleichzeitig möchte er sich beim Neuzugang absolut sicher sein, dass es sich um die erhoffte Verstärkung handelt: „Wenn wir jemanden verpflichten, dann müssen wir von dem Spieler auch mit Blick in die Zukunft überzeugt sein und er muss uns sofort weiterhelfen können.“
Auch deshalb wäre Kouemaha die ideale Lösung gewesen, wie der ehemalige, bosnische Nationalspieler noch einmal ausdrücklich wiederholt: „Eine Win-Win-Situation für beide. Dorge hätte sich ein halbes Jahr bei uns ins Schaufenster stellen können, und wir hätten einen Stürmer gehabt, der uns sportlich weitergeholfen hätte.“ Durch die noch vakante Position im Angriff gibt es personell derzeit nicht allzu viele Möglichkeiten, da mit Ranisav Jovanovic nur ein Zentrumsspieler im Kader steht: „Wenn er ausfällt oder einen schlechten Tag erwischt, fehlt Ersatz,“ so Grlic.
Deshalb ist es absolut verständlich, dass Trainer Kosta Runjaic auch weiterhin nach einem offensiven Spieler verlangt. Optimal wäre es für ihn auch, wenn auch ein Defensivspieler dazukommen würde, da mit Flamur Kastrati und Andre Hoffmann gleich zwei Spieler bereits den Verein verlassen haben. Trotz dieser Problematik werden derzeit keinerlei Überlegungen angestellt, dass der Bulgare Valeri Domovchiyski wieder eine Rückkehr in die Mannschaft feiern kann. Derzeit trainiert und spielt der 26-jährige, ehemalige Spieler von Hertha BSC bei der U23 des MSV Duisburg. In dieser Personalie zeigt sich Grlic absolut erbarmungslos, wenn er sagt: „Er fühlt sich ohnehin wohler auf den Flügeln. Aber unabhängig davon hatte Domo anderthalb Jahre Zeit, sich bei uns in Szene zu setzen. Er hat seine Chance nicht genutzt. Das haben wir ihm mitgeteilt.“ Sicher sein dürfte, dass sich beim MSV Duisburg in den kommenden Wochen das Personalkarussell munter drehen dürfte.


Informationen
Quelle: www.rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Runjaic; Grlic; Kouemaha; Jovanovic; Kastrati; Hoffmann; Domovchiyski
Datum: 22.01.2013 17:07 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburg--das-leben-mit-der-kouemaha-absage-3734.html
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